„Halte davon gar nichts“Ansage nach FC-Pleite: Hamann kritisiert Fan-Aktion – Uth zeigt Verständnis

Dietmar Hamann spricht im Sky-Studio über die Lage beim 1. FC Köln.

Sky-Experte Dietmar Hamann sprach am Samstag (20. April 2024) über seine Eindrücke zur Fan-Ansage für die Profis des 1. FC Köln.

Ein Nachmittag zum Vergessen für den 1. FC Köln. Gegen Schlusslicht Darmstadt 98 unterlag der akut abstiegsbedrohte FC mit 0:2, der Frust vieler Fans entlud sich nach Abpfiff in einer kernigen Ansage an die Profis.

von Antje Rehse  (are)Béla Csányi  (bc)

Diese Heim-Pleite war ein massiver Schlag ins Kontor! Wenn der 1. FC Köln irgendwo drei Punkte im Saison-Endspurt eingeplant hatte, dann beim Abstiegs-Endspiel gegen Darmstadt 98 (0:2) am Samstag (20. April 2024).

Nach dem offensiven Offenbarungseid platzte auch den Treuesten der Treuen auf den Tribünen der Kragen. Vor der Südkurve holten sich die niedergeschlagenen FC-Profis eine Standpauke bei den Führungsfiguren der aktiven Fan-Szene ab.

Fan-Ansage für FC-Profis nach Pleite im Abstiegs-Endspiel

Zunächst blickten die Profis von Trainer Timo Schultz (46) noch mit einigem Sicherheitsabstand auf die Stehplatz-Tribüne, dann ging es bis vor die Bande, wo einige Ultra-Vertreter gestenreich und von Angesicht zu Angesicht auf die Mannschaft einredeten. Drumherum etliche Ordner, die die Szenen beobachteten.

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„Der Unmut der Fans ist nur berechtigt“, versicherte Rückkehrer Mark Uth kurz darauf am Sky-Mikrofon. Bei allem Ärger blieb es auch bei scharfen Worten im Austausch mit den Fans, einzelne Spieler wie Eigengewächs Max Finkgräfe (20) wurden sogar aufmunternd getätschelt.

Sky-Experte Dietmar Hamann (50) zeigte zwar ebenfalls Verständnis für den Fan-Frust, erklärte: „Sie gehen dahin, wenn sie gewinnen, also müssen sie auch hingehen, wenn sie verlieren. Natürlich haben die Fans das Recht, ihren Unmut zu zeigen.“ Eine positive Wirkung bezweifelte der Ex-Nationalspieler allerdings: „Ich halte davon gar nichts.“

Hamann bezog sich vor allem auf die Verunsicherung der FC-Spieler gegen Darmstadt, die über die kompletten 90 Minuten im Rhein-Energie-Stadion spürbar war. Die hatte kurz zuvor auch Uth angesprochen, dabei den eklatanten Unterschied zwischen den Eindrücken auf Trainingsplatz und Bundesliga-Rasen angemerkt.

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Hamann glaubte bei Betrachtung der Szenen allerdings nicht, dass dadurch nun Besserung entstehe. „Ob das dann im nächsten Spiel hilft, wenn sich da ein 20-Jähriger oder 22-Jähriger vor die Fans stellt...“, gab Hamann zu bedenken: „Sie haben ein Kopfproblem – und dann müssen sie sich von den Fans zehn Minuten anbrüllen lassen..“

Die Ultras des 1. FC Köln reden auf die Spieler ein.

Die Spieler des 1. FC Köln holten sich vor der Fankurve nach Abpfiff eine Ansage aus der aktiven Szene ab.

Über die 90 Minuten war die Verbindung zu den Fans für die Profis bereits ein Wechselbad der Gefühle. Erst die Hoffnung inklusive Fahnenmeer zum Anpiff mit dem Rettungs-Motto „FC, jevv Jas, he weed nit resigniert!“, dann das frühe Grummeln inklusive Pfiffe und „Wir wollen euch kämpfen sehen“-Rufe zur Pause.

Das Pfeifkonzert nach Abpfiff fiel dann noch einmal deutlich lauter aus, die Unmutsbekundungen gipfelten dann in der deutlichen Ansprache vor der Kurve. So verlor der FC mit dem Harmlos-Auftritt am Samstag sogar den Faktor, den alle Beteiligten immer wieder als den ganz großen Schlüssel für die mögliche Rettung hervorgehoben hatten.