Der 1. FC Köln will seine Sieglos-Serie beenden, ist dabei aber zu abhängig von Topstürmer Anthony Modeste. Die Hälfte aller FC-Tore gehen dabei auf sein Konto. Das soll sich ändern.
FC ist abhängig von ModesteSturm-Konkurrenz gefordert – Baumgart: „Möchten mehr Tore machen“
Köln. Top-Torjäger Anthony Modeste (33) trifft wie er will. Mit acht Toren in elf Bundesliga-Spielen sorgt er seit Saisonbeginn dafür, dass der 1. FC Köln wichtige Punkte in der Bundesliga einfährt. Der FC ist bisher abhängig vom Fan-Liebling. Fast die Hälfte aller FC-Treffer (47 Prozent) gehen auf das Konto von „Tony Doppelpack“.
Doch was ist mit seinen Kollegen im FC-Angriff? Mark Uth (30): Ein Tor. Sebastian Andersson (30): Ein Tor. Ondrej Duda (26): Null Tore. Unbefriedigende Statistiken, es will noch nicht so richtig fluppen bei der Abteilung Attacke. Immerhin konnte der Slowake Duda nun bei der Nationalmannschaft mit vier Toren, darunter ein Dreierpack gegen Malta, Selbstvertrauen tanken.
Steffen Baumgart hofft auf mehr Torschützen beim 1. FC Köln
„Ondrej Duda hat ja gerade für seine Truppe getroffen. Es wäre schön, wenn er das bei uns auch noch machen würde“, witzelte Trainer Steffen Baumgart (49) auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 (Sonntag, 21. November, 17.30 Uhr, DAZN und im Liveticker auf EXPRESS.de)
Der FC-Trainer weiß, dass die Offensiv-Last auf Dauer auf mehrere Schultern verteilt werden muss, um erfolgreich zu sein. Angesprochen auf die bisherige Ladehemmung der FC-Offensive bleibt der Coach aber gelassen. „Ich glaube, dass die Jungs auch von sich aus das ein oder andere Tore mehr machen möchten. Ich bin da aber sehr entspannt, weil ich sehe, dass sie sehr gut arbeiten“, sagte Baumgart: „Wenn Tony so weiter trifft und die anderen weiter dran bleiben, dann sind wir auf einem guten Weg.“
1. FC Köln: Torschuss-Training vor Mainz
Dass Steffen Baumgart mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft noch nicht ganz zufrieden ist, war auch am Freitag im Training zu beobachten. Hier ließ er seine Offensive über eine halbe Stunde Abschluss-Situationen trainieren. Die Außenverteidiger um Jonas Hector (31), Benno Schmitz (27) und Kingsley Ehizibue (26) schlugen bei einer Übung immer wieder scharfe Flanken vor das Tor, die die Abteilung Attacke um Modeste, Uth und Andersson dann direkt verwerten sollten.
Danach waren auch die „Achter“ dran. Florian Kainz (29), Ondrej Duda und der genesene Ellyes Skhiri (26) feuerten immer wieder Schüsse auf das Tor von Timo Horn (28) ab. Trainer Baumgart machte einen Wettbewerb daraus und teilte die Mannschaft in Teams ein. Dabei ging es zwar nicht um Bundesliga-Punkte, jedoch wurde das Verliererteam zum „Spüldienst“ verdonnert.
Dass Baumgart diese Übungen forciert, liegt nicht zuletzt an den Großchancen, die in den letzten Wochen liegengelassen wurden. Gegen Leipzig verdaddelte Duda eine Riesen-Chance in der Nachspielzeit, bei der er das leere Tor nicht traf. Gegen Union Berlin hatte Florian Kainz den Siegtreffer kurz vor Schluss auf dem Fuß und vergab. Dieser Dinger müssen in der engen Bundesliga sitzen.
Steffen Baumgart erwartet enges Spiel in Mainz
Damit es gegen Mainz nach vier sieglosen Spielen wieder für einen Dreier reicht, vertraut Baumgart auf seine Mannschaft. „Am besten kann man sie packen, wenn man bei sich bleibt. Wir wollen auf uns blicken und haben gute Chancen dort zu bestehen.“ Das gelingt am besten, wenn in Mainz neben Modeste endlich wieder ein weiterer FC-Stürmer auf der Anzeigetafel auftaucht.