Kainz offiziell abgelöstFC verkündet Kapitäns-Wechsel – Struber hat Entscheidung getroffen

Florian Kainz, Marvin Schwäbe und Timo Hübers nach einem Spiel des 1. FC Köln.

Florian Kainz (r.) ist nicht mehr Kapitän beim 1. FC Köln. Hier ist Kainz nach dem Spiel bei Mainz 05 mit seinem bisherigen Vertreter Marvin Schwäbe (M.) und Timo Hübers zu sehen.

Der 1. FC Köln hat einen neuen Kapitän. Florian Kainz gibt das Amt nach einer Saison wieder ab, Gerhard Struber traf seine Nachfolger-Entscheidung am Freitag im Kölner Trainingslager.

von Béla Csányi  (bc)

Der 1. FC Köln geht mit einem neuen Anführer in die 2. Bundesliga. Der bisherige Kapitän Florian Kainz (31) wird sein Amt nach einem Jahr nicht weiter ausführen, wie der FC am Freitag (26. Juli 2024) offiziell mitteilte.

Der Österreicher hatte in der Abstiegs-Saison Jonas Hector (34) nach dessen Karriereende abgelöst, mit der Bürde der Binde dann aber seine mit Abstand schwächste Saison in Köln gespielt.

FC-Premiere: Kainz-Nachfolger trug die Binde zuletzt schon im Testspiel

Ohne das Kapitänsamt soll Kainz sich wieder stärker auf seine Leistungen konzentrieren können – auch, weil er nach seiner OP am verletzten Sprunggelenk erst mal wieder fit werden muss und die ersten Saisonspiele verpassen wird.

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Fest eingeplant ist dagegen auch schon zum Saisonstart Timo Hübers (28), der Kainz ab sofort als Kapitän beerbt. Darauf hatte schon das FC-Testspiel gegen Swansea City am Mittwoch hingedeutet, bei dem der Abwehrspieler die Kollegen aufs Feld führte.

Die Entscheidung traf Trainer Gerhard Struber (47) nach seinen Eindrücken aus der Saisonvorbereitung, der Mannschaftsrat wurde dagegen vom Kader bestimmt. Er wird neben Hübers aus Vizekapitän Mark Uth, Florian Kainz, Jan Thielmann und Eric Martel bestehen.

Struber sagte zur Kapitäns-Entscheidung: „Dass Timo unser Kapitän wird, ist keine Überraschung – das hatte sich abgezeichnet. Er ist einfach ein richtig guter Typ, ein sehr intelligenter Bursche, der Erfahrung hat und viel mitbringt für dieses Amt. Ich habe sehr viel Vertrauen in ihn. Timo wird mit der Kapitänsschleife vorangehen und weiß, was ich von ihm erwarte. Genauso weiß er, was er von mir erwarten kann als Trainer.“

Über Kainz sagte dessen Landsmann Struber: „Natürlich habe ich mit Florian telefoniert, wir haben über die Situation geredet. Wir hatten auch schon vergangene Woche darüber gesprochen. Die ganze Situation ist auch ein Stück weit dem geschuldet, dass Florian verletzt und damit nicht verfügbar ist. Und wir brauchen für den Start in die Saison einen Kapitän, der da ist. Kainzi bleibt trotzdem ein entscheidender Führungsspieler für uns. Er ist für mich ein ganz enger Vertrauter, der mit mir im Daueraustausch sein wird.“

Hübers, der in drei Jahren bislang 93 Mal für den FC auf dem Platz stand, ist in der Innenverteidigung gesetzt. Die Kapitänsbinde in einem Pflichtspiel am Arm zu tragen, wird für ihn eine Premiere sein.

„Ich gehe jetzt in mein viertes Jahr beim FC und habe den Verein in guten und schlechten Zeiten erlebt. Der FC steht für Werte, mit denen ich mich voll identifiziere und ich bin sehr froh, für einen Club zu spielen, bei dem nicht nur das Sportliche zählt, sondern vieles darüber hinaus. Den FC als einer der Repräsentanten nach außen darstellen zu dürfen, ist eine coole Sache. Ich freue mich, dass neben mir auch noch andere Jungs Verantwortung nehmen wollen. Das spricht für unser Team“, so der Abwehrspieler.

In der vergangenen Spielzeit hatte Marvin Schwäbe (29) Kainz mehrfach als Spielführer vertreten, wegen seiner Degradierung zur Nummer zwei war der Torhüter allerdings keine Option für Struber.

Immerhin: Ein wenig Kapitäns-Erfahrung hatte Hübers schon von Ex-Klub Hannover 96 mitgebracht, wo ihm Trainer Kenan Kocak (43) den Job in der Saison 2020/2021 zweimal anvertraute. Die Spiele gegen den VfL Bochum (2:0) und bei Jahn Regensburg (0:0) brachten Hübers und Kollegen jeweils ohne Gegentor zu Ende. Eine Bilanz, die sich der neue Köln-Kapitän jetzt auch für möglichst viele FC-Spiele wünscht.