Der 1. FC Köln hat den Keller-Kracher gegen Bochum durch zwei späte Tore in der Nachspielzeit gewonnen. Zuvor gab es allerdings auch vereinzelt Pfiffe auf den Tribünen.
Achterbahn beim FCErst Pfiffe, dann Ekstase: „Das ziehen wir gnadenlos durch“
Diese Schlussphase wird dem 1. FC Köln und seinen Fans noch lange in Erinnerung bleiben. Am Samstag (6. April 2024) gab es gegen den VfL Bochum einen 2:1-Sieg durch zwei Tore innerhalb von nur 95 Sekunden in der Nachspielzeit.
Die eingewechselten Steffen Tigges (25) und Luca Waldschmidt (27) schossen den FC zum erst zweiten Sieg unter Trainer Timo Schultz (46), bis zum am Ende rettenden Platz 15 sind es nun „nur“ noch vier Punkte.
1. FC Köln versuchte viel, gelingen wollte nichts
Aber: Bis zur Nachspielzeit sah es für den FC noch ganz anders aus. Durch die zwischenzeitliche Gästeführung (Felix Passlack in der 53. Minute) hatten die Kölner in der Blitz-Tabelle ganze zehn Zähler Rückstand auf den VfL.
Der Schultz-Elf war der Willen definitiv nicht abzusprechen, sie fand an diesem Samstagnachmittag sogar gut rein in die Partie. Nach der Anfangsphase entwickelte sich jedoch ein zähes Keller-Duell.
Zwar ließ der FC auch keine wirklich guten Chancen des VfL zu, im eigenen Angriffsspiel haperte es dafür erneut umso mehr. Erst mit den Einwechslungen von Faride Alidou (22) und Waldschmidt (kamen beide rund 25 Minuten vor Schluss) wurde es etwas besser.
Da stand es allerdings schon 1:0 für die Gäste – dabei brauchten die Kölner diesen Sieg für die Hoffnungen im Abstiegskampf aber unbedingt. So richtig gelingen wollte aber nichts.
Christian Keller über vereinzelte Pfiffe: „Ich verstehe die Zuschauer“
So kam es, dass rund um die 80. Minute erste und vereinzelte Pfiffe und „Wir wollen euch kämpfen sehen“-Rufe zu hören waren. Die Stimmung drohte zu kippen. Gekämpft hat die FC-Truppe, nur herausspringen wollte dabei erstmal nichts. Für die Unmutsbekundungen der Fans hatten die FC-Akteure nach der Partie dennoch Verständnis.
„Ich verstehe die Zuschauer. Alle wussten, um was es hier geht und wie wichtig dieses Spiel ist. Wenn du da dann mit viel Hoffnung und hoher Erwartung im Stadion sitzt und siehst, dass wir nicht so viel auf die Kette kriegen, dann habe ich da totales Verständnis für“, sagte Geschäftsführer Christian Keller (45).
Kapitän Florian Kainz (31) hatte die Pfiffe zwar nicht so richtig wahrgenommen, für sein Gefühl waren diese allerdings nicht mehr als sonst: „Mir ist es gar nicht so vorgekommen, dass es viele Pfiffe waren. Es gibt immer Situationen, wenn man in Rückstand ist und einen unnötigen Fehlpass spielt, in denen es vereinzelt Pfiffe gibt.“
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Gleiches gilt für Siegtorschütze Luca Waldschmidt: „Ich habe es nicht gehört.“ Mit einem Lachen fügte er, mit der verrückten Schlussphase im Kopf, noch hinzu: „Wir haben ja dann gekämpft.“ Bei einer Sache waren sich sowohl Keller als auch Kainz und Waldschmidt einig: Der Großteil der FC-Fans steht immer hinter dem FC.
FC-Profis einstimmig: „Die Fans stehen hinter uns“
„Ein Großteil der Jungs und Mädels haben uns super unterstützt. Das haben wir vor einigen Wochen mit den Fans auch angesprochen, dass wir den Weg bis zum Ende gemeinsam gehen. Und das ziehen wir auch gnadenlos durch!“, betonte Kainz.
Der Österreicher bekräftigte die Einheit zwischen Mannschaft und Fans nochmal: „Die Zuschauer distanzieren sich nicht von uns. In einzelnen Situationen, in denen wir unnötige Fehler gemacht haben, kommen vereinzelt Pfiffe. Das ist ganz klar, wenn man in so einem wichtigen Spiel in Rückstand liegt. Das hat uns aber nicht aus der Ruhe gebracht. Die Fans pushen uns immer, wir sind sehr froh, dass wir nicht nur bei Heimspielen, sondern auch bei Auswärtsspielen so viele Leute dabeihaben.“
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Keller lobte insbesondere die Südtribüne mit der aktiven Fanszene, die das ganze Spiel über Stimmung mache und dadurch auch den Rest des Stadions mitnehme.
Auch für Waldschmidt sind die FC-Anhängerinnen und -Anhänger das große Faustpfand des Klubs im Abstiegskampf: „Die Fans sind die ganze Saison schon da, stehen hinter uns, auch wenn wir mal nicht gut gespielt haben. Auf die Fans konnten wir uns verlassen, ihnen fällt auch ein Stein vom Herzen an so einem Samstag mal wieder mit einem Sieg nach Hause zu gehen.“ Dank der zwei späten Tore von Tigges und Waldschmidt.