Der 1. FC Kaiserslautern hat vor dem Traditions-Duell im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln eine Generalprobe mit gemischten Gefühlen erlebt. Gegen den Hamburger SV gab es trotz 3:1-Führung keinen Sieg.
Lautern-Dämpfer vor Köln-KracherEx-FC-Keeper patzt bei Pokal-Generalprobe: „Es kotzt mich an“
von Béla Csányi (bc)
Ausgerechnet der eigene Torhüter hat den Roten Teufeln im Zweitliga-Knaller auf dem Betzenberg die Hörner gestutzt! Beim 3:3 gegen den Hamburger SV verspielte der 1. FC Kaiserslautern eine 3:1-Führung und verpasste den Sieg vor allem wegen eines spektakulären Patzers.
Im turbulenten Samstagabend-Knaller am 28. Oktober 2023 war Lautern nach frühem 0:1-Rückstand dem Sieg bereits ganz nahe, kassierte eine gute Viertelstunde vor dem Ende aber doch noch den bitteren Ausgleich. Vor dem Traditions-Duell im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln war es eine Generalprobe mit gemischten Gefühlen.
1. FC Kaiserslautern verspielt schon wieder eine deutliche Führung
Aus moralischer Sicht war es für Lautern eine gefühlte Niederlage: Das Team von Trainer Dirk Schuster (55) verspielte nach den Toren von Boris Tomiak (13.), Marlon Ritter (24.) und Terrence Boyd (54.) schon wieder einen sicher geglaubten Sieg.
In der vergangenen Woche hatten die Roten Teufel nach einer 3:0-Führung noch 3:4 in Düsseldorf verloren, diesmal gab es gegen einen Aufstiegs-Konkurrenten die kalte Dusche. Robert Glatzel mit seinen Saisontreffern sieben und acht (10., 65.) brachte den HSV erst in Führung und später wieder heran. In der 73. Minute dann die Szene des Spiels.
Von halblinks brachte Miro Muheim fast von der Mittellinie eine Flanke hoch in den Strafraum, wo sich Krahl kolossal verschätzte. Er tauchte unbedrängt unter der Hereingabe hindurch, die hinter ihm über die Torlinie kullerte. Lauterns FC-Leihgabe Nikola Soldo (22) zog noch mal einen verzweifelten Sprint an, kam aber nicht mehr rechtzeitig an den Ball, um doch noch retten zu können.
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„Es passiert und gehört dazu, aber es kotzt mich natürlich an“, ärgerte sich Krahl, der sich nach dem Spiel mutig im Sky-Interview stellte: „Ich gehe raus, es ist eigentlich ein ganz einfacher Ball zum Abfangen, da sage ich danke. Ich schätze den Ball einfach falsch ein, bin zu weit vorne, komme nicht mehr zurück und dann schlägt es ein.“
Krahl-Einsatz gegen den 1. FC Köln noch offen
Krahl hatte von 2019 bis 2021 beim FC unter Vertrag gestanden und war in 43 Regionalliga-Spielen für die Zweitvertretung aufgelaufen. In der Bundesliga stand er als Nummer 3 in der Saison 2019/2020 im Profi-Kader, saß einige Male als Vertreter des damals verletzten Ersatzkeepers Thomas Kessler (37) auf der Bank. Nach einem Drittliga-Jahr bei Viktoria Berlin ging es anschließend zum FCK.
Ob Krahl am Dienstag (31. Oktober 2023, 20.45 Uhr/ZDF) gegen den alten Arbeitgeber zwischen den Pfosten stehen wird, ist allerdings noch unklar.
Seit dem 3. Spieltag spielt er in der Liga zwar anstelle des vorigen Stammkeepers Andreas Luthe (36), der nach einer Rotsperre nicht mehr ins Tor zurückgekehrt ist. In der 1. Pokalrunde (5:0 bei Rot-Weiß Koblenz) hatte Schuster aber noch seinen Ersatzkeeper spielen lassen – das war damals noch Krahl. Jetzt würde die Wahl nach diesem Prinzip auf den inzwischen degradierten Luthe fallen.