Nach Abstieg & TransfersperreFC mit gewaltigem Finanz-Erfolg – klares Signal für die Zukunft

Mitgliederversammlung mit Philipp Türoff.

FC-Mitgliederversammlung am 24. September 2024: Geschäftsführer Philipp Türoff singt bei der Hymne mit.

Bei der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln wurde der Bericht des Vorstands und der Geschäftsführung mit Spannung erwartet. Es gab trotz Abstieg Positives zu berichten.

Am Dienstagabend (24. September 2024) versammelte sich die FC-Familie bei der Mitgliederversammlung in der Lanxess-Arena. Von den rund 135.000 Mitgliedern waren erwartungsgemäß aber nicht viele da – nur 1472 Stimmberechtigte verirrten sich im weiten Rund der 18.500 Menschen fassenden Halle.

Mit Spannung wurde der Bericht des Vorstands und der Geschäftsführung erwartet. Nach dem Abstieg und der Transfersperre des 1. FC Köln gab es positive Nachrichten, was die Klub-Zukunft angeht. Der Haken: Die beiden Vorfälle Abstieg und Transfersperre haben in erheblichem Maße dazu beigetragen, dass der FC finanzielle Erfolge präsentieren kann.

1. FC Köln: Gewinn von 11,8 Millionen Euro präsentiert

Der FC erwirtschaftete in der Saison 2023/24 einen Umsatz von 159 Millionen Euro und steht am Ende mit einem Gewinn von fast 11,8 Millionen Euro da. Ein äußerst positives Ergebnis, nahezu wie im Vorjahr (172,2 Millionen Euro Umsatz und 12,4 Millionen Gewinn).

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FC-Geschäftsführer Philipp Türoff meinte: „Wir sind heute wirtschaftlich gesünder als vor zwei Jahren. Die Schulden wurden reduziert, das Eigenkapital gestärkt.“ Hatte der FC vor zwei Jahren noch Verbindlichkeiten in Höhe von 50,5 Millionen Euro, so konnte diese Zahl auf 37,8 Millionen Euro gesenkt werden.

Das Eigenkapital liegt nun bei 26 Millionen Euro (Vorjahr: 15,7 Millionen Euro). Mit einer Eigenkapitalquote von 28 Prozent liegt der FC nun wieder im Mittelfeld der Erst- und Zweitligaklubs. Türoff ist stolz auf die Zahlen. Mit diesem Fortschritt hatte er niemals gerechnet.

Künftig muss der FC auch keine Einnahmen mehr vorzeitig verfrühstücken. Türoff erklärte „In der abgelaufenen Saison waren letztmals Sponsorenerlöse vom vorzeitigen Forderungsverkauf betroffen. In der aktuellen Saison stehen somit erstmals die vermarkteten Sponsoringerlöse wieder in voller Höhe zur Verfügung.“

Bei aller Freude, die wirtschaftliche Erholung hat einen großen Haken. Für einen Sportverein äußerst negative Ereignisse haben die Konsolidierung positiv beschleunigt. Durch die schwache Abstiegssaison musste der FC etwa weniger Spieler-Prämien zahlen und keine Klassenerhalts-Prämien auszahlen. Zudem wurde viel Geld gespart, weil man auf dem Transfermarkt aufgrund der Transfersperre nicht tätig werden durfte.

Doch auch die sportlichen Erfolge unter Steffen Baumgart (52) – mit dem Erreichen der Conference League – haben dem FC finanziell sehr geholfen.

Wie weh der Abstieg tatsächlich tut, wird man in den kommenden Jahren sehen. Vieles hängt natürlich auch davon ab, ob der FC schnell wieder aufsteigen kann. Falls nicht, brechen die Zahlen wohl ein. Alleine das TV-Geld schrumpft erheblich.

Deshalb sind die Signale aus dem Klub eindeutig: Attacke Richtung Aufstieg! Mit den wirtschaftlichen Zahlen hat man die Rahmenbedingungen geschaffen, dass der FC wieder voll handlungsfähig auf dem Transfermarkt ist. Im Winter kann der FC also benötigte Verstärkungen verpflichten.

Auch im Sommer 2025 ist genug Geld da, um den Kader kräftig zu verstärken. Dabei plant der FC in alle Richtungen: sollte es nicht mit dem Aufstieg in dieser Saison klappen, soll der nächste Angriff gestartet werden. Falls der Aufstieg schon nach dieser Saison gelingen sollte, ist genug in der Transferkasse, um den Kader derart zu verstärken, dass man in der 1. Liga mithalten und den Klassenerhalt möglichst sicherstellen kann.

Präsident Werner Wolf (68) bedankte sich bei den Geschäftsführern und sagte: „Der FC ist so gesund, dass das Ziel schnellstmöglicher Wiederaufstieg in Angriff genommen werden kann. Lasst uns der ganzen Welt da draußen beweisen, dass ein mitgliedergeführter Verein erfolgreich sein kann.“

Doch der FC ist nicht nur bereit, in Beine zu investieren – auch der Geißbockheim-Ausbau soll endlich umgesetzt werden. Die Kosten von gut 35 Millionen Euro sind nach der guten wirtschaftlichen Arbeit in den vergangenen Monaten zu stemmen.