„In Passivität verfallen“Systemfrage im Kölner Aufstiegsrennen – FC-Profi bezieht Stellung

Der 1. FC Köln suchte in dieser Saison über weite Phasen die richtige Balance zwischen Offensiv- und Defensiv-Fußball. In den verbleibenden vier Spielen soll sie endlich gefunden sein.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Es ist eines der großen Diskussionsthemen der bisherigen Saison des 1. FC Köln: Dreierkette oder Viererkette?

Zu Beginn der Spielzeit überzeugte die Mannschaft phasenweise mit Hurra-Fußball, fand jedoch mit der Viererkette selten die richtige Abstimmung. Es hagelte Gegentore. 

Timo Hübers erklärt die Vorteile der Viererkette

Mit der Dreierkette wurde es wesentlich stabiler und erfolgreicher, aber eben auch unattraktiv. Im Aufstiegsendspurt soll nun die richtige Abstimmung stehen!

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Mit dem 3:1 gegen Münster im Rücken und fünf Punkten Vorsprung auf Platz drei geht das Team von Gerhard Struber (48) in die restlichen vier Spiele. Das Selbstvertrauen ist gewachsen, vieles deutet darauf hin, dass die Kölner nun endlich mutig agieren. Und wohl wie gegen Münster auch beim Spiel in Hannover (Sonntag, 27. April, 13.30 Uhr/Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) bei der Viererkette bleiben.

FC-Kapitän Timo Hübers (27) hält sich noch bedeckt: „Flexibilität ist eigentlich immer ein Trumpf. Wir haben beides schon gespielt. Die Viererkette hat gegen Münster gut gepasst, aber es gilt immer, das an den jeweiligen Gegner anzupassen. Gleichzeitig wollen wir uns selber bestärken, dass es wirklich gut geklappt hat am Wochenende. Was wir in Hannover spielen, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht.“

Doch der Abwehrchef lässt auch durchblicken, dass die Viererkette in der jetzigen Verfassung der Mannschaft durchaus die richtige Formation ist, um die Saison mit dem Aufstieg zu krönen: „Am Saisonanfang war es sehr wild, vielleicht schon zu aktiv. Zu dem Zeitpunkt hat uns eine abwartendere Rolle ganz gutgetan. Zuletzt hatte man das Gefühl, dass wir auf dem Platz in Passivität verfallen und wieder ein bisschen aktiver das Spiel gestalten müssen. Das geht mit einer Viererkette oft besser, weil man einen Mann mehr im Anlaufen und im Übergang zum Positionsspiel in die Offensive hat. Deswegen war der Switch jetzt genauso wichtig. Auch da ist es eine Balance-Frage.“

Hübers selber will die Entscheidung aber dem Trainerteam überlassen: „Den Großteil meiner Karriere habe ich Viererkette gespielt, das kommt meinen Stärken etwas mehr gelegen. Aber darum geht es gar nicht. Ich habe in dieser Saison schon alle Positionen in der Vierer- und Fünferkette gespielt. Am Ende ist es kein Rosinenpicken, es geht darum, was der Mannschaft am besten hilft. Dann versucht man seine Stärken bestmöglich einzubringen, da spielen persönliche Befindlichkeiten eine untergeordnete Rolle.“