Nach dem harten Pokal-Fight am Mittwochabend musste auch Kölns Trainer Gerhard Struber in die Verlängerung. Bei der Pressekonferenz war er allerdings alleine.
Nach Kölner Pokal-SiegStrubers irre One-Man-Show – Hertha-Coach nicht bei der Pressekonferenz
Das war ein langer, quälender Abend am 4. Dezember 2024 für den 1. FC Köln! Nach hartem Kampf schoss Dejan Ljubicic erst in der 120. Minute der Verlängerung das erlösende 2:1 gegen zehn tapfer kämpfende Herthaner.
Berlin draußen, Köln erstmals seit 2010 im Viertelfinale des DFB-Pokals! Nach dem Spiel ging es auch für FC-Trainer Gerhard Struber (47) in die Verlängerung – und es wurde eine kuriose One-Man-Show bis kurz vor 22 Uhr.
Hertha-Coach Fiél musste nach Köln-Niederlage schnell zum Flieger
Bei der obligatorischen Pressekonferenz, die eigentlich für die beteiligten Trainer der beiden Vereine verpflichtend ist, war Gäste-Coach Cristian Fiél (44) entschuldigt. Er musste nach der ungeplanten Verlängerung mit seiner Mannschaft schnell aus dem Rhein-Energie-Stadion abhauen, weil der Flieger zurück nach Berlin am Flughafen wartete.
So musste Struber alleine die Fragen der Journalisten beantworten – und tat dies knapp 15 Minuten lang voller Stolz und mit viel Humor. Struber sichtlich happy: „Die Berliner haben sich ja immer dazwischen geschmissen, das war ein echter Pokal-Fight. Da war es wichtig für uns All-in zu gehen. Aufgrund allem, was wir investiert haben, war das ein verdienter Sieg. Ich freue mich richtig für die Mannschaft.“
Der Köln-Coach offenbarte dann sogar seine Tricksereien vor der Partie. In der Pressekonferenz vor dem Spiel ließ es er so wirken, als ob Max Finkgräfe kein Thema für die Startformation sei. Gegen Hertha stand der Youngster dann zu Beginn auf dem Platz. Struber schmunzelte: „Da muss man manchmal in so einer Pressekonferenz vor dem Spiel auch taktisch handeln …“
Der Österreicher sprach über seine Spieler wie von einem „guten Rotwein“ oder vom „furchtlosen Eric“. Auch die Mega-Chance von Ljubicic, als der den Ball nicht über die Linie bugsieren konnte, nahm Struber rückblickend mit Humor. „Da hatte er so einen Moment …“, grinste er.
Und weil Kollege Fiél nicht da war, musste der FC-Trainer auch über die Hertha sprechen. Ein Journalist fragte nach Berlins starkem Verteidiger Toni Leistner (34), der 2020 als Leihspieler auch beim 1. FC Köln war.
Struber holte aus: „Natürlich bin ich sehr fokussiert auf meine Mannschaft, aber tatsächlich ist mir dieser Leistner heute auch ins Auge gestochen, weil er extrem gut und viel wegverteidigt hat in der letzten Linie. Er war sehr robust und in seinem Spielaufbau auch sauber und klar. In vielerlei Hinsicht war das ein Leistner, den wir so nicht mehr sehen wollen gegen uns in Zukunft – er war zu gut. Für mehr Details zum Leistner müssen sie dann den Hertha-Trainer anrufen.“ Struber in Bestform – diese Pressekonferenz hat er mit Bravour gemeistert.