Der 1. FC Köln spielt am Samstag zum Start in die Rückrunde gegen Borussia Dortmund. Kölns Abwehrchef Timo Hübers rechnet sich durchaus was aus...
„Gewisse Baustellen, intern und extern“Kölns Hübers frech vor BVB-Duell – dann wird’s politisch
Am Mittwoch (17. Januar 2024) stand Timo Hübers (27) im Schneegestöber und beantwortete nach dem Training geduldig die Fragen der Journalisten. Auch wenn die geschmolzenen Flocken seine Nase herunterkullerten und es bitterkalt war.
Schon am Samstag soll es beim FC heiß werden, wenn es nach Hübers geht. Borussia Dortmund kommt am Samstag, 20. Januar, 15.30 Uhr (Sky und Liveticker EXPRESS.de) ins Rhein-Energie-Stadion. Der Verteidiger hat keine schlechten Erfahrungen. Vor dem Duell mit dem BVB sprach er über die Situation in Köln und die Chancen gegen Dortmund – es wurde sogar politisch. Hübers über...
Timo Hübers will gegen Dortmund was mitnehmen
...das Schnee-Training: „Das war auch für uns ungewohnt, macht das Spiel dann schon ein bisschen anders.“
...das nächste Heimspiel gegen Dortmund: „Das ist ein starker Gegner, sie haben sich gut verstärkt. Haben sowohl auf dem Feld als auch neben dem Feld für Schlagzeilen gesorgt. Da wurden Leute von Rang und Namen verpflichtet. Trotzdem freue ich mich auf die Partie. Ich glaube, wir haben in Dortmund im Hinspiel eine gute Partie abgeliefert. Jetzt ist es ein Heimspiel, wenn ich zu Hause mit dem FC gegen Dortmund gespielt haben, haben wir noch nicht verloren – einmal unentschieden, einmal gewonnen. Wenn wir ein bisschen an die Erinnerung anknüpfen könnte, wäre das vielleicht nicht schlecht.“
...die Hoffnung, dass der BVB schwächelt: „Ja, aber wenn man sich den Kader anguckt, kann das auch ganz schnell wieder bei hundert Prozent sein. Klar rechnen wir uns auch was aus, ich meine, die Dortmunder haben jetzt auch noch keine perfekte Saison gespielt. Haben auch immer wieder gewisse Baustellen, intern und extern. Ähnlich wie hier. Dortmund ist auf keinen Fall zu unterschätzen, aber wer sagt denn, dass wir Samstag nichts mitnehmen?“
...Änderungen unter dem neuen Trainer Timo Schultz: „Wir haben einen bisschen anderen Ansatz im Spiel mit dem Ball. Auch im Spiel gegen den Ball haben wir ein paar Justierungen vorgenommen. Es waren keine großen Rundumschläge, haben also kein komplett neues System. Das war ja allen auch wichtig, dass man die Spielidee der vergangenen zweieinhalb Jahre nicht komplett über Bord wirft. Wir versuchen natürlich gegen den Ball etwas besser zu machen, dass wir nicht nur am Jagen sind. Und mit dem Ball wollen wir öfters das Zentrum mitnehmen und dann über die Außen kommen. Es sind ein paar Komponenten, von denen wir uns versprechen, dass wir effektiver werden und defensiv auch besser stehen.“
...was man aus dem Heidenheim-Spiel mitgenommen hat: „In der ersten Halbzeit haben wir es mit Ball schon ziemlich gut gemacht. Das haben wir dann in der zweiten Halbzeit nicht mehr ganz so durchgezogen. Jetzt geht es darum, dass über 90 Minuten hinzubekommen. Dann haben wir defensiv auch weniger zu tun, haben mehr Entlastung, das muss das Ziel sein.“
...die personellen Rückschläge mit den Verletzungen von Davie Selke und Luca Waldschmidt: „Man tut immer ganz gut daran, sich über das Gedanken zu machen, was man selber beeinflussen kann. Die Verletzungen können wir leider nicht so beeinflussen, das waren zwei unglückliche Sachen, die einfach passieren. Der Kader ist groß genug, jetzt haben andere die Chance.“
...seine Rolle im neuen System: „Ich bin trotzdem noch Innenverteidiger. Wie gesagt, das Spiel ändert sich jetzt nicht groß. Aber wir haben doch mal eher einen Blick ins Zentrum, dass wir nicht so schnell auf den Flügel kommen. Vorher waren wir auch viel eingebunden ins Aufbauspiel, haben aber viel über die Außenverteidiger aufgelöst. Da kommt jetzt im Spielaufbau noch eine größere Rolle auf uns zu. Das versuchen wir jetzt bestmöglich umzusetzen. Das noch nicht alles funktioniert, ist auch klar.“
...wie man den BVB knacken kann: „Gute Frage, der Ansatz soll sein: mutig mit dem Ball sein. In die Tiefe kommen und das nicht nur eine Halbzeit, sondern 90 Minuten. Dann werden wir alles in die Waagschale werfen und schauen, was bei rund kommt.“
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...die jungen Spieler um Justin Diehl oder Damion Downs: „Sie machen einen guten, mutigen und frechen Eindruck. Das, was eigentlich auch von jungen Spielern erwartet wird – dass sie keine Scheu haben, dass sie sich die Aktionen zutrauen. Wenn etwas im Training klappt, nehmen sie das vielleicht mit ins Spiel, denn der Unterschied für ein, zwei Aktionen, die manchmal entscheidend sein können, ist nicht so groß von der A-Jugend-Bundesliga der Regionalliga zur Bundesliga, wie man vermeintlich denkt. Auf Dauer das hinzubekommen, ist ein großer Schritt. Aber wer sagt denn, dass die Jungs das nicht für ein zwei Aktionen am Wochenende im Stadion auf den Platz bekommen. Ich glaube, da sind sie auf einem guten Weg.“
...ein mögliches AfD-Verbot und die Demo in Köln von 30.000 Menschen gegen Rechts: „Knackige Frage, da bin ich nicht komplett im Thema, was ein AfD-Verbot angeht. Die Aktion am Heumarkt war schon überragend, ich glaube, da sind wir uns alle einig. Man muss nicht meinungsstark sein, um gegen Rechts zu sein. Wenn man dann sieht, wie viele sich in kurzer Zeit mobilisieren lassen, dann zaubert das mir zumindest ein Lächeln ins Gesicht, wenn tausend Leute angekündigt sind und 30.000 kommen. Zu einem AfD-Verbot kann ich jetzt nicht soviel sagen, aber gegen Rechts kann sich jeder positionieren.“