Das war ein ganz verrückter Abend für Julian Pauli! Der 19-Jährige erfuhr erst zehn Minuten vor Anpfiff in Fürth von seinem Startelfeinsatz und war dann auch noch entscheidend am FC-Ausgleich beteiligt.
Blitz-Einsatz und Elfmeter rausgeholtVerrückter Abend für FC-Talent: „Spontaner ging es nicht“
Unverhofft kommt oft! So dürfte das Motto für Julian Pauli (19) beim Auswärtsspiel des 1. FC Köln bei Greuther Fürth gelautet haben.
Beim 1:1 am Freitagabend (11. April 2025) feierte der Innenverteidiger nach über vier Monaten sein Startelf-Comeback – dabei ging er bis zehn Minuten vor dem Anpfiff noch davon aus, erst einmal auf der Bank Platz zu nehmen.
Julian Pauli: „Das war schon anstrengend“
Denn geplant war Paulis Einsatz von Beginn an ganz und gar nicht. Eigentlich sollte Dominique Heintz (31) den linken Part der Dreierkette neben Eric Martel (22) und Joel Schmied (26) geben. Doch der Führungsspieler verspürte während des Warmmachens einen Schmerz im Rücken und musste kurzfristig passen.
Die Situation erklärte Pauli nach dem Spiel dann nochmal: „Ich stand hinter dem Tor und habe die Bälle eingesammelt. Und dann habe ich gesehen, dass Heintzi hier am Boden lag und unser Co-Trainer Bernd Eibler mich gerufen hat, dass ich mich warm machen soll. Und es waren vielleicht fünf Minuten. In der Kabine hieß es dann, dass ich spiele. Natürlich habe ich mich gefreut, aber spontaner ging es nicht.“
Seit dem Pokal-Spiel gegen Hertha BSC im Dezember war der 19-Jährige raus, laborierte lange an den Folgen einer Gehirnerschütterung. In der Vorwoche feierte er dann ausgerechnet wieder gegen die Hertha sein Comeback, wurde bei der 0:1-Niederlage in der 73. Minute eingewechselt.
Auch in Fürth war wieder ein Einsatz für den gebürtigen Londoner geplant, allerdings nicht von Anfang an. Dass Pauli noch nicht die Luft für 90 Minuten hat, war nach der langen Ausfallzeit klar, nach 69 Minuten war für ihn Schluss: „Nach den vier Monaten war das schon anstrengend, das habe ich auch am Anfang schon gemerkt. Aber ich denke, dass es mit mehr Spielen jetzt wieder leichter wird. Es war eine harte Zeit für mich und ich bin umso dankbarer, wieder zurück zu sein und einfach Fußball wieder zu spielen und das zu machen, was ich liebe.“
Der 19-Jährige ist nicht einfach nur zurück, in einer eher wackeligen FC-Defensive zeigte Pauli eine gute Vorstellung und holte offensiv sogar einen Elfmeter raus!
In der 45. Minute wagte der Kölner einen Ausflug mit nach vorne, drang mit dem Ball in den Fürther Strafraum ein und wurde von Noah Loosli (28) rüde weggegrätscht. Pauli: „Das war eher so eine spontane Aktion. Es war ein klarer Kontakt. Ich habe erst überlegt, selber zu schießen, aber gemerkt, dass es keinen Sinn ergibt. Dann habe ich den Ball vorbei gelegt und den Kontakt gespürt.“ Den fälligen Strafstoß verwandelte Luca Waldschmidt (28) zum 1:1-Endstand.
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FC-Trainer Gerhard Struber (48) hatte nach dem Spiel viel Lob für den jungen Innenverteidiger übrig: „Er hat schon ein bisschen gebraucht, bis er reingefunden hat. Aber dann hatte er wieder typische Julian-Pauli-Momente, wo er einfach richtig gut verteidigt, gut nach vorne steigt, immer wieder auch gute Momente gehabt hat, auch mit dem Ball.“
Genügend Zeit zum Regenerieren hat Pauli nach seinem ersten anstrengenden Startelf-Einsatz seit über vier Monaten jetzt. Erst am Sonntag in einer Woche (20. April, 13.30 Uhr) empfängt der FC Aufsteiger Preußen Münster im Rhein-Energie-Stadion.