„Ist unser Kapitän“Knifflige FC-Situation: Wie geht Coach Struber mit seinem Landsmann um?

1. FC Köln, Training, von links: Dejan Ljubicic, Florian Kainz

Die Österreicher Dejan Ljubicic (l.) und Florian Kainz (1. FC Köln) beim Training am 29. März 2023

Mit der Nationalmannschaft von Österreich erfüllte sich Florian Kainz einen großen Traum: Der 31-Jährige war bei der EM in Deutschland dabei. Jetzt kehrt er zurück zum 1. FC Köln. Doch welchen Platz nimmt er ein?

von Uwe Bödeker (ubo)

Bei der EM spielte Florian Kainz (31) zwar keine Sekunde für Österreich, doch er war trotzdem begeistert und dankbar. Kainz sagte nach dem knappen Aus im Achtelfinale gegen die Türkei (1:2): „Ein großes Dankeschön an diese unglaubliche Mannschaft, den Trainer und das Trainerteam, die Betreuer und alle Mitarbeiter. Diese Erfahrung sammeln zu dürfen, war einzigartig.“

Dem 1. FC Köln spülte Kainz knapp 300.000 Euro in die Kasse, die Uefa zahlt pro Tag 10.000 Euro Abstellungsgebühr. Der Österreicher kommt nun mit reichlich Rückenwind zurück zum FC. Doch welche Rolle kann er in Köln einnehmen?

Florian Kainz am Dienstag zurück im FC-Training

Zum Wochenstart absolviert er noch die Leistungsdiagnostik, am Dienstag (16. Juli 2024) steht er dann erstmals unter dem neuen Trainer Gerhard Struber (47) auf dem Trainingsplatz. In der vergangenen Saison war Kainz noch Kapitän, ob das so bleibt ist fraglich. Struber meinte, dass er sich seinen Kapitän selber aussuchen werde.

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Auch beim Testspiel-Sieg gegen Kickers Offenbach (3:1) drehte der Coach am Kapitänsroulette. Diesmal trug Eric Martel (22) die Binde. Zuvor waren in den Testspielen schon die Keeper Marvin Schwäbe (29) und Jonas Urbig (20) sowie Jan Thielmann (22) und Timo Hübers (27) Spielführer.

Struber sagte auf EXPRESS.de-Nachfrage zu seiner Kapitänssuche: „Ich habe mehr Erkenntnisse gewonnen, bin mit den Spielern in Einzelgespräche gegangen und erlebe sie täglich im Training und in den Spielen. Ich sehe, wer Verantwortung übernimmt, wer in der Kommunikation die richtige Tonart trifft. Da gibt es schon einen kleineren Kreis mittlerweile.“

Dann kam Struber auf seinen Landsmann Kainz zu sprechen: „Und da gibt es eben auch noch den Kainzi. Der ist unser Kapitän. Der ist nach wie vor ein ganz wichtiger Partner. Er wird am Dienstag ins Training einsteigen. Dann werden wir mit ihm sprechen und gemeinsam schauen, in welche Richtung das gehen kann.“

Kainz genoss nach der EM noch ein paar freie Tage mit der Familie. Beim FC muss er nun gleich Vollgas geben, denn es geht um seine Position innerhalb der Mannschaft. Im Mittelfeld setzte Struber bislang konsequent auf Eric Martel (22), Dejan Ljubicic (26), Denis Huseinbasic (23) und Luca Waldschmidt (28).

Für den Österreicher steht also ein Doppelkampf an bei seiner Köln-Rückkehr: Es geht um die Führungsrolle und den Platz in der Startformation.