„Ein Schock für mich“FC-Comebacker Jannes Horn über Czichos-Aus, neue Liebe und neuen Vertrag

Jannes Horn vom 1. FC Köln im Spiel gegen den VfL Wolfsburg

Jannes Horn feierte im Bundesliga-Spiel beim VfL Wolfsburg am 14. Dezember 2021 nach langer Verletzung sein Comeback für den 1. FC Köln.

Jannes Horn hat sich nach seiner schweren Hüftverletzung beim 1. FC Köln zurückgekämpft. Mit einer neuen Liebe will sich der Linksverteidiger jetzt für einen neuen Vertrag empfehlen.

von Jürgen Kemper  (kem)

Neues Jahr, neues (sportliches) Glück! Dieses Motto gilt für Janes Horn (24) besonders. Der Linksverteidiger des 1. FC Köln musste im vergangenen Jahr die erste schwere Verletzung seiner Karriere verkraften. Der Linksfuß fiel nach einer Hüft-Verletzung monatelang aus. Erst kurz vor Jahresende feierte Horn sein Comeback mit zwei vielversprechenden Einwechslungen gegen Wolfsburg und Stuttgart.

Nun ist er wieder fit und kämpft – angetrieben von einer neuen Liebe – um einen neuen FC-Vertrag. EXPRESS.de traf Jannes Horn zum Interview.

Jannes, Sie haben kein leichtes Jahr 2021 hinter sich. Gilt für Sie das Motto: Neues Jahr, neues Glück?

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Jannes Horn: Es war sportlich in der Tat kein einfaches Jahr für mich, mit der ersten schweren Verletzung meiner Karriere. Das war mental schon eine große Herausforderung. Zum Glück habe ich zum Ende des Jahres noch zwei Einsätze bekommen. Dadurch, dass wir die beiden Spiele auch noch gewonnen haben, war es ein versöhnlicher Abschluss. Dementsprechend schön war auch das Weihnachtsfest. Für das nächste Jahr wünsche ich mir, dass ich gesund bleibe, viel Spielzeit bekomme und wir weiter so erfolgreich Fußball spielen. Privat kann gerne alles so weitergehen.

Inwiefern?

Horn: Ich habe mich neu verliebt. Mit ihr (Anm. d. Red. Freundin Pauline) war ich in der Winterpause ein paar Tage in Paris. Wir haben die freie Zeit sehr genossen. Ich bin sehr glücklich im Moment.

Wie waren die beiden Einsätze gegen Wolfsburg und Stuttgart für Sie nach so langer Pause?

Horn: Es war ein überragendes Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen. Ich habe mich total gefreut, als ich gegen Wolfsburg reinkam. Die ganze Familie war im Stadion. Vielleicht sollte es so sein, dass ich ausgerechnet in der Heimat mein Comeback feiern durfte und wir das Spiel auch noch gewinnen. Danach hatten wir einen Tag frei und ich konnte nach langer Zeit mal wieder meine Familie besuchen. Da hat alles gepasst. Ich denke, auf die Leistungen lässt sich aufbauen.

Rafael Czichos hat eine Lücke in der Innenverteidigung hinterlassen. Könnten Sie die Position als Linksfuß spielen?

Horn: Diese Position könnte ich auch spielen. Grundsätzlich sehe ich mich aber eher links hinten. Dort kommen meine Stärken in der Offensive deutlich besser zur Geltung. Wenn wir mal auf Dreierkette umstellen, spiele ich extrem gerne den linken Innenverteidiger. Der Trainer müsste keine Bedenken haben, wenn er mich dort aufstellt. Da weiß ich auf jeden Fall, was ich zu tun habe.

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Wie haben Sie den Abgang von Rafael Czichos persönlich aufgenommen?

Horn: Rafa war nicht nur auf dem Platz extrem wichtig für uns. Er war auch ein Wortführer in der Kabine. Ein guter Freund, aber trotzdem jemand, der dir klar seine Meinung gesagt hat. Ich habe es bis zuletzt nicht gewusst, dass er uns verlässt. Es war ein Schock für mich, als er sich plötzlich in der Kabine von uns verabschiedet hat. Ich freue mich aber sehr für ihn, weil die USA schon immer sein großer Traum war. Für uns als Mannschaft gilt es nun, diese Lücke zu schließen. Ich bin aber zuversichtlich, dass uns das gelingen wird.

Jannes Horn im Interview mit EXPRESS.de

Privat und sportlich glücklich: Jannes Horn zeigte sich im Interview mit EXPRESS.de (5. Januar 2022) bestens gelaunt.

Im Kampf um den Stammplatz hinten links blüht Ihnen wieder mal ein Duell mit Jonas Hector. Oder hoffen Sie, dass Steffen Baumgart den Kapitän wieder häufiger im Mittelfeld einsetzt?

Horn: Jonas Hector ist ein unglaublicher Fußballer. Er hat nicht umsonst 43 Länderspiele für Deutschhand gemacht. Sein großer Vorteil ist, dass er mehrere Positionen spielen kann. Das weiß Steffen Baumgart natürlich auch, und hat ihn deshalb zuletzt wieder im Mittelfeld eingesetzt. Für mich wäre es schön, wenn er wieder auf der Sechs spielen würde. (lacht) Aber das entscheidet der Trainer. Ich versuche, mich jeden Tag im Training anzubieten und das Vertrauen mit Leistung zurückzuzahlen, wenn ich meine Minuten kriege.

Ihr Vertrag läuft aus. Wohin geht die Tendenz?

Horn: Die Gespräche laufen. Ich habe immer gesagt, dass ich mich in Köln pudelwohl fühle. Selbst in Zeiten, wo es für mich gar nicht lief, habe ich mich hier gut aufgehoben gefühlt. Es macht einfach Spaß hier. Ich habe tolle Mitspieler und Köln ist eine super Stadt. Es ist aber auch klar, dass ich möglichst viel spielen will. Es sind ja noch ein paar Monate Zeit, ich denke da wird bald Schwung reinkommen.

Welche Ziele haben Sie für die Rückrunde?

Horn: Ich möchte viele Spielminuten sammeln und den Jungs auf dem Platz helfen. Es erleichtert mir einiges, dass ich in eine funktionierende Mannschaft komme. Es macht unheimlich viel Spaß, dass wir nahezu in jedem Spiel mehr Ballbesitz haben als der Gegner. Das war in den vergangenen Jahren anders. Ich denke, wenn wir unseren Weg weiter so konsequent gehen, ist für uns noch eine Menge möglich, warum nicht auch ein einstelliger Tabellenplatz.