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Das sagt FC-Präsident Wolf Verlängern Baumgart und Modeste? Trainer-Versprechen an den Köln-Boss

Steffen Baumgart trainiert Anthony Modeste beim 1. FC Köln.

Steffen Baumgart und Anthony Modeste, hier am 25. Januar 2022 am Geißbockheim, sind in dieser Saison zwei Erfolgsgaranten für den 1. FC Köln.

Werner Wolf, Präsident des 1. FC Köln, spricht im Interview mit EXPRESS.de über die Klub-Pläne mit Trainer Steffen Baumgart und Torjäger Anthony Modeste.

Der 1. FC Köln spielt eine glänzende Saison, hat keinerlei Abstiegssorgen. Zwei der Erfolgsgaranten: Trainer Steffen Baumgart (50) und Torjäger Anthony Modeste (33). FC-Präsident Werner Wolf (65) spricht im ersten Teil des EXPRESS.de-Interviews über die Zukunft der beiden und Kölns Sparkurs.

Werner Wolf, der 1. FC Köln spielt die beste Saison seit Einführung der Drei-Punkte-Regel. Hätten Sie einen solchen Quantensprung nach dem Fast-Abstieg für möglich gehalten?

Werner Wolf: Ehrlich gesagt: nein. Wir haben den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben, das hat unsere Einschätzung und Erwartungshaltung widergespiegelt.

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Steffen Baumgart hat die Mannschaft in Reichweite der Europapokal-Ränge geführt. Kann er den 1. FC Köln nachhaltig besser machen oder ist die aktuelle Saison ein Glücksfall?

Werner Wolf: Ich bin davon überzeugt, dass er das kann. Im Fußball gilt wie in der Wirtschaft: Erfolg ist selten Zufall oder Glück. Erfolg ist das Ergebnis von harter, systematischer Arbeit. Und genau die erlebe ich bei ihm. Steffen Baumgart kümmert sich um jedes Detail, ist ein unglaublich akribischer Arbeiter. Dazu trifft er den richtigen Ton. Menschen besser machen, kann man nur, wenn sie an einen glauben.

Steffen Baumgart: Klare Ansage bei Essen mit Werner Wolf

Dann sollten Sie den Vertrag mit Baumgart (bis 2023) doch lieber heute als morgen verlängern. Auch die Konkurrenz registriert seine Arbeit, und er selbst hat seine Bereitschaft schon signalisiert.

Werner Wolf: Wenn man sehr talentierte Menschen beschäftigt, gibt es immer andere Vereine, die interessiert sind – das gehört zum Geschäft dazu. Aber ich war erst letzte Woche mit Steffen Baumgart essen und er hat mir gesagt: „Du brauchst dir keine Sorgen machen.“ Er fühlt sich hier sehr wohl, und was für ihn genauso wichtig ist: Auch seine Familie fühlt sich in Köln und beim FC extrem wohl. Steffen Baumgart ist ein Trainer, der Wert darauf legt, zu seinem Klub und dem Umfeld zu passen. Ich würde sagen, er und Köln haben sich zu 100 Prozent gesucht und gefunden.

Werner Wolf gibt EXPRESS.de ein Interview.

FC-Präsident Werner Wolf beim Interview-Termin mit EXPRESS.de am 3. März 2022 im Geißbockheim.

Wird Baumgarts Vertragsverlängerung die erste Aufgabe Ihres neuen Sportchefs Christian Keller, der im April loslegt?

Werner Wolf: Steffen Baumgart ist wichtigster Ansprechpartner für ihn. Die beiden haben bereits gesprochen, der Zeitplan ist abgestimmt. Alles andere ist die Sache von Christian Keller. Wir als Vorstand werden da nicht reingrätschen. Aber ich rechne erst nach Saisonende mit Ergebnissen.

Ein weiterer Erfolgsgarant ist Anthony Modeste. Auch sein Vertrag endet Stand jetzt 2023. Modeste hat zuletzt gesagt: „Der Vorstand muss entscheiden, was mit mir ist. Ich bin offen für alles.“ Ist der Vorstand das auch?

Werner Wolf: Wir als Vorstand machen keine Kaderplanung. Mit Tony Modeste ist abgesprochen, dass sich der Verein in Kürze mit seinen Beratern zusammensetzt, um darüber zu reden, wie es weitergehen kann – das wird auch so passieren.

Modeste ist Kölns Top-Verdiener. Kann sich der FC nach der Pandemie überhaupt leisten, mit ihm zu verlängern?

Werner Wolf: Top-Stürmer kosten Geld, das wissen wir. Klar ist, dass jeder den Gürtel etwas enger schnallen muss. Aber Tony ist jemand, mit dem man reden kann. Ich glaube, er kann die Situation gut einschätzen.

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Werner Wolf: Keine Gehaltsobergrenze beim 1. FC Köln

Bei der Baumgart-Verlängerung dagegen wird der Klub nicht sparen können…

Werner Wolf: Das ist uns bewusst. Ich bin mir aber absolut sicher, dass wir auch mit ihm auf finanzieller Ebene eine Lösung finden werden.

Will der FC unter Keller eine Gehaltsobergrenze einführen?

Werner Wolf: Ein klares Nein. Wir wollen weiterhin wettbewerbsfähig bleiben, auch wenn wir sparen müssen – sonst können wir nicht erfolgreich sein. Hier sitzen ja keine Anfänger. Das Thema Gehaltsobergrenze kam auf, weil Christian Keller das in Regensburg über eine gewisse Zeit praktiziert hat. Er hat es geschafft, den Spielern auf eine andere Art und Weise Motivation zu geben. Was ihm da gelungen ist, ist beispielhaft.

Sinken müssen die Kader-Kosten dennoch…

Werner Wolf: Das geht nicht nur uns so, auch bei anderen Vereinen werden die Millionen nicht mehr so schnell ausgegeben wie in der Vergangenheit. Die Betriebswirtschaft eines Fußballvereins ist relativ einfach: Wenn die Einnahmen weniger werden, müssen auch die Ausgaben sinken. Der größte Kosten-Block ist nun mal die Profi-Abteilung, ohne sie kriegen wir die Ausgaben nicht gesenkt.

Baumgart und Modeste sind Themen für Keller, Benno Schmitz hat bereits verlängert – wie sieht es mit den anderen im Sommer auslaufenden Verträgen aus?

Werner Wolf: Christian Keller vertraut Jörg Jakobs da zu 100 Prozent. Jörg Jakobs macht bis zum 1. April alles, was gemacht werden muss – und das läuft. Die Gespräche sind im Gange, und ich bin guten Mutes, dass wir zu vernünftigen Ergebnissen kommen.