„Ich stelle nur Fragen“FC-Kritik im „Doppelpass“: Moderator ermahnt Daum – der schießt gegen Köln-Bosse

Christoph Daum spricht im Doppelpass auf Sport1 über den 1. FC Köln.

Christoph Daum sprach am Sonntag (19. Mai 2024) im „Doppelpass“ auf Sport1 auch über die dramatische Lage beim 1. FC Köln.

Die Liste der Probleme und Versäumnisse beim 1. FC Köln hat mehr Punkte, als die Mannschaft Punkte in der abgelaufenen Bundesliga-Saison gesammelt hat. Entsprechend übte auch Ex-Coach Christoph Daum Kritik.

Viel aufzuarbeiten beim 1. FC Köln. Die Horror-Saison ist mit dem siebten Bundesliga-Abstieg zu Ende gegangen, der Klub steht vor einer ungewissen Zukunft in der 2. Bundesliga.

Als sich Mannschaft und Trainer am Geißbockheim nach Blitz-Zusammenkunft am Sonntagmorgen (19. Mai 2024) schon wieder vom Acker gemacht hatten, wurde im „Doppelpass“ bei Sport1 noch die Lage in Köln besprochen. Mit Christoph Daum (70) und Patrick Helmes (40) äußerten sich dabei auch zwei Gäste mit FC-Vergangenheit.

Christoph Daum muss eigene Frage im „Doppelpass“ beantworten

Daum bemühte sich zunächst sogar noch als Zweckoptimist. Die Einschätzung „das Letzte, was bei uns in Köln stirbt, ist die Hoffnung“ ließ er sich drei Euro ins Phrasenschwein kosten. Doch dann wurde die Miene des einstigen FC-Messias ganz schnell wieder ernst.

Alles zum Thema Doppelpass

Der Aufstiegs-Trainer von 2008 preschte vor: „Du musst dich erst mal fragen: Fußballführung und Fachkompetenz beim 1. FC Köln – wo ist Fachkompetenz? Ich stelle nur Fragen, Antworten müssen andere geben.“

Nach diesem Rollentausch fühlte sich Moderator Florian König (56) zum Eingreifen berufen, mahnte lächelnd Richtung Daum: „Nee, nee. Das ist hier andersrum. Christoph, ich frage dich mal: Wo ist in der Führung Fachkompetenz beim 1. FC Köln?“

Mit der Pistole auf der Brust beantwortete Daum dann doch die zuvor von ihm selbst aufgeworfene Frage. Dabei watschte er die Klub-Bosse ab, sagte zum Thema Fachkompetenz: „Die könnte deutlich besser sein. Das Sparen als das oberste Ziel auszugeben – das funktioniert nicht.“

Die viel diskutierte Transfersperre nannte Daum beispielhaft als Teil der gravierenden Fehleinschätzungen der Verantwortlichen. Es sei ein „Unding“, dass der FC dadurch in seinen Handlungsmöglichkeiten gravierend eingeschränkt sei. Und dennoch sei der Fall Potocnik nur ein Fehlschlag von vielen, betonte Daum: „Ich könnte noch einige Dinge mehr erwähnen.“

Köln ist abgestiegen

Die Trauer-Bilder zum siebten FC-Abstieg

Die FC-Spieler nach dem Bundesliga-Abstieg.

Die 1:4-Niederlage in Heidenheim am Samstag (18. Mai 2024) hat es besiegelt: Der 1. FC Köln ist zum siebten Mal in seiner Vereins-Geschichte in die 2. Bundesliga abgestiegen. Wie Spieler, Verantwortliche und Fans das bittere Scheitern aufnahmen, siehst du in der Bildergalerie.

Timo Schultz tröstet Jeff Chabot.

Timo Schultz tröstet Jeff Chabot.

Anzeigetafel beim Spiel des 1. FC Heidenheim gegen den 1. FC Köln.

Weiß auf Rot stand in Heidenheim das bittere Endergebnis für den FC: Durch das 1:4 geht es in die 2. Bundesliga.

Marvin Schwäbe trauert nach dem Abstieg des 1. FC Köln.

Er gehörte beim FC zu den Wenigen, die eine Saison in Normalform absolvierten: Keeper Marvin Schwäbe tat der Abstieg sichtlich weh.

Timo Schultz umarmt Damion Downs, der vorige Woche das Rettungs-Finale erst ermöglicht hatte.

Timo Schultz umarmt Damion Downs, der vorige Woche das Rettungs-Finale erst ermöglicht hatte.

Jan Thielmann, Jeff Chabot, Dominique Heintz und Timo Hübers können es nicht fassen.

Jan Thielmann, Jeff Chabot, Dominique Heintz und Timo Hübers können es nach einem der vier Kölner Gegentore nicht fassen. Marvin Schwäbe holt frustriert den Ball aus dem Netz.

Florian Kainz und Steffen Tigges stapften enttäuscht in die Kabine.

Schon zur Pause stand es 3:0 für Heidenheim, der FC zeigte sich viel zu mut- und harmlos.

Kölns Florian Kainz und seine Mitspieler sitzen auf der Bank.

Zur Pause wurde Kapitän Kainz ausgewechselt, die zweite Halbzeit verfolgte er wie versteinert auf der Bank.

Jan Thielmann nach dem FC-Abstieg enttäuscht.

FC-Eigengewächs Jan Thielmann war die Enttäuschung deutlich anzusehen.

Gesenkte Köpfe im Kölner Lager nach dem Bundesliga-Abstieg

Gesenkte Köpfe im Kölner Lager nach dem Bundesliga-Abstieg

Kölns Trainer Timo Schultz.

Auch FC-Trainer Timo Schultz konnte den Abstieg nicht mehr verhindern, der Auftritt seines Teams ließ schließlich auch den Coach resignieren.

Steffen Tigges schlägt die Hände vor sein Gesicht.

Steffen Tigges erzielte zwar den FC-Ehrentreffer, der war am Ende aber zu wenig.

Thomas Kessler tröstet Linton Maina nach dem Schlusspfiff.

Thomas Kessler tröstet Linton Maina nach dem Schlusspfiff.

Florian Kainz und Thomas Kessler bauen den enttäuschten Damion Downs auf.

Florian Kainz und Thomas Kessler bauen den enttäuschten Damion Downs auf.

Der Gästeblock mit Fans des 1. FC Köln.

Eine Kette von Ordnern hatte sich vor dem Gästeblock versammelt, dort blieb es allerdings friedlich.

Die enttäuschten Spieler des 1. FC Köln.

Eric Martel, Damion Downs, Florian Dietz und Timo Hübers konnten sich letztlich nicht entscheidend gegen die Niederlage in Heidenheim stemmen.

Christian Keller nach dem Spiel beim 1. FC Heidenheim.

Die Fans forderten nach Abpfiff das Aus von Sport-Boss Christian Keller.

Christian Keller tröstet nach Abpfiff die niedergeschlagenen FC-Profis.

Keller tröstete nach Abpfiff die niedergeschlagenen FC-Profis.

Enttäuschte FC-Fans in Heidenheim.

An ihnen hat es definitiv nicht gelegen: Die FC-Fans waren, sind und bleiben erstklassig. Kein Wunder, dass der Ärger über den Auftritt des Teams groß ist.

Philipp Pentke (l.) und Damion Downs verstauen das Gepäck vor einer langen Heimfart im FC-Bus.

Abfahrt aus der 1. Liga: Philipp Pentke (l.) und Damion Downs verstauen das Gepäck vor einer langen Heimfart im FC-Bus.

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Helmes äußerte sich ähnlich kritisch, hinterfragte vor allem die Zusammenstellung des Kölner Kaders. Er kanzelte das von Sport-Boss Christian Keller (45) zusammengestellte und immer wieder als bundesligatauglich eingeordnete Aufgebot ab.

„Diese Mannschaft hat nicht die sportliche Qualität, um in der Bundesliga zu spielen. Diese Siege in den letzten drei Wochen, das war einfach eine pure Energieleistung der Fans“, urteilte der frühere FC-Torjäger: „Wenn du nichts mehr zu gewinnen hast im Fußball, dann ziehst du solche Spiele. Aber in Heidenheim kam dann wieder die wahre Qualität der Spieler. Und das reicht dann eben nicht.“