Der 1. FC Köln steht vor einer ungewissen Zukunft, darf im Sommer keine Spieler verpflichten. Darüber hat sich jetzt Ex-FC-Boss Andreas Rettig geäußert.
„Beneide die Verantwortlichen nicht“DFB-Boss über FC-Situation und Alternativen wegen Transfersperre
Den 21. Dezember 2023 wird man beim 1. FC Köln wohl immer in Erinnerung behalten. An jenem Tag kurz vor Weihnachten musste erst Trainer Steffen Baumgart (52) gehen, wenige Stunden später war klar, dass der Klub erst im Januar 2025 wieder Spieler verpflichten darf.
Rund vier Monate später steht der FC mit dem Rücken zur Wand, hat den Klassenerhalt in der Bundesliga nicht mehr in der eigenen Hand und darf – egal ob Abstieg oder nicht – im Sommer keine neuen Spieler holen.
Andreas Rettig: „1. FC Köln gehört in die Bundesliga“
Eine Herkules-Aufgabe für die Verantwortlichen und den ganzen Klub, das sieht auch Andreas Rettig so. „Das ist natürlich ein dickes Brett. Da beneide ich die Verantwortlichen nicht, dass sie quasi mit gebundenen Händen den Transfermarkt verfolgen müssen“, sagte der 61-Jährige am Freitag (26. April 2024) bei Sky.
Rettig kennt den FC, war zwischen März 2002 und Dezember 2005 Sportlicher Leiter am Geißbockheim und ist in seiner Köln-Zeit zweimal auf- und zweimal abgestiegen. Für ihn ist klar: „Der 1. FC Köln gehört schon in die Bundesliga.“
Ungeachtet der Frage, in welcher Liga der FC in der kommenden Saison spielt, wird der Transfersommer in Köln aufgrund der Sperre so ruhig wie es nur geht.
Für Rettig kann es daher für die FC-Verantwortlichen nur einen Weg geben, in der anstehenden Spielzeit eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen: „Ich hoffe, dass Alternativen über Nachwuchs und die Leihspieler-Situation geschaffen werden können.“
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Fünf Leihspieler kehren im Sommer nach Köln zurück. Die Leihgeschäfte von Jonas Urbig (20), Tim Lemperle (22, beide Greuther Fürth) und Marvin Obuz (22, Rot-Weiss Essen) waren durchaus erfolgreich. Gut möglich, dass alle drei beim FC eine prägendere Rolle spielen werden. Urbig könnte sogar ligaunabhängig die neue Nummer eins werden.
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Bei Nikola Soldo (23, 1. FC Kaiserslautern) und Mathias Olesen (23, Yverdon Sport FC) sieht das anders aus. Beide kommen bei ihren Leihklubs nicht oder nur sporadisch zum Zug: Soldo stand seit Mitte Februar nicht mehr im Kader der Roten Teufel, Olesen gehört auch in der Schweiz nicht zum Stammpersonal, pendelt zwischen Startelf und Kurzeinsatz.
Rettig ist seit September 2023 Geschäftsführer Sport beim DFB, zuvor war er unter anderem ebenfalls in der Geschäftsführung von Viktoria Köln, dem FC St. Pauli und der DFL tätig.