Am Mittwochabend stand das emotionale Rheinland-Derby zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln an. Beide Fanlager waren heiß auf die Party.
Lauter Knall vor Pokal-AnpfiffKölner Fans ziehen mit Pyro in die BayArena – Spiel kurz nach Anpfiff unterbrochen
Um 20.06 Uhr gab es einen lauten Knall in der BayArena! Die Fans des 1. FC Köln kündigten sich damit an und zogen geschlossen auf ihre Plätze im Gästebereich. Dazu wurden einige Bengalos abgefeuert. Beide Fanlager hatten emotionale Choreografien vorbereitet.
Die Kölner entrollten ein Spruchband: „Wachst über euch hinaus und besiegt den Zwerg.“ Die Bayer-Fans entrollten über die komplette Nordkurve eine Plastik-Choreografie: „Rheinlands Fußballmacht aus der Farbenstadt.“ Zudem präsentierten sie Folien mit Goatbusters-Figuren (Geißbockjäger). Zum Anpfiff legten die FC-Ultras dann nochmal nach und zündelten ordentlich, der Block verschwand im Nebel.
Kölner in Sorge vor hoher Pyro-Strafe – Spiel-Unberechung
Vor dem Spiel am Mittwoch bei Bayer Leverkusen (5. Februar 2025, 20.45 Uhr, ARD/Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) hatten die Kölner Verantwortlichen Sorge, dass es erneut zum Abbrennen von Pyrotechnik kommt.
Pünktlich zum Anpfiff zündelten die FC-Fans dann in der Tat kräftig drauflos. Der dadurch aufziehende Rauch im Stadion sorgte ab der 2. Minute für eine Unterbrechung.
Normalerweise gelten diese Derbys als Hochrisikospiele, sie werden nicht in der Dunkelheit ausgerichtet, doch im Pokal gab es eine Ausnahme. Rund um die BayArena war die Polizei in Alarmbereitschaft. Etliche Mannschaftswagen und Reiterstaffeln waren unterwegs.
Die Beamten hatten sich wochenlang auf das Spiel vorbereitet, um Ausschreitungen und Provokationen zu unterbinden wurde frühzeitig eingegriffen. Im Vorfeld schrieb die Polizei sogar einen offenen Brief an den Anhang beider Mannschaften und warb für einen fairen Ablauf und Respekt und warnte vor dem Abbrennen von Pyrotechnik, welches zu bundesweitem Stadionverbot führen kann.
Kurios: Beide Vereine werden bei Pyro-Vergehen rund um das Pokalspiel in Leverkusen unterschiedlich bestraft. Der Bundesligist Bayer muss pro abgebranntem Pyro-Gegenstand 1000 Euro zahlen, Köln als Zweitligist nur 600 Euro. Das Abschießen von Pyro (pro Gegenstand) kostet den Bundesligisten 3000 Euro, den Zweitligisten 1500 Euro.
Die Vorfreude unter den Fans auf dieses prickelnde Spiel war riesig. Köln stand zuletzt 2010 im Pokal-Viertelfinale, damals gab es am 10. Februar ein 0:2 beim FC Augsburg.
Das einzig nervige: Dem FC droht im Pokal eine Million-Strafe. Nach dem Feuerwerk gegen Hertha hat der FC eine Stellungnahme an den DFB abgegeben, doch der Kontrollausschuss hat noch kein Strafmaß festgelegt. Im Jahr 2024 hat der 1. FC Köln insgesamt 631.000 Euro an Geldstrafen für das Fehlverhalten seiner Fans an den DFB überwiesen.
Ein Großteil der Pokal-Prämien dürfte dann in den kommenden Wochen wieder beim DFB landen. Bisher haben die Kölner einiges eingenommen: Für die erste Runde gab es 209.000 Euro, für die zweite Runde folgten 419.000 und die dritte Runde 883.000 Euro, für das Viertelfinale kamen nochmal 1,7 Millionen Euro dazu – plus Einnahmen aus dem Ticketing. Erreicht der FC das Halbfinale, winken nochmal gut 3,3 Millionen Euro.