„Habe verbotenerweise mal geschaut“Nach forscher FC-Ansage: Fortuna-Coach offenbart besondere Derby-Vorbereitung

Während sich der 1. FC Köln in Person von Ex-Fortune Max Finkgräfe vor dem Derby angriffslustig zeigt, reagiert man in Düsseldorf gelassen auf die forsche Ansage des Youngsters.

von Antje Rehse  (are)

Derbytime in Düsseldorf: Am Samstag kommt es in der 2. Bundesliga zum Rhein-Duell zwischen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Köln.

Ein besonderes Spiel – auch für Max Finkgräfe (20). Der FC-Youngster, der einen Teil seiner Jugend bei der Fortuna verbracht hat, heizte die Stimmung mit einem frechen Spruch ordentlich an.

Thioune stimmt „jungem Kollegen“ aus Köln zu

„Das wird mega hitzig! Das ist eine alte Rivalität und es gab sehr lange kein Spiel mehr zwischen den Klubs. Düsseldorf macht es gut, ist immer auch ein Mitfavorit im Kampf um den Aufstieg. Aber sie sind für uns allemal schlagbar. Ich glaube, dass der große 1. FC Köln immer als Favorit in der 2. Liga ins Spiel geht“, sagte Finkgräfe, der nach seiner Knieverletzung auf eine Rückkehr in den Kader hofft.

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Ganz schön selbstbewusst angesichts der Tatsache, dass der FC als Tabellen-Achter zum Spitzenreiter der 2. Bundesliga reist.

FC-Trainer Gerhard Struber (47) reagierte mit einem Schmunzeln auf das forsche Auftreten seines Youngsters, „Der Max war ein bisschen euphorisch nach seiner ersten Trainingswoche.“ Der Österreicher freute sich zwar über das „Selbstverständnis von Max“, betonte jedoch: „Wir nehmen aber auch zur Kenntnis, dass es Fortuna richtig gut macht. Wir haben großen Respekt vor dieser Aufgabe, wissen aber auch, dass wir etwas bewerkstelligen können.“

Sein Düsseldorfer Kollege Daniel Thioune (50) nahm die Äußerungen indes völlig gelassen zur Kenntnis, stimmte Finkgräfe sogar zu. „Das kann ich unterschreiben, dass der 1. FC Köln bei dem Anspruch, den dieser Verein hat, den die Spieler haben, immer in der Favoritenrolle ist.“

Der Fortuna-Trainer verriet: „Ich habe verbotenerweise mal geschaut, was so auf dem Wettanbietermarkt los ist. Da sieht man natürlich auch, dass wir der Außenseiter sind als Heimmannschaft, als Tabellenführer ...“

Für Thioune zeigt das, „dass der FC eine sehr hohe Qualität hat. So. Punkt. Aber das hat meine Mannschaft auch.“

Auch bei Thioune ist die Vorfreude auf das Duell mit Köln groß. Dabei überlässt der Fortuna-Coach gerne die Initiative dem Gegner, der bislang in der Saison die meisten Torschüsse und – gemeinsam mit dem Hamburger SV – die meisten Treffer zu verzeichnen hat, trotzdem aber sechs Punkte weniger als Düsseldorf gesammelt hat.

„Wir sind in den bisherigen Spielen sehr gut mit unserer defensiven Ausrichtung gefahren und jetzt kommt die beste Offensive auf uns zu“, so Thioune, der die Außenseiter-Rolle nur allzu gerne annimmt. „Am Ende des Tages können wir ja alle das Tableau lesen. Der Druck ist auf Kölner Seite sicherlich ein wenig höher, weil uns gerade ein paar Punkte trennen.“

Die Saison sei noch lang, betonte Thioune. „Jetzt messen wir uns sportlich am Wochenende.“ Mit einem Schmunzeln fügte er hinzu: „Ich kann dann das Anspruchsdenken des jungen Kollegen ein wenig nachvollziehen und verstehen.“