„Saison zu Ende gurken?“FC-Legende stellt Winter-Transfers infrage, weil Kompetenz fehlt

Der 1. FC Köln hinkt den Ansprüchen meilenweit hinterher und muss aufpassen, nicht im Tabellenkeller der 2. Liga zu landen. Klub-Legende Pierre Littbarski ist sehr kritisch.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Eine FC-Legende verdreht die Augen beim aktuellen Gekicke in der 2. Liga! In 504 Spielen für den 1. FC Köln hat sich Pierre Littbarski (64) in die Herzen der Fans gedribbelt. Zu seiner Zeit war der FC noch regelmäßig im internationalen Geschäft vertreten, gewann den DFB-Pokal 1983 und Litti wurde 1990 Weltmeister. Jetzt schmiert man in der 2. Liga ab.

Litti will sich nach dem 1:2 am Freitag (25. Oktober 2024) gegen den SC Paderborn nicht in die Reihe der wütenden FC-Fans einreihen. Er beginnt sein Instagram-Video mit den Worten: „Ich versuche, das ganz emotionslos zu sehen.“ Dann schwingt er ein scharfes Schwert, zerlegt die Taktik von FC-Trainer Gerhard Struber (47).

Pierre Littbarski sieht beim FC wenige taktische Anweisungen

Litti gnadenlos: „In der ersten Halbzeit hat man überhaupt keinen Zugriff bekommen. Die Paderborner konnten passen, ohne Ende. Da war kein gemeinsamer Druck, die Linien zu weit auseinander. Wenig taktische Anweisungen von außen. Da kam nicht viel. Das muss man jetzt auch mal ein bisschen kritischer sehen.“

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Der Weltmeister von 1990 weiter: „Die Mannschaft wirkt auch so, als ob man die besten nimmt und irgendwie rein würfelt. Da ist kein richtiges Konstrukt zu erkennen.“

Auch bei den Einwechslungen fehlt Littbarski der Effekt: „Insgesamt sehe ich auch keine Struktur, wenn Spieler neu reinkommen. Da verändert sich überhaupt nichts.“

Doch wie geht es weiter? Littbarski sieht viel Tunnel, aber kaum Licht, weil die Sport-Kompetenz im Klub einfach fehlt: „Jetzt wird man von der Realität eingeholt. Und jetzt fängt das große Jammern an. ‚Was können wir noch in der Winterpause machen? Unbedingt noch Verstärkungen holen.‘ Ich wünsche viel Glück, weil der Markt ist natürlich nicht so, dass man sich da ganz locker bedienen kann. Da braucht man schon sehr viel Fachwissen, um vielleicht doch mal die richtigen Leute zu holen.“ Hier seht ihr das Video von Littbarksi auf Instagram:

Das mit dem Faschwissen ist aber so eine Sache. „Man ist jetzt echt an dem Punkt angelangt, wo man sagt: Sollte man jetzt noch Geld ausgeben für Einkäufe, die dann wieder nicht greifen? Oder sollte man die Saison zu Ende gurken. Die FC-Fans sind sicherlich für Einkaufen. Aber dann müsste auch jemand mal was einkaufen, was funktioniert.“

Dem aktuellen Kölner Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45), der wie Struber massiv unter Sruck steht, traut Litti diese Aufgabe offensichtlich nicht mehr zu.