Ex-FC-Profi Christian Clemens spielte viele Jahre in Köln. In einem Interview hat der Flügelspieler jetzt über seine finanzielle Situation gesprochen.
Karriereende nicht mehr weit wegEx-FC-Star gesteht: „Ich muss noch arbeiten gehen“
Er verbrachte seine komplette Jugend beim 1. FC Köln und schaffte 2010 den Sprung zu den Profis. Seitdem hat Christian Clemens (32) in seiner bewegten Karriere so einiges erlebt: Von Champions-League-Nächten mit Schalke 04 bis hin zu zwei Abstiegen mit dem FC, hat der Flügelspieler quasi alle Facetten des Profi-Geschäfts kennengelernt.
Aktuell lässt der 32-Jährige seine Karriere in der Regionalliga beim 1. FC Düren ausklingen. In einem Interview mit dem YouTuber Kilian Jonas hat er Ende Mai 2024 über seine Zeit beim FC und sein Leben nach der Karriere gesprochen.
Ex-FC-Profi Christian Clemens spricht über seine schwerste Zeit in Köln
Am schwierigsten war es für den schnellen Mittelfeldspieler in der Saison 2019/20 unter Trainer Markus Gisdol (54). Nach langer Leidenszeit durch einen Kreuzbandriss wollte Clemens eigentlich ab November wieder voll angreifen. Zum Einsatz kam er aber einzig und allein am letzten Spieltag für eine Viertelstunde.
„Ich trete ungern nach, aber es lief ja auch nicht so gut in der Phase. Es waren 19 Spieler fit, der Kader hat 20 Mann und selbst da wurde ich zu Hause gelassen. Ich habe dann gemerkt, dass ich machen kann, was ich will, es bringt nichts. Selbst meine Mitspieler haben gefragt, ob da etwas Privates vorgefallen ist. Wenn der Trainer dich nicht mag, kannst du noch so gut spielen und trainieren“, sagt der 32-Jährige über diese Zeit.
Einen Groll gegen die Geißböcke hegt er trotzdem nicht: „Ich bin nicht sauer auf den Verein, sondern auf die Person. Sonst wäre ich heute ja auch kein FC-Fan mehr.“
Christian Clemens: „Fakt ist, dass ich noch arbeiten gehen muss“
Anschließend ging es für Clemens für ein halbes Jahr zum SV Darmstadt und dann nach Polen. Seit Januar 2023 ist er zurück in der Heimat und kickt in Düren gemeinsam mit Ex-FC-Spieler Adam Matuschyk (35), so wie in der von Lukas Podolski und Mats Hummels gegründeten „Baller League“. Finanziell ausgesorgt hat der 32-Jährige trotz seiner über 250 Profispiele nicht.
„Ich habe mir ein Haus gebaut in Köln, das kostet ja auch ein paar Mark. 2018 habe ich das Grundstück gekauft und habe da gedacht, dass ich noch ein paar Jahre Profifußball spiele. 2019 war es nach meiner Verletzung dann gefühlt vorbei, ich habe dann nicht mehr das verdient, was man vorher verdient hat. Ein Eigenheim in Köln war immer mein Traum, mich jetzt auf die faule Haut legen, wäre nicht möglich.“
Der Ex-FC-Profi ergänzt: „Mein Ziel war es immer, das Geld für meine Familie zu verdienen. Uns geht es gut und wir haben ein sehr schönes Haus. Es ist nicht so, dass nichts mehr auf der Bank liegt, aber Fakt ist, dass ich noch arbeiten gehen muss. Ich habe ein schönes Leben gehabt, Fakt ist aber auch, dass ich das jetzt ein bisschen zurückschrauben muss.“
Für sein Leben nach der Fußball-Karriere hat Clemens auch schon einen Plan: Der gebürtige Kölner möchte im Fitness-Bereich arbeiten und als Personal-Trainer oder Athletik-Coach einer Mannschaft tätig sein. Zunächst steht aber noch ein Jahr Regionalliga an, sein Vertrag in Düren läuft noch bis zum Sommer 2025. Ob es dann noch einmal eine neue Herausforderung gibt, oder die ereignisreiche Karriere ein Ende findet, bleibt wohl noch eine Weile offen.