Rund um das Spiel gegen den Hamburger SV gab es hässliche Vorfälle. Kölns Stadionsprecher Michael Trippel war auch in der Hansestadt und reagiert entsetzt.
„Unfreundlichste Stadt Deutschlands“FC-Stadionsprecher fassungslos nach Attacken von HSV-Fans
Michael Trippel (70) hat in seiner Karriere beim 1. FC Köln schon einiges erlebt. Seit über 25 Jahren ist er Stadionsprecher in Köln, legendär seine Begrüßungsworte vor jedem Heimspiel: „Herzlich willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands!“
Der stets freundliche Moderator mit dem großen FC-Herz ist nach den Vorfällen rund um das Auswärtsspiel beim Hamburger SV (18. Januar 2025) jedoch entsetzt und findet deutliche Worte. Auf Facebook schrieb er: „Hamburg – die unfreundlichste Stadt Deutschlands. Was ich hier erlebt hab, ist unbeschreiblich.“ Das Ganze versehen mit einem Kotz-Smiley und einem Äffchen, was sich die Augen zuhält.
FC-Stadionsprecher Michael Trippel entsetzt von Vorfällen in Hamburg
Sein Beitrag wurde hundertfach geliked und kommentiert. Viele Fans sind entsetzt nach den Attacken von gewaltbereiten HSV-Ultras auf Kölner Fans. Auf dem Kiez stürmten die vermummten Gewalttäter am Samstagnachmittag gegen 15 Uhr die Kneipe „Die Rutsche“, prügelten dabei auch auf ältere Männer und Frauen ein.
Es soll mehrere Verletzte gegeben haben, ein Opfer soll sogar mit Verdacht auf eine Schädelfraktur in ein Krankenhaus eingeliefert worden sein. Die Hamburger Polizei sprach später von rund 400 Personen, die gestellt und erkennungsdienstlich behandelt worden seien. Bweismittel wie Vermummungsmasken wurden sichergestellt, alle erhielten einen Platzverweis. Laut Polizeibericht erlitt ein Fan bei der Schlägerei eine Platzwunde am Kopf, ein weiterer Fan wurde ebenfalls leicht verletzt.
EXPRESS.de erreichte Trippel am Sonntagmorgen. Er berichtet: „Ich war selber nicht in der Kneipe, aber viele Bekannte von mir. Da war keiner, der sich schlagen wollte, keiner, der provoziert hat. Dann kamen plötzlich die Vermummten und haben losgeschlagen. Sowas habe ich noch nie erlebt.“
Hier seht ihr die Noten für die FC-Profis nach dem 0:1 beim Hamburger SV:
Trippel war Anfang der 1980er Jahre ein Mitgründer der organisierten Fanarbeit des 1. FC Köln, seit 37 Jahren ist er in verschiedenen FC-Gremien aktiv: „Ich habe schon einiges erlebt, war in den 1980er Jahren Fan-Beauftragter beim FC. Da gab es die Hooligan-Szene, die suchten sich Gegner aus, die sich auch schlagen wollten. Es ist natürlich immer unsinnig, aber es war nie so feige wie jetzt in Hamburg. Da wurde auf unschuldige FC-Fans eingeschlagen.“
Ob es zu schwereren Verletzungen gekommen ist, kann Trippel nicht einschätzen: „Ich hoffe, dass es am Ende alles glimpflich ausgeht. Wenn sich jedoch bestätigen sollte, dass ein Fan eine Schädelfraktur davongetragen hat, wäre das natürlich ganz schlimm.“