Geißbockheim-StreitVon wegen schneller Ausbau: BUND will FC mit Kompromiss auf ewig ausbremsen

Helmut Röscheisen vom BUND am Geißbockheim.

BUND-Vorstand Helmut Röscheisen am 27. September 2024 auf dem Parkplatz vor dem Geißbockheim. Dort soll der FC nun sein Leistungszentrum bauen dürfen.

Bei der Mitgliederversammlung zeigten sich die Bosse des 1. FC Köln mehr als zuversichtlich. Der Geißbockheim-Ausbau soll endlich umgesetzt werden. Doch so einfach wird das nicht …

von Uwe Bödeker  (ubo)

Nächstes Kapitel im Endlos-Thema Geißbockheim-Ausbau! Am Dienstag zeigten sich die Bosse des 1. FC Köln bei der Mitgliederversammlung mehr als zuversichtlich, als über den neuen Stand berichtet wurde. Demnach will das Ratsbündnis Grüne, CDU und Volt am 1. Oktober 2024 über den Ausbau des Trainingszentrums im Äußeren Grüngürtel einen Beschluss fassen.

Kann der FC seine Pläne bald umsetzen? Der Kunstrasenplatz neben dem Franz-Kremer-Stadion soll dem FC im Erbbaurecht übereignet werden. Dort soll dann das neue Leistungszentrum entstehen – ein 92 Meter langes und 51,5 Meter breites Gebäude. Der Kompromiss: Der FC will vorläufig auf die Umwandlung der Gleueler Wiesen in versiegelte Trainingsplätze verzichten.

Geißbockheim: Leistungszentrum mit Tiefgarage soll kleiner werden

Diese vorläufige Umwandlung stört nun zahlreiche Umweltschützer. Helmut Röscheisen, Vorstandsmitglied des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) sagt zu dem vorgelegten Kompromiss: „Das ist das Gegenteil eines tragfähigen Kompromisses für den Äußeren Grüngürtel! Auf dieser Basis kann das Landschaftsschutzgebiet nicht vor weiteren Begehrlichkeiten des Unternehmens 1. FC Köln geschützt werden.“

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Der BUND schlägt nun einen neuen Kompromiss vor, will den 1. FC Köln dabei im Grüngürtel allerdings auf ewig ausbremsen. So soll dem FC gestattet werden, das Leistungszentrum auf dem Parkplatz vor dem Geißbockheim zu bauen (3200 Quadratmeter). Der Bau soll mit einer Tiefgarage für die nötigen Parkplätze gestaltet werden.

Gleichzeitig soll vertraglich festgezurrt werden, dass der FC künftig keine weiteren Flächen im Grüngürtel versiegeln will. Röscheisen sagte am Freitag (27. September 2024) bei einer Ortsbegehung am Geißbockheim: „Es gibt für den FC ein kleines Leistungszentrum auf einer anderen Fläche. Und sehr konsequent Einschränkungen für den FC bei seiner zukünftigen Politik. Er dürfte hier nichts mehr machen. Endgültig!“

Röscheisen untermauert: „Wesentlicher Teil des Kompromisses muss also der dauerhafte Verzicht auf zusätzliche Trainingsplätze und Bauten sein.“ Dies solle mit einem notariell beglaubigten Vertragswerk ausgearbeitet werden. In den nächsten Tagen will der BUND auf den FC zugehen und dieses Vorgehen besprechen.

Ein weiter Eckpunkt des Kompromisses: Die Stadt Köln bietet dem FC die Nutzung von Trainingsplätzen außerhalb des Grüngürtels an, die dafür ausgebaut werden.

Sollte in der Ratssitzung am 1. Oktober dem bisherigen Kompromiss zugestimmt werden, behält sich der BUND weitere Schritte und Klagen vor. Grundsätzlich gelte: Im Landschaftsschutzgebiet dürfe generell überhaupt nicht gebaut werden.

Der BUND käme dem FC aber mit der Erlaubnis entgegen, auf dem Parkplatz ein kleineres Leistungszentrum zu bauen. „Alleine das tut uns schon weh, weil das ein Eingriff ins Landschaftsschutzgebiet ist. Ein Hochbau gehört da nicht hin“, so Röscheisen.

Ob der FC sich auf den Kompromiss einlassen wird, wird sich zeigen. Das Thema Geißbockheim-Ausbau wird auf jeden Fall nicht mit einer schnellen Lösung enden …