Allein mit zehn Bällen vor dem TorFrust-Training von FC-Profi – zuletzt völlig außen vor

Er kam als Offensiv-Hoffnung zum 1. FC Köln, doch Luca Waldschmidt sucht weiter seine Form einstiger Tage. Zuletzt war er völlig außen vor.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Die Kollegen waren schon längst in der Kabine verschwunden, da rammte Luca Waldschmidt (28) eine der gelben Trainingsfiguren mit voller Wucht in den Rasen. Als der zweite stille Diener platziert war, sammelte der FC-Profi zehn Bälle an der Strafraumgrenze und ballerte aufs Tor.

Frust-Training am Montagmittag (10. Februar 2025) im Franz-Kremer-Stadion: Waldschmidt allein mit zehn Bällen vor dem Tor. Ansonsten waren nur noch die Rekonvaleszenten Julian Pauli (19, Aufbautraining nach Gehirnerschütterung) und Jacob Christensen (23, nach Kreuzbandriss wieder am Ball) am Rande des Spielfelds aktiv.

Luca Waldschmidt zuletzt dreimal nur auf der Bank beim 1. FC Köln

Waldschmidt legte eine Extraschicht ein, umdribbelte die Figuren, versuchte die Abschlüsse so genau und scharf wie möglich zu platzieren. Er weiß, dass er nicht aufgeben darf. Er weiß, dass er sich nur mit harter Arbeit zurückkämpfen kann.

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Die bisherige Saison verlief eher unbefriedigend für den Offensivspieler, der 2020 bei Benfica Lissabon noch eine Ausstiegsklausel in Höhe von 88 Millionen Euro im Fünf-Jahres-Vertrag verankert hatte. In Köln kam er in dieser Saison auf 17 Zweitligaeinsätze mit drei Treffern und drei Pokalspiele mit zwei Toren. Es waren meistens Kurzeinsätze – über 90 Minuten stand er nur zweimal auf dem Platz.

Waldschmidt ist weit weg davon, ein Kölner Leistungsträger zu sein. Ende Januar warf ihn noch eine Erkältung zurück, er verpasste das Heimspiel gegen Elversberg am 25. Januar. Seitdem spielt er keine Rolle mehr in den Planungen von FC-Trainer Gerhard Struber (48).

Waldschmidt war in Braunschweig ohne Einsatz im Kader, beim Pokal-Viertelfinale in Leverkusen (2:3 nach Verlängerung) saß er ebenfalls nur auf der Bank und auch beim jüngsten Heimsieg gegen Schalke (1:0) schmorte Waldschmidt draußen.

Beim Spiel gegen die Königsblauen hatte der FC arge personelle Probleme: Eric Martel und Dejan Ljubicic mussten angeschlagen raus, die zuletzt verletzten Mathias Olesen und Denis Huseinbasic hatten nur Luft für 57 bzw. 73 Minuten.

Obwohl Köln in der Mittelfeldzentrale Bedarf hatte, brachte Trainer Struber lieber Max Finkgräfe, Jan Thielmann und Florian Kainz in die Partie und stellte um.

Waldschmidt (Vertrag bis 2027 in Köln) muss sich nun wieder mit Fleiß ranarbeiten. Die Extraschichten am Montag hat aber auch Struber nicht gesehen, er verschwand vorher ebenfalls Richtung Kabine.