Wie geht’s weiter in Köln?FC-Boss Keller über Vertragspoker mit zwei Sturm-Stars und Mega-Umbruch

Linton Maina und Damion Downs im Trikot des 1. FC Köln.

Linton Maina (l.) und Damion Downs (Mitte, 1. FC Köln), hier am 15. Dezember 2024, sollen langfristig am Geißbockheim bleiben.

Der 1. FC Köln hat in jüngerer Vergangenheit einige Eigengewächse verloren. Das soll sich künftig ändern. Christian Keller sprach über seine Transfer- und Vertragspläne.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Nach der Registrierungssperre konnte der 1. FC Köln in diesem Winter endlich wieder Transfers tätigen. Doch in den Schlagzeilen dominierten die Abgänge: Tim Lemperle (22) wird den FC im Sommer Richtung Hoffenheim verlassen, Torhüter Jonas Urbig (21) ging zum FC Bayern München.

Jetzt sprach Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller (46) über die Abgänge und über Vertragsgespräche mit aktuellen FC-Profis. Zum Abgang von Eigengewächs Urbig sagt er im Interview mit „Bild“ (18. Februar 2025) generell: „Wenn ich mein Fußballer-Herz frage, dann würde ich mir wünschen, dass beim FC auf jeder Position ein Junge aus unserem Nachwuchs eine tragende Rolle spielt. Jonas hätte das sportlich gekonnt.“

Köln-Boss Keller über Maina: „Große Verbundenheit zum FC“

Rein geschäftlich ist er aber zufrieden: „Aus einer Manager-Perspektive haben wir für alle Beteiligten eine gute Lösung gefunden. Wir hatten sehr gute und zielführende Gespräche. Bayern hat einen hervorragenden Torwart bekommen, wir eine sehr gute Ablöse – und der Spieler hat eine Monster-Karriere-Chance, die wir ihm nicht verweigern konnten.“

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Keller will nun weitere Abgänge von Kölner Eigengewächsen verhindern. Der Blick geht dabei natürlich auf Top-Torschütze Damion Downs, der mit neun Treffern die interne Rangliste anführt. Im Sommer 2026 läuft der Vertrag mit Downs aus, das heißt, dass Keller jetzt verhandeln muss, um Downs vom Verbleib zu überzeugen.

„Er hat eine sehr gute Leistungsentwicklung hinter sich. Ich habe bereits im Trainingslager mit vielen Spielern über Perspektiv-Themen gesprochen, natürlich auch mit Damion. Wir befinden uns im Austausch“, stellt Keller klar. Und weiter: „Im Moment steht im Vordergrund, dass wir die Saison bestmöglich beenden. Aber natürlich kümmern wir uns im Hintergrund auch um Personalien.“

Dazu zählt auch Linton Maina (25), der in der 2. Liga mit drei Toren und neun Vorlagen glänzt. Zahlreiche Bundesligisten haben schon ihre Fühler ausgestreckt, der Vertrag des flinken Angreifers läuft im Sommer aus.

Keller hat auf jeden Fall noch Hoffnung, dass er verlängert: „Linton hat sich sehr gut entwickelt und zeigt, dass er in jedem Spiel den Unterschied machen kann. Er hat eine große Verbundenheit zum FC – und wir ein großes Vertrauen in ihn. Natürlich ist er ein Spieler, den wir uns gerne länger im FC-Trikot wünschen.“

Keller schließt aber auch einen größeren Umbruch beim FC nicht aus, schließlich laufen im Sommer 2025 und 2026 zahlreiche Verträge aus – knapp 20 Spieler sind betroffen.

„Ich glaube nicht, dass das in unserer Situation so untypisch ist. Wir sind abgestiegen, viele unserer Spieler haben den Anspruch, in der 1. Liga zu spielen. Das müssen sie auf dem Platz zeigen. Ich kann, Stand heute, keinem Spieler versprechen: ‚Hey, wir spielen nächstes Jahr Bundesliga!‘ Wir wollen nicht frühzeitig gute Verträge verteilen, erst mal müssen die Leistungen stimmen. Es wird im Sommer auch Spieler geben, die gehen wollen – entweder weil sie kaum Spielzeit hatten oder neue Ziele haben“, so Keller.