Der 1. FC Köln musste am Samstag daheim gegen den SC Freiburg ran. Nur ein Sieg würde die Hoffnungen auf den Klassenerhalt noch stärken.
Mega-Unterstützung gegen FreiburgSchade, FC: Auch das letzte Hurra ist zu wenig
Es war das Abstiegs-Endspiel für den 1. FC Köln. Stadionsprecher Michael Trippel begrüßte die FC-Profis zum Aufwärmen mit den Worten: „Letzte Ausfahrt 1. Liga!“ Trainer Timo Schultz (46) hatte die rote Trainingsjacke statt seiner üblichen dunkelblauen ausgewählt – wollte so seine Männer heiß machen wie Stiere, um das Unmögliche noch möglich zu machen.
Am Samstag (4. Mai 2024) musste der 1. FC Köln gegen den SC Freiburg unbedingt gewinnen, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Doch das wurde wieder nichts. Am Ende steht einmal mehr im FC-Zeugnis: „Stets bemüht!“ Aber das reicht eben nicht, um erstklassig zu bleiben. Keine Tore, keine Punkte. Am Ende stand ein 0:0.
1. FC Köln startete gegen Freiburg schwungvoll – Fans top
Nach Schlusspfiff blieb die Stimmungs-Explosion dann komplett aus – in alle erdenklichen Richtungen. Stattdessen mischte sich viel Schweigen und enttäuschtes Gemurmel in die vereinzelten Pfiffe, während sich die Mannschaft lange im Kreis auf dem Rasen zur Ansprache von Trainer Schultz versammelte.
Zuvor hatte das Publikum sensationelle 90 Minuten abgeliefert, den FC immer wieder nach vorne gepeitscht, sodass der Lucky Punch gerade in der Schlussphase sogar in greifbare Nähe rückte. Doch ins Tor wollte der Ball – wie so oft in dieser Saison – nicht. Den Frust fraßen die Fans statt lauter Unmutsbekundungen eher in sich rein.
Der FC hat nun nach dem 32. Spieltag auf Platz 17 nur 24 Punkte. Bochum (15. Platz, 30 Punkte) spielt erst am Sonntag, 15.30 Uhr, bei Union Berlin, Mainz (16. Platz, 28 Punkte) auch am Sonntag (19.30 Uhr) in Heidenheim. Bochum reicht ein Unentschieden, Mainz würde den FC-Abstieg mit einem Dreier bereits besiegeln.
Faride Alidou versicherte dennoch am Sky-Mikrofon: „Wir werden bis zur letzten Minute daran glauben. Morgen spielen die anderen Mannschaften. Wir müssen darauf hoffen, dass die anderen patzen.“
1. FC Köln startet gut – und lässt wieder nach
Schon nach drei Minuten die dicke Chance durch Linton Maina, nach Vorarbeit von Max Finkgräfe verzog er nur knapp. Die Fans waren voll da, die FC-Profis auch! In der 8. Minute verpasste Eric Martel nach einem Eckball von Luca Waldschmidt noch die Kugel, kurz darauf köpfte er knapp drüber. Köln zunächst voll am Drücker!
Dann probierte es Waldschmidt aus der Distanz, doch sein Schuss wurde zur Ecke geklärt. Martel konnte einen Fernschuss von Jan Thielmann nicht entscheidend Richtung Tor abfälschen. Es wirkte letztlich wie eine Blaupause der vergangenen Wochen: Der FC startete verheißungsvoll, traf aber nicht ins Tor. Und das, obwohl Noah Atubolu im Kasten der Gäste alles andere als eine sichere Figur machte.
So kam Freiburg ab der 25. Minute immer besser ins Spiel. Bis zum Halbzeitpfiff kam es aber auf beiden Seiten nicht zu hundertprozentigen Chancen.
Nach der Pause Köln zunächst wieder mit einer Drangphase und einigen Eckbällen. Alidou verhaspelte sich mal wieder in guter Position im Strafraum, Martel hämmerte den Ball drauf, ein Freiburger hielt noch die Rübe rein. Auch Thielmann versuchte es – drüber! Mensch Kölle, der Wille war da, das Können nicht.
Chabot musste nach 57 Minuten angeschlagen raus, für ihn kam Heintz, auch Steffen Tigges (für Thielmann) durfte mitmischen. Kurz darauf hatte Tigges beinahe die Chance auf die Führung, aber Freiburg konnte klären. Der FC setzte alles auf eine Karte, das ermöglichte den Gästen Räume. Doan und Höler konnten aber beste Chancen nicht nutzen.
Die beste Kölner Chance vergab Alidou, als er aus sechs Metern den Ball nicht im Tor unterbrachte. Tigges hatte ihn zu ihm gestochert. Bei einem Nachspielzeit-Standard kam sogar Torwart Marvin Schwäbe mit nach vorne, doch ein verunglückter Huseinbasic-Abschluss zerstörte alle Sie-Hoffnungen. So muss der FC sich mit dem Horror-Szenario Abstieg anfreunden. Kein leichter Gedanke …
Am Spieltag sprach FC-Präsident Werner Wolf schon über den Abstieg. Er plant die schnelle Rückkehr: „Sollte es so kommen, dann werden wir uns das Ziel Wiederaufstieg in den ersten beiden Jahren setzen – trotz der Sperre.“
Trainer Schultz ließ Kapitän Florian Kainz erneut erstmal draußen, er startete mit folgender Formation: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Finkgräfe – Martel, Huseinbasic – Maina, Waldschmidt, Alidou – Thielmann.