Die Vorfreude vor dem Pokal-Knaller in Leverkusen steigt beim 1. FC Köln, doch es gibt auch Sorgen.
Stellungnahme abgegebenFC vor Millionenstrafe – neue Pyro-Angst vor Pokal-Knaller bei Bayer
Endlich wieder Pokal-Viertelfinale! Der 1. FC Köln freut sich auf ein historisches Spiel am Mittwoch bei Bayer Leverkusen (5. Februar 2025, 20.45 Uhr, ARD/Sky und Liveticker auf EXPRESS.de).
Zuletzt stand Köln 2010 im Pokal-Viertelfinale, damals gab es am 10. Februar ein 0:2 beim FC Augsburg. Nach 15 Jahren könnte es aber auch abseits des Sportlichen für den FC historisch im Pokal werden. Eine Millionen-Strafe droht.
Pyro-Strafen im DFB-Pokal: Muss Köln eine Million Euro an DFB zahlen?
Zur Erinnerung: Am 4. Dezember 2024 hatten die Kölner Ultras beim Achtelfinalsieg über Hertha BSC (2:1 nach Elfmeterschießen) ein gigantisches Feuerwerk in den Himmel geblasen.
Der FC hat mittlerweile eine Stellungnahme an den DFB abgegeben, doch der Kontrollausschuss hat noch kein Strafmaß festgelegt. FC-Torwart-Legende Toni Schumacher (70) sagte vor wenigen Tagen bei einer Vorlesung an der Deutschen Sporthochschule in Köln: „Die Fans sollen mit ihren Pyros aufpassen. Der 1. FC Köln zahlt jetzt schon wieder eine Million Euro Strafe für das letzte große Pyro. Davor waren es schon 600.000 Euro. Macht 1,6 Millionen nur für Pyro – da könnte man schon einen guten Spieler holen.“
Im Jahr 2024 hat der 1. FC Köln insgesamt 631.000 Euro an Geldstrafen für das Fehlverhalten seiner Fans an den DFB überwiesen. Der traurige Rekord bisher: 420.000 Euro nach dem Derby gegen Borussia Mönchengladbach im Oktober 2023. Ursprünglich hatte der DFB-Kontrollausschuss damals ein Strafmaß von 595.000 Euro beantragt. Doch die Strafe wurde letztendlich nochmal reduziert.
Das Abbrennen von Pyro pro Gegenstand wird unterschiedlich behandelt. In der Bundesliga kostet es 1000 Euro, in der 2. Liga 600 Euro, in der 3. Liga 350 Euro. Das Abschießen von Pyro (pro Gegenstand): Bundesliga 3000 Euro, 2. Liga 1500 Euro, 3. Liga: 750 Euro. Der Vorsitzenden des Kontrollausschusses, Anton Nachreiner (69) sagte gegenüber EXPRESS.de: „Es gilt im Pokal auch die Ligazugehörigkeit der Klubs.“ Heißt: Wenn am Mittwoch die Bayer-Fans zündeln, ist es teurer, als wenn die FC-Fans Bengalos abbrennen.
Die Kölner Pokal-Freude ist trotzdem geschmälert, denn nach der Hertha-Strafe ist vor der Bayer-Strafe – alle Verantwortlichen gehen davon aus, dass die FC-Fans auch in der BayArena zündeln werden. Zwar wird regelmäßig der Kontakt mit der Fanszene gesucht, aber in Sachen Pyro herrscht eine gewisse Machtlosigkeit.
Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller (46) hatte schon nach dem Hertha-Feuerwerk gesagt: „Es war erwartbar, dass es bei einem Pokalspiel mit dieser sportlichen Bedeutung auch atmosphärisch nicht ohne Pyro-Fackeln geht.“
Ein Großteil der Pokal-Prämien dürfte dann in den kommenden Wochen wieder beim DFB landen. Bisher haben die Kölner einiges eingenommen: Für die erste Runde gab es 209.000 Euro, für die zweite Runde folgten 419.000 und die dritte Runde 883.000 Euro, für das Viertelfinale kamen nochmal 1,7 Millionen Euro dazu – plus Einnahmen aus dem Ticketing. Erreicht der FC das Halbfinale, winken nochmal gut 3,3 Millionen Euro.
Zu möglichen Ausschreitungen zwischen beiden Fanlagern sagte Thomas Kessler, Lizenz-Leiter der Kölner, im Vorfeld: „Ich habe keine gesonderten Informationen, die an mich herangetragen wurden. Wir können nur appellieren. Ich hoffe, dass jeder Fans die gleiche Freude haben wird wie wir. Vor allem hoffen wir, dass alles friedlich bleibt.“