Für den 1. FC Köln läuft es in der Rückrunde noch nicht wie gewünscht. Das liegt auch an den Neuzugängen, die noch nicht wie erhofft eingeschlagen haben.
„Nicht als Soforthilfe“Keller verblüfft mit Aussage zu Neuzugang

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Die beiden Neuzugänge Imad Rondic und Joel Schmied, hier am 9. Februar 2025 mit Youngster Neo Telle, haben noch Luft nach oben.
18 Monate hatten Christian Keller (46) und sein Team Zeit, die Winter-Transferphase bestmöglich vorzubereiten. Priorität Nummer eins war dabei ein gelernter Rechtsverteidiger. Diese Lücke wurde mit Jusuf Gazibegovic frühzeitig geschlossen.
Doch spätestens, nachdem sich Tim Lemperle Anfang Dezember eine Muskelverletzung zugezogen hatte, war klar, dass der FC neben Lemperle und Damion Downs auch einen dritten Stürmer brauchte – und zwar einen, der sofort funktioniert.
Keller stattet Wundertüte Rondic mit Viereinhalbjahres-Vertrag aus
Keller und Co. sondierten den Markt, holten sich aber eine Absage nach der anderen ein (Ivan Prtajin, Benedikt Pichler) oder winkten angesichts astronomischer Ablösesummen selber ab (Luca Kjerrumgaard). Als der Transferschluss dann näher rückte, wurde es immer hektischer. Und plötzlich zauberte der Sportboss Imad Rondic von Widzew Lodz aus dem Hut.
Der Bosnier hatte lange nicht auf den vorderen Plätzen der Scoutingliste gestanden, war weder die A- noch die B-Lösung. Dennoch schlug man zu, ehe man komplett ohne weiteren Stürmer dagestanden hätte.
Das Invest, Keller stattete die Wundertüte gleich mal mit einem Viereinhalbjahres-Vertrag aus, hat sich bislang noch nicht ausbezahlt. Rondic wirkte bei seinen ersten Auftritten wie ein Fremdkörper, was sicherlich der kurzen Anpassungszeit geschuldet ist. Doch das offensichtlich fehlende Tempo wird er wohl kaum kompensieren können.
Definitiv war er bislang nicht der erhoffte Ersatz für Lemperle und auch keine adäquate Alternative für Downs, als dieser gegen Düsseldorf nicht fit für 90 Minuten war. Dabei hatten die Fans schon den Anspruch, dass der Neue sofort weiterhelfen könnte.
Umso mehr verblüffte Keller nach der ärgerlichen Pleite gegen Karlsruhe mit der Aussage: „Wir haben Imad nicht als Soforthilfe verpflichtet. Wir haben ihn verpflichtet, um eine weitere Option zu haben.“
Seltsam! Dabei hat der FC im Aufstiegskampf keine Zeit zu verlieren. Da sich die Mannschaft gerade ohnehin schwertut, Tore zu erzielen (erst fünf Treffer in sieben Spielen im neuen Jahr), braucht es Torjäger. Eine Soforthilfe wäre da sicherlich von Vorteil.