Der 1. FC Köln hat einen Sieg im letzten Test vor der Abfahrt ins Trainingslager verpasst. Die Elf von Gerhard Struber kam im Stadt-Duell gegen Viktoria Köln nur zu einem Remis. Dazu kommen neue Sorgen.
Kölner Stadt-DuellFC verpasst Sieg gegen Viktoria – nächster Profi verpasst Trainingslager
Der 1. FC Köln hat einen Sieg im zweiten Teil des Doppeltests vor der Abreise ins Steiermark-Camp nach Bad Waltersdorf (21. Juli – 28. Juli) verpasst. Die Mannschaft von Gerhard Struber kam im Stadt-Duell gegen Viktoria Köln nach 3:1-Führung nicht über ein 3:3 hinaus, bleibt damit nach fünf Vorbereitungsspielen aber weiter ungeschlagen.
Coach Struber veränderte dabei seine Startelf im Vergleich zum ungefährdeten 3:0-Sieg gegen den belgischen Erstligisten VV St. Truiden auf nahezu allen Positionen. Lediglich Julian Pauli und Dejan Ljubicic durften gegen den Stadt-Rivalen erneut starten.
Gerhard Struber schont FC-Keeper Urbig
Jonas Urbig und Leart Pacarada, der laut dem Österreicher „noch nicht so weit ist“ wurden gänzlich geschont, Max Finkgräfe fällt mit einer Knie-Verletzung bis auf Weiteres aus (EXPRESS.de berichtete).
Anders als am Freitag, als der FC das Spiel über die gesamten 90 Minuten im Griff hatte, begann das Spiel im Sportpark Höhenberg mit einem echten Kaltstart.
Denn die Gastgeber, die ihr 120-jähriges Bestehen feierten, gingen in der 5. Minute in Führung. Da hatte die FC-Abwehr um Kapitän Dominique Heintz ordentlich gepennt. Nach einem Rückpass an die Strafraum-Kante kam Jacob Christensen schließlich zu spät gegen den Torschützen Florian Engelhardt, der Keeper Marvin Schwäbe keine Chance ließ.
Trotz des frühen Rückschlags war der FC auch sofort drin im Spiel und hätte im Gegenzug eigentlich ausgleichen müssen. Nach feiner Flanke von Christensen hätte Steffen Tigges den Ball aus fünf Metern einnicken müssen, köpfte das Ding allerdings drüber.
Danach gab es eine Schrecksekunde für die Höhenberger. Keeper Kevin Rauhut musste nach einem Zusammenprall früh ausgewechselt werden. Für ihn kam Oskar Hill, der prompt daneben griff. Eine harmlose Flanke von Tigges ließ er durch die Finger flutschen, genau vor die Füße von Mathias Olesen. Der Luxemburger legte anschließend quer auf Sargis Adamyan, der den Ball nur noch zum 1:1 einschieben musste (19.).
Danach war vor allem im FC-Spiel sehr viel Leerlauf. Es war wenig bis gar nichts von der Dominanz aus dem Truiden-Spiel zu sehen. Die Struber-Elf tat sich gegen clevere Gastgeber äußerst schwer, kam so gut wie gar nicht in das gewünschte Gegenpressing.
Also musste es eine Standard-Situation richten, um mit einer Führung in die Pause zu gehen. Nach einer Ecke von Christensen war Routinier Heintz zur Stelle und beförderte den Ball zum 2:1 ins Tor (43.).
FC legt nach der Pause direkt gegen Viktoria nach
Der Abwehrspieler hatte auch beim Blitzstart in Hälfte zwei seine Füße im Spiel. Nach seiner eigentlich viel zu hohen Flanke setzte sich Dietz am langen Pfosten im Zweikampf durch und köpfte zum 3:1 ein (47.).
Wie schon im ersten Durchgang war auch nach dem Seitenwechsel direkt wieder Feuer – hüben wie drüben. Dieses Mal fand Viktoria die direkte Antwort. Nach einem vermeidbaren Ballverlust vom eingewechselten Wäschenbach im Spielaufbau war Vrenezi frei durch und ließ Schwäbe erneut keine Chance (51.).
Der FC tat sich weiter schwer, anders als gegen die Belgier gelang es nicht, die Spielkontrolle zu erlangen. Daran änderten auch weitere fünf Wechsel hin zum vermeintlichen Stamm-Personal nichts.
Im Gegenteil, die Viktoria drängte auf den Ausgleich und belohnte sich schließlich in der 74. Minute. Rijad Smajic verpasste eine Flanke per Grätsche. Das nutzte Viktoria-Neuzugang Serhat-Semih Güler aus und schob zum 3:3-Ausgleich ein.
Zu allem Überfluss musste Coach Struber den nächsten Schreckmoment verdauen. Nach einem Zweikampf blieb Kapitän Florian Kainz am Boden liegen und humpelte anschließend sofort in die Kabine. Kainz ist nach Finkgräfe der nächste sichere Ausfall für das Trainingslager.
Kurz vor Schluss gab es dann noch den letzten Aufreger der Partie. Nach einem erneuten Ballverlust von Wäschenbach musste sich Thielmann mit einer Notbremse behelfen und flog dafür mit glatt Rot vom Platz. Am Ergebnis änderte das nichts mehr. Der FC konnte am Ende trotz einer Zwei-Tore-Führung noch glücklich über das Unentschieden sein.
Struber sagte hinterher: „Man hat gemerkt, dass die Jugs vom gestrigen Test müde waren. Es ist uns schwer gefallen, den Gegner zu dominieren. Wir waren nicht frisch, immer einen Schritt zu langsam. Am Ende des Tages überwiegen bei mir aber die Sorgen und die Nachdenklichkeit bei Florian Kainz.“
So spielte der FC: Schwäbe - Schmid (ab 59. Thielmann), Smajic, Pauli (ab 46. Hübers), Heintz - Christensen (ab 59. Martel) - Adamyan (ab 46. Potocnik), Ljubicic (ab 30. Huseinbasic/ ab 59. Kainz), Olesen (ab 46. Wäschenbach) - Dietz (ab 59. Downs), Tigges (ab 59. Lemperle)