„Kenne so etwas Extremes nicht“FC-Coach traut seinen Augen kaum – Keller unterstreicht wichtige Fähigkeit

Auf dem FC-Wagen oder auf der Tribüne: Beim Rosenmontagszug waren auch zahlreiche Stars des Zweitligisten dabei.

von Jürgen Kemper  (kem)

FC Alaaf auf dem Zoch! Köln feiert Rosenmontag und der 1. FC Köln ist mittendrin. Der Zweitligist nahm traditionell mit einem eigenen Wagen teil, ging dieses Mal mit der Baumgart-Nummer 72 auf die 7,5 Kilometer lange Strecke.

Apropos Steffen Baumgart: Während der Ex-Coach damals seine Zugpremiere auf dem Wagen feierte, entschied sich Gerhard Struber stattdessen für das jecke Treiben am Heumarkt. „Er sagte, er würde sich lieber alle Wagen ansehen und das Treiben von der Tribüne aus anschauen. Ich habe seinen Platz dankend übernommen“, sagte Thomas Kessler gegenüber EXPRESS.de.

FC-Boss Keller: „Heute ist ein Feiertag für den Verein und die Stadt“

Der Leiter Lizenz durfte zuvor zwar schon ein paar Mal als Spieler mitfahren, doch für Kölner ist es jedes Mal aufs Neue wieder ein Erlebnis. „Es ist ein absolutes Privileg. Rosenmontag ist etwas Besonderes in Köln. Es macht natürlich mehr Spaß, wenn wir das Spiel am Wochenende gewonnen hätten. Das war nicht der Fall, aber am Ende des Tages gehört das zur Klubkultur dazu. Es ist nur ein Punkt bis Platz eins. Wir haben alles selber in der Hand. Heute versuchen wir aber mal einen Tag nicht an Fußball zu denken“, sagte Kessler.

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

Neben dem Ex-Keeper waren Vizepräsident Carsten Wettich, die FC-Profis Leart Pacarada, Luca Waldschmidt und Dominique Heintz, sowie Athletiktrainer Tillmann Bockhorst mit von der Partie. Von den Frauen waren Trainerin Britta Carlson, Ada Achcinska und Laura Donhauser mit auf dem roten FC-Bus.

Während der FC-Tross erst am späten Mittag vom Aufstellplatz am Sachsenring loszog, war die Party auf der FC-Tribüne schon in vollem Gange. Mit dabei Präsident Werner Wolf, Vize Eckhard Sauren und die beiden Geschäftsführer Philipp Türoff und Christian Keller.

Der Sportboss, der den Zug im vergangenen Jahr wegen einer DFL-Sitzung in Frankfurt verpasst hatte, sagte: „Es ist ein faszinierendes Ereignis, wenn ich sehe, dass mehrere 1000.000 Menschen in den Straßen stehen.“

Er ließ sich die Laune auch nicht von dem verkorksten Karlsruhe-Spiel verderben: „Unsere Spiellaune ist nicht gut, wir sind deutlich unter unseren Möglichkeiten geblieben. Wichtig ist die Fähigkeit, Dinge abzuhaken. Heute ist ein Feiertag für den Verein und die Stadt.“ Und für seinen Trainer, der den Wahnsinn in den Straßen zum ersten Mal erleben durfte.

Hippie Struber sagte über seinen ersten Zoch: „Ich weiß nicht, welches Wort beschreiben kann, was hier passiert. Das ist eine emotionale Explosion. Ich kenne so etwas Extremes nicht. Ich habe unglaublich viel Spaß. Nächstes Jahr dann vielleicht oben auf dem Wagen.“