Shooting-Star der SaisonWie lange hat der FC noch Spaß an Max Finkgräfe?

1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt: Max Finkgräfe jubelt

Max Finkgräfe (1. FC Köln) jubelt über das Tor zum 2:0 gegen Frankfurt am 3. Februar 2024.

Der Trainer und die Mannschaftskollegen schwärmen, die Konkurrenz staunt und die Manager schauen genauer hin: Max Finkgräfe (1. FC Köln) zählt zu den Shootingstars dieser Bundesliga-Saison.

Sein Freistoßtreffer beim 1:1 in Hoffenheim war das nächste Ausrufezeichen: Max Finkgräfe (19) spielt sich seit Wochen immer mehr ins Rampenlicht.

Der Linksverteidiger kam unter Steffen Baumgart (52) nur selten zum Zug – vier Kurzeinsätze bis Oktober 2023, dann notgedrungen eine Halbzeit gegen Darmstadt am 1. Dezember und 73 Spielminuten gegen Freiburg sowie 80 Minuten gegen Union Berlin.

Max Finkgräfe unter Timo Schultz absoluter Leistungsträger

Seitdem Timo Schultz (46) da ist, ist Finkgräfe aus dem Kölner Kader nicht mehr wegzudenken. Fünf Spiele, davon vier über 90 Minuten und eins (gegen Frankfurt) über 89 Minuten. Max macht’s!

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Frage an Sportchef Thomas Kessler (38): Hat man Finkgräfe zu lange außen vor gelassen? Kessler sieht das nicht so: „Er ist ein Spieler, der letztes Jahr noch U19 gespielt hat, der mit dem 2004er-Jahrgang im letzten Jahr auch den DFB-Pokal gewonnen hat. Wir haben ihn sehr eng bei uns gehabt – auch in der Phase der letzten Saison als er gesundheitlich ein bisschen angeschlagen war. Wir haben uns schon was dabei gedacht, ihn auch wirklich aufzubauen.“

Im Herbst 2023 machte Finkgräfe einige Spiele für die U21 in der Regionalliga. Der geduldige Kölner Weg scheint sich nun auszuzahlen. Kessler erklärt: „Was wir immer betonen: die Spielzeit in der U21 ist für die Jungs einfach unglaublich wichtig.“

Als Knackpunkt nennt Kessler den Auftritt von Finkgräfe beim 1:0-Sieg in Darmstadt. Im Vorfeld waren Benno Schmitz und Rasmus Carstensen ausgefallen. „Da wurde Max nachnominiert, sollte eigentlich U21 spielen. Er kam dann am Spieltag nach Darmstadt nach, kam in der Halbzeit rein und hat eine sehr stabile Leistung gebracht. Das zeigt einfach, dass es für die jungen Spieler wichtig ist, nicht nur Poster-Boys zu sein, sondern am Ende auch Spielzeiten zu haben. Deswegen sind wir sehr, sehr froh, dass wir die wichtige U21 haben, wo wir einfach den Jungs, die unter der Woche bei uns trainieren, die Spielpraxis geben können.“

Kessler betont, dass die Aufbauarbeit in der U21 wichtig ist: „Wir haben da ein sehr gutes Trainerteam, das auch akribisch mit den Jungs arbeitet. Max ist ein gutes Beispiel. Dass der ein oder andere ein bisschen länger braucht, um zu Spielzeiten zu kommen, ist völlig normal. Bei Max ist es schön, dass er die Chance genutzt hat. Er macht momentan einfach Freude.“

Auch durch die Verletzung von Leart Pacarada zu Beginn 2024 lag der Fokus auf Finkgräfe. Er hat die Chance genutzt und sich nun bei den Profis mehr als fest gespielt.

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Eigentlich ist es unfassbar: Aber trotz der zahlreichen erfahrenen Fußballer im FC-Kader ist Finkgräfe mit seinen zarten 19 Jahren aktuell derjenige, der vorangeht und heraussticht.

Kessler warnt vor zu hohen Erwartungen: „Er ist noch ein junger Spieler, da wird es auch die ein oder andere Delle geben. Er hat auch in einem sehr guten Spiel in Hoffenheim die ein oder andere Situation gehabt, wo er defensiv dann schon sehr gefordert war gegen gute Stürmer. Da muss er natürlich noch dazu lernen. Aber wir sind grundsätzlich mit seiner Entwicklung zufrieden. Wir werden ihn weiter so begleiten.“

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Oder müssen sich die Fans Sorgen machen, dass Finkgräfe bald bei einem anderen Klub landet? Die Konkurrenz dürfte die Entwicklung genau verfolgt haben. Noch liegt sein Marktwert (Transfermarkt.de) bei unter einer Million Euro. Natürlich würden einige Klubs viel mehr für ihn ausgeben.

In Köln hat Finkgräfe noch einen Vertrag bis 2025. Ob intern schon über eine Verlängerung gesprochen wurde, will Kessler nicht preisgeben, er sagt nur: „Zu Vertragsinhalten äußern wir uns grundsätzlich nicht, aber es muss keiner Sorge haben, dass er uns im Sommer vom Hof reitet.“