Stammtisch mit neuem MitgliederratVorstandssuche beim FC läuft – Wolf-Team gibt nicht kampflos auf

Werner Wolf (1. FC Köln) mit FC-Schal.

Werner Wolf (Präsident des 1. FC Köln) am 30. November 2024 im Rhein-Energie-Stadion.

Im Hintergrund wird an der Zukunft des 1. FC Köln gebastelt. Vor den neuen Vorstandswahlen im Herbst 2025 wird viel diskutiert.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Wie geht es weiter an der Spitze des 1. FC Köln? Am Mittwochabend (11. Dezember 2024) wurde darüber im Rhein-Energie-Stadion sachlich diskutiert.

Der neu gewählte Mitgliederrat des FC hatte einen Stammtisch im 12. Mann organisiert. In der Einladung hieß es: „Vielen Mitgliedern ist es ein wichtiges Anliegen, mehr über die Aktivitäten des Mitgliederrats zu erfahren und wir wollen transparenter über unsere Aufgaben, zum Beispiel zur Entscheidung des Vorstandsvorschlags, berichten.“ Das Interesse war groß, aber nur rund 200 Fans konnten dabei sein.

Mitgliederrat sucht neue Kandidaten für den FC-Vorstand

Die wichtigste Erkenntnis: Es kristallisierte sich heraus, dass das amtierende und nicht entlastete Vorstands-Team mit Präsident Werner Wolf (68) und seinen Vizepräsidenten Eckhard Sauren (53) und Carsten Wettich (45) nicht mehr vorgeschlagen wird. „Wir müssen aus unseren Fehlern lernen und den bestmöglichen Vorstand finden“, sagte der Mitgliederrats-Vorsitzende Fabian Schwab.

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Zwar wurde betont, dass die Gespräche mit möglichen Kandidaten erst im neuen Jahr starten sollen, doch nach Informationen von EXPRESS.de läuft die Suche nach neuen Kandidaten im Hintergrund schon seit längerer Zeit.

CDU-Politiker Wolfgang Bosbach (72) sagte Anfang November gegenüber EXPRESS.de: „Es ist ungefähr ein halbes Jahr her, da bin ich angesprochen worden, ob ich mir ein Amt im Präsidium des 1. FC Köln vorstellen könnte. Ich habe gleich abgesagt.“ Lionel Souque (53) liebäugelt zwar mit einem Posten, hat aber noch bis 2028 Vertrag als Vorstandsvorsitzender der Rewe Group.

Die Suche gestaltet sich nicht einfach: Dem Vernehmen nach werden einige Kandidaten einzeln abgeklopft, also nicht gleich in einem Dreierteam. Das gesuchte Profil: politisch gut vernetzte Persönlichkeiten, die auch mit Sponsoren in Köln eng verbunden sind und Gremienarbeit beherrschen sowie eine gewisse Strahlkraft besitzen.

Mitgliederrat Fritz Guckuk nannte einige Persönlichkeiten, die dem FC in der Vergangenheit gutgetan haben: Franz Kremer, Karl-Heinz Thielen oder Albert Caspers. Doch heutzutage sind solche Kaliber schwer zu finden oder für den FC-Job zu begeistern.

Ganz ausgeschlossen ist eine erneute Kandidatur von Wolf und Co. nicht. Der Mitgliederrat muss bis 15. August 2025 ein Team vorschlagen, im Herbst sind dann die Wahlen auf der Mitgliederversammlung.

Neben dem Vorschlag des Mitgliederrats dürfen auch andere Teams antreten, wenn sie Unterschriften von mindestens drei Prozent der gesamten FC-Mitgliedschaft eingesammelt haben.

Wenn der 1. FC Köln aufsteigen sollte, dürfte das in die Karten von Wolf und seinem Team spielen. Nach Informationen von EXPRESS.de will das amtierende Trio nicht kampflos das Feld räumen – schließlich wurden unter ihm Strukturen geschaffen, die den FC finanziell gesunden ließen und nachhaltig langfristigen Erfolg bringen sollen. Bei einem Aufstieg würde sich ein neues Vorstandsteam erstmal ins gemachte Nest setzen. Wolf und seine Mitstreiter würden dann aber natürlich lieber die (möglichen) Erfolge ernten, für die sie den Boden bereitet haben.

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Möglich ist aber auch, dass Wolf, Sauren oder Wettich nicht mehr gemeinsam antreten, sondern eigene, neue Teams bilden. Der Mitgliederrat will auf jeden Fall mehr Sportkompetenz im Vorstand sehen.

Mit dem aktuellen Vorstand hat der Mitgliederrat noch nicht gesprochen. Generell steht Gesprächen aber nichts im Wege – die Frage ist nur, wer auf wen zugeht, um über die Zukunft zu reden.