Nach dem Nike-Deal des DFB sprach Jonas Hector auch über Ausrüsterverträge beim 1. FC Köln. Kann der Klub künftig das ganz große Geld verdienen?
Bald Mega-Deal?Hector sieht gute Chancen für 1. FC Köln: „Da kann man schonmal reininvestieren“
Dieser Deal hat hohe Wellen geschlagen: Der DFB hatte wenige Wochen vor Beginn der Heim-EM überraschend bekannt gegeben, den Vertrag mit Ausrüster Adidas Ende 2026 auslaufen zu lassen. Und das nach mehr als 70 Jahren.
Stattdessen laufen die deutschen Nationalspieler von 2027 an bis Ende 2034 mit Nike-Klamotten auf den Platz. Ausschlaggebend war das finanziell deutlich bessere Angebot. Dennoch hatten zahlreiche Politiker den Deal kritisiert, auch weil Adidas ein fränkisches Unternehmen aus Herzogenaurach sei.
Jonas Hector hat Verständnis für DFB nach Wechsel zu Nike
Am Mittwoch (27. März 2024) gab es eine neue Folge des Podcasts „Schlag und fertig“ von Jonas Hector und Fabian Köster. Die beiden plauderten auch über den Nike-Deal. Hector meinte: „Grundsätzlich verstehe ich, was diskutiert wird. Adidas ist eine deutsche Marke. Da hätte ich das auch verstanden, wenn man bei der Marke bleibt.“
Aber, so Hector weiter: „Wenn der Konkurrent ein deutlich besseres Angebot macht – da ist zu viel Wirtschaftsunternehmen hinter der ganzen Sache – dann muss man ja gucken, dass es passt. Wenn Adidas das nicht mitgehen kann oder will, kann man sich nicht beschweren.“
Hector hat also durchaus Verständnis für den DFB: „Es scheint ja wirklich eine riesige Diskrepanz gewesen zu sein. Da hat Adidas die Chance gehabt.“ Ein deutsches Familien-Unternehmen sei Adidas zudem ja auch nicht mehr. „Ich denke, die Produktion ist ausgelagert, in vielen Bereichen mit Sicherheit. Deswegen ist das doch absolut legitim. Wenn da ein ähnliches Angebot gewesen wäre, dann wäre es auch der logische Schritt gewesen, dass man bei Adidas bleibt.“ Dem war aber nicht so.
Die Summen, die gehandelt werden, sind abenteuerlich. Mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr soll der DFB ab 2027 von Nike bekommen. Ob der 1. FC Köln auch bald einen ganz großen Ausrüster an Land ziehen kann? Hector sagte: „Beim FC sind wir noch bei Hummel aktuell, mal sehen, wer da der nächste in der Reihe ist.“
Er rechnet dem FC jedenfalls gute Chancen aus, mehr Geld einzusammeln: „Ich glaube, du hast beim FC als Ausrüster ganz gute Aussichten. Also, wie viele Trikots da Jahr für Jahr gekauft werden! Da kann man schonmal reininvestieren. Da guckt der Verein auch, was ist für uns das lukrativste. Wahrscheinlich nicht so lukrativ wie das Nike-Angebot bei der Nationalmannschaft.“
Ob darüber auch beim großen FC-Talk des EXPRESS am 10. April diskutiert wird?
Der FC ist vertraglich noch bis 2027 an Hummel gebunden, doch Hector witzelte schon ein wenig über die Transfersperre und was man mit höheren Einnahmen eines Ausrüsters machen könnte: „Die große Transfer-Offensive wird vorbereitet. Attacke, Feuer frei. Noch acht Monate Vorbereitung.“
Ob der FC in absehbarer Zeit tatsächlich mehr Geld von einem Ausrüster einsammelt, scheint fraglich. Es sei denn, man hat mit Hummels gut verhandelt und die Inflation mit steigenden Zahlungen innerhalb der Vertragslaufzeit eingeplant. Über die Spaghetti-Eis-Preise in Köln wunderte sich Hector jedenfalls: „Ich hab letzten 8,50 Euro bezahlt. Früher waren das mal 4,50 Euro.“