Wird das noch was mit dem dringend benötigten Ausbau des Geißbockheims beim 1. FC Köln? Nachdem der Vorstand sich deutlich positioniert hatte, meldeten sich jetzt die Grünen zu Wort.
Geißbockheim-TheaterGrüne melden sich nach Brief vom FC-Vorstand: „Wir sind irritiert darüber...“
Köln. Nächster Akt im Kaugummi-Prozess um den Ausbau des Geißbockheims. Der FC hatte vor der Mitgliederversammlung am Samstag (6. November 2021) klar Stellung bezogen. Tags zuvor reagierten nun die Kölner Grünen.
Zur Erinnerung: Der FC-Vorstand schrieb am Donnerstag an die Mitglieder: „Der Bau des Leistungszentrums Jugend und Lizenz am Geißbockheim ist ein äußerst wichtiger Baustein für die Zukunft des Vereins. Mehr als sechs Jahre haben wir auf die Umsetzung gewartet, haben alle Anforderungen übererfüllt und waren offen für alle Gespräche – sogar über alternative Standorte. Ende Herbst hat uns die Stadt nach sieben Monaten Bearbeitungszeit wissen lassen: Außer dem Geißbockheim gibt es in Köln für den 1. FC Köln keinen Platz, an dem ein Baustart vor 2029 oder 2030 möglich wäre.“
Am Freitag (5. November) meldeten sich die Grünen zu Wort. Katja Trompeter und Frank Jablonski, Vorsitzende der Grünen Köln, teilten mit: „Wir sind irritiert darüber, dass offenbar kommuniziert wird, dass der Baubeginn eines FC-Leistungszentrums an einem Alternativstandort frühestens 2029 oder 2030 möglich wäre. Auch wenn wir die Pläne des FC für ein neues Leistungszentrum im Grüngürtel vehement ablehnen, kann es nicht sein, dass ein*e Investor*in in Köln, nach einer langjährigen Planungsphase, acht bis neun Jahre auf einen Baubeginn an einem anderen Standort warten muss.“
Der FC will jedenfalls unbedingt in Köln bleiben. „Wenn Grüne, CDU und Volt das auch wollen, muss das Zeitspiel um das Geißbockheim jetzt ein Ende haben“, so der Vorstand des FC.
Geißbockheim: Grüne halten an Alternativstandort fest
Jablonski betonte in der Stellungnahme der Grünen auch, dass es jetzt Entscheidungen bräuchte: „Das muss deutlich schneller gehen! Der 1. FC Köln benötigt jetzt für das neue Leistungszentrum Planungssicherheit für einen Standort außerhalb des Grüngürtels. Das beinhaltet ausreichenden Platz für die Ausbaupläne sowie einen verträglichen Zeitplan.“
Sven Lehmann, direkt gewählter Abgeordneter im Stadtbezirk Lindenthal, meint: „Wir haben immer betont, dass wir den FC unterstützen und gemeinsam konstruktiv einen Alternativstandort suchen werden. Es ist unbestritten, dass der FC neue und erstklassige Trainingsbedingungen benötigt, gleichzeitig setzen wir uns seit vielen Jahren dafür ein, dass der Grüngürtel geschützt und die Gleueler Wiese erhalten werden müssen. Daran hat sich nichts geändert. Wir unterstützen das Vorhaben des FC neue und moderne Trainingsanlagen zu bauen, lehnen die Bebauung des Grüngürtels aber nach wie vor ab.“
Den FC-Vorstand dürfte es wundern, dass die Grünen irritiert sind, schließlich saßen sie in der gleichen Sitzung, auf der über den Alternativstandort geredet wurde. Da war eigentlich jedem in der Runde klar, dass es vor 2029 nichts werden würde mit einem möglichen Baubeginn an dem Alternativstandort in Marsdorf. (ubo)