Kölner System-Frage vor dem DerbyBleibt Struber bei seiner Bollwerk-Taktik mit Beton-Zentrum?

Gerhard Struber will beim Derby gegen Düsseldorf von seiner Mannschaft eine Reaktion sehen. Zuletzt gab es ein 0:3 in Magdeburg.

von Jürgen Kemper  (kem)

„Das sieht nicht sexy aus!“ Gerhard Struber (48) weiß genau, dass der Motor des 1. FC Köln 2025 noch nicht richtig in Gang gekommen ist.

Seine Mannschaft erzielte in den ersten fünf Partien des Jahres erst vier Treffer, erspielte sich deutlich weniger Großchancen (0,6 statt 1,9) als vor dem Jahreswechsel und sucht deutlich seltener den Torabschluss (12 / 17,8 Torschüsse).

Struber lobt seine FC-Profis: „Es hat vieles sehr gut geklappt“

Während der FC damit immerhin noch drei Siege gegen Braunschweig, Elversberg und Schalke holte, wurde die offensive Eindimensionalität gegen Magdeburg gnadenlos bestraft. Beim 0:3 fehlten wie in den Wochen zuvor erneut Tempo, Ideen und Geradlinigkeit.

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

Dennoch will Coach Struber beim Rhein-Hit gegen Fortuna Düsseldorf (23. Februar 2025, 13.30 Uhr, Sky und im Liveticker auf EXPRESS.de) nicht an seiner Bollwerk-Taktik mit Dreierkette und Beton-Zentrum rütteln.

Der Österreicher sagt zur Systemfrage: „Ich wüsste nicht, warum wir mit Ach und Krach das System umbauen müssen. Ich werde jetzt nicht Magdeburg als den Reizpunkt sehen, sondern das große Ganze. Es hat in den vergangenen Wochen vieles sehr gut geklappt.“

Defensiv mag er recht haben, da steht die Mannschaft seit Wochen stabil – wenn man das Magdeburg-Spiel ausklammert. „Es fällt den Gegnern sehr schwer, aus dem Spiel heraus Chancen gegen uns zu erarbeiten. Ich finde es sehr ordentlich, wie stabil wir sind. Das zeichnet uns aus“, sagt Struber.

Das bestreitet auch niemand, der Schuh drückt eher in der Abteilung Attacke beim Spiel mit dem Ball. Dabei geht es dem Coach vor allem um mehr Mut, mehr Spielkontrolle, und der daraus resultierenden Torgefahr. „Wir wissen aber auch, dass wir wieder gefährlicher werden und mehr Tore schießen wollen“, sagt Struber selbstkritisch.

Für den FC steht tabellarisch eine Menge auf dem Spiel. Nachdem die Kölner den Platz an der Sonne am Freitagabend verloren haben, kann man sich mit einem Sieg zurück auf Platz 1 schieben oder aber im schlimmsten Fall bis auf Rang 6 abstürzen.