Nächste Vorstands-Bombe!FC-Vize tritt mit neuem Team an: Handy-Unternehmer will Präsident werden, starke Frau dabei

FC-Vizepräsident Carsten Wettich.

FC-Vizepräsident Carsten Wettich im Trainingslager. (Foto: 19. Juli 2024)

Jetzt kommt Bewegung in die Sache! Beim 1. FC Köln wird im Herbst ein neuer Vorstand gewählt. Im Hintergrund hat sich nun ein neues Team positioniert.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Seit Wochen kochte die Gerüchteküche über: Will der aktuelle Vorstand des 1. FC Köln nochmal antreten? Oder planen die Protagonisten eine erneute Kandidatur in anderen Konstellationen?

Präsident Werner Wolf (68) sowie seine Vize-Präsidenten Eckhard Sauren (53) und Carsten Wettich (45) haben sich am Samstag (12. April 2025) in einem Newsletter an die Mitglieder erstmals selbst geäußert: in dieser Konstellation gibt es keine neue Kandidatur (EXPRESS.de berichtete).

1. FC Köln: Carsten Wettich will weiter Vize-Präsident bleiben

Nur Stunden später platzt die nächste Bombe! Wie EXPRESS.de erfuhr, tritt zumindest einer der drei nochmal an – mit anderen Mitstreitern! Carsten Wettich hat dafür ein neues, überraschendes Team bilden können. Der promovierte Jurist ist seit Dezember 2019 Vizepräsident – und will dies auch bleiben. Wettich scheint smart genug zu sein und möchte selbst nicht FC-Boss werden. An seiner Seite soll Wilke Stroman (44) der neue FC-Präsident werden. Die Dritte im Team ist Tugba Tekkal (40). Paukenschlag beim FC!

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

Auf Anfrage von EXPRESS.de bestätigt Wettich die Pläne: „Ja, das ist richtig, wir wollen mit diesem Team zur Wahl antreten. Mehr möchte und kann ich aber aktuell noch nicht sagen. Wir werden uns zu einem späteren Zeitpunkt äußern.“

Das Vorgehen von Wettich kann man durchaus als Coup bezeichnen. Doch wer sind die drei, die dem FC ab Herbst als Präsidium vorstehen wollen? Stroman ist gebürtiger Ostfriese, kam vor über 25 Jahren nach Köln und ist seitdem glühender FC-Anhänger, mit allem, was dazugehört – Höhen, Tiefen, Herzklopfen und Gänsehaut im Stadion.

Seine berufliche Geschichte ist schnell erzählt: Er hat das Kölner Unternehmen Sparhandy gegründet, das auch schon als Sponsor beim FC aktiv war. Inzwischen hat er das Unternehmen verkauft, ist aber weiterhin im Vorstand der Gesellschaft aktiv. Nebenbei steckt er seine Energie in neue Projekte – von Start-ups bis hin zu einem Burgerladen in Köln, den er kürzlich eröffnet hat. Stroman darf also als klassischer Selfmade-Unternehmer bezeichnet werden, der sehr umtriebig agiert und in Köln bestens vernetzt ist. Finanziell gilt er als unabhängig.

Er bringt Erfahrung mit, kennt sich aus in Köln und will nun beim FC mitgestalten – aus echter Überzeugung für den Verein. Ein Mann mit Erfahrung und FC-Leidenschaft, der dem Verein in führender Position ein frisches Gesicht geben würde.

Die vielleicht größte Überraschung: Der FC hätte das erste Mal eine Frau im Vorstand. Mit Tugba Tekkal haben Stroman und Wettich eine junge Frau im Team, die den FC und dessen Werte verkörpert, wie kaum eine andere.

Ihre Eltern kamen in den 1970er Jahren als Einwanderer aus der Türkei nach Deutschland, sie wuchs mit zehn Geschwistern auf. Viel wichtiger ist für den FC sicher ihre sportliche Kompetenz: Als professionelle Fußballerin spielte sie für den Hamburger SV und ab 2009 für den 1. FC Köln. 2015 stieg Tekkal mit den FC-Frauen in die Bundesliga auf. Seit ihrem Karriereende 2017 setzt sie sich intensiv für verschiedene soziale Projekte ein. Mit ihren vier Schwestern hatte sie schon 2015 die Menschenrechtsorganisation „HAWAR.help e.V.“ gegründet. Als Sozialunternehmerin weiß sie, wie man ein Unternehmen führt.

Wilke Stroman lächelt in die Kamera.

Wilke Stroman will neuer Präsident des 1. FC Köln werden.

Ihre Organisation kämpft vor allem für die Rechte von Mädchen und Frauen in Krisenregionen, aber auch in Deutschland. Tekkal gilt mit ihrer Fußball-Karriere und ihrem Engagement als Vorbild für Mädchen und Frauen. Den Sport verbindet sie auch mit zahlreichen Projekten, wie „Scoring Girls“. Hier wird Mädchen unabhängig von Herkunft, Religion und dem Einkommen ihrer Eltern kostenloses Fußballtraining angeboten, wobei zeitgleich eine werteorientierte Bildung ermöglicht wird.

Rechtsanwalt Wettich gründete als Partner eine Kanzlei, spielte in der Jugend für den FC und saß von 2013 bis 2019 im Mitgliederrat. 2019 wurde er in den Vorstand entsandt. Mit ihm würde der FC den guten wirtschaftlichen Weg fortsetzen können. Zudem hat er Südkurven-DNA, könnte also auch immer wieder ein Bindeglied zwischen Fanszene und den verschiedenen Gremien innerhalb des Klubs sein.

Spannend ist die Frage, wie es nun weiter geht. Bisher hat die Findungskommission des Mitgliederrats mit dem Vorsitzenden Fabian Schwab, seiner Stellvertreterin Stacy Krott, Fritz Guckuk, Josef Derkum und Victor Robertz nur einzelne Kandidaten gecastet. Ein Team sollte dann in den kommenden Wochen oder Monaten gebildet werden.

Tugba Tekkal und Toni Schumacher lächeln in die Kamera.

Tugba Tekkal am 25. Januar 2024 zusammen mit Toni Schumacher.

Erste Namen von potenziellen Kandidaten kursieren schon, darunter Ex-DFL-Geschäftsführer Christian Müller (61) oder IHK-Chefin Nicole Grünewald (52), die aktuell schon im FC-Beirat sitzt. Dass der Mitgliederrat gerne erstmals eine Frau im FC-Präsidium sehen würde, ist kein Geheimnis.

Nach Informationen von EXPRESS.de haben sich Stroman, Tekkal und Wettich nun auch aktiv beim Mitgliederrat beworben – allerdings als festes Team.

In einem Newsletter informierte der Mitgliederrat Ende März über das geplante weitere Vorgehen: Diese erste Phase der Gespräche mit möglichen Kandidaten sei abgeschlossen, ab jetzt würde es intensiver und konkreter. „Diese Interviews laufen bereits bzw. sind terminiert und werden mindestens noch den April über andauern“, hieß es.

Der Vorstoß von Wettich mit seinen Mitstreitern bringt nun so richtig Bewegung in das ganze Auswahlverfahren und sorgt für Wirbel hinter den Kulissen. Eins scheint klar: schlechte Chancen dürfte die erste Teambewerbung nicht haben.

Was neben dem zeitlichen Vorsprung, bereits als Team anzutreten, für die drei sprechen könnte: Der 1. FC Köln bekäme ein erfrischend junges Präsidium – ein Boss mit Unternehmergeist, eine Frau, die für die Werte des FC steht und sportliche Fachkompetenz besitzt sowie mit Wettich einen Experten, der die Gremienarbeit des FC wie kaum ein anderer kennt.