Keller geht Risiko ohne SelkeBrisante Details aus Vertragspoker – beim HSV verdient er wie in Köln

1. FC Köln, Trainingslager in Maria Alm, von links: Davie Selke und Christian Keller.

Davie Selke und Kölns Sportchef Christian Keller im Juli 2023 im Trainingslager in Maria Alm.

Die Devise von Gerhard Struber ist klar: aggressives Spiel, mehr Tore! Nur so hat der 1. FC Köln eine Chance, um den Aufstieg mitzuspielen. Doch wer soll der Knipser werden?

von Uwe Bödeker  (ubo)

28 Treffer in 34 Spielen – kein Team hatte in der vergangenen Bundesligasaison weniger Tore auf dem Konto als der 1. FC Köln. Bester Torschütze war Davie Selke (29) mit sechs Treffern – die hatte er in nur 19 Spielen beigesteuert.

Selke war oft verletzt, am Ende stand der Abstieg – auch weil sonst keiner im FC-Kader regelmäßig knipste. Der Stürmer heuert nun beim Hamburger SV an. Rund um den Abgang zu Steffen Baumgart (52) gab es reichlich Wirbel. Selke schrieb auf Instagram, dass ihm die Chance, in Köln zu bleiben, „final genommen“ wurde.

Davie Selke: gut eine Million Euro beim Hamburger SV

Was er genau damit meinte, sickerte nun am Mittwoch, 17. Juli 2024, durch. Nach Informationen von EXPRESS.de hatte Köln dem Angreifer ein lukratives Angebot unterbreitet, doch er lehnte ab. Selke ließ eine vom FC gesetzte Frist verstreichen.

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Doch als es nach einigen Wochen in der Sommerpause keine besseren oder interessanteren Angebote gab, wollte Selke den Köln-Vertrag doch unterschreiben. Da die Frist aber verstrichen war, blieb Kölns Sportchef Christian Keller (45) hart – das Angebot war nicht mehr existent.

Daraufhin war Selke sauer – und landete letztendlich beim HSV. Dort soll er nun genauso viel Geld verdienen, wie es in Köln gegeben hätte (gut eine Million Euro). Die Frage ist: Wie hoch ist das Risiko, das Keller damit geht?

Rund ums Geißbockheim wird jedenfalls intensiv diskutiert: Hätte Keller die Türe für Selke nochmal aufmachen müssen, um einen Stürmer zu haben, der Tore garantiert? Oder ist es richtig, dass er klare Kante gezeigt hat im Selke-Poker?

Zumal Selke als äußerst verletzungsanfällig gilt. Ob er beim Saisonauftakt am 2. August im Rhein-Energie-Stadion gegen den 1. FC Köln dabei sein kann, ist fraglich. Selke hatte sich zum Ende der Saison in Köln zum zweiten Mal in Folge den Fuß gebrochen.

Zahlreiche Kölner Fans weinen Selke keine Träne hinterher, andere hätten ihn gerne weiter mit dem Geißbock auf der Brust gesehen. Er selber hat nun dasselbe Ziel, wie die Kölner: schnellstmöglicher Aufstieg. „Der HSV ist einer der spannendsten Klubs im deutschen Fußball und der Gedanke daran, dabei mitzuhelfen, diesen Verein in die Bundesliga zurückzubringen, hat mich sofort gepackt“, so der Stürmer.