Wie tickt der neue Köln-Trainer Gerhard Struber? Im EXPRESS.de-Interview erklärt ein journalistischer Wegbegleiter den Österreicher.
Struber-StartSo tickt der neue FC-Trainer: Bayern-Boss ist enger Freund – Gladbach-Sieg historisch
Am Freitag (21. Juni 2024) nimmt der 1. FC Köln wieder Fahrt auf, dann stehen die Leistungstests vor dem Trainingsauftakt am Montag an. Der neue Trainer Gerhard Struber (47) trifft am Geißbockheim erstmals auf seine Spieler.
Ab jetzt will der nächste Österreicher beim 1. FC Köln Geschichte schreiben. Nach Stars wie Toni Polster (60, insgesamt 168 Spiele mit 88 Toren für den FC) oder Trainer Peter Stöger (58, führte den FC 2017 nach 25 Jahren zurück ins europäische Geschäft) heuert nun Trainer Struber in Köln an. Ab Montag heißt es: mit Volldampf in die Vorbereitung auf die 2. Liga.
„Köln und Struber, das wird passen“
Doch was für einen Trainer bekommen die Kölner da? EXPRESS.de fragte nach bei Christoph Nister. Der Journalist ist bei der „Kronen Zeitung“ in Salzburg Ressortleiter Sport und kennt Struber seit einigen Jahren. Das Interview:
Herr Nister, worauf kann sich Köln bei Gerhard Struber freuen?
Christoph Nister: „Köln kann sich auf einen Trainer freuen, der ein absoluter Motivator ist. Und er ist ein Typ, mit dem man gut reden kann, volksnah und sehr geerdet. Auch wenn er vom Wesen her etwas anders als Peter Stöger ist – ich denke: Köln und Struber, das wird passen.“
Und sportlich …?
Nister: „Als Trainer ist Struber geprägt von Ralf Rangnick. Dass er sein Mentor ist, ist vielleicht etwas zu viel, aber Struber hat sich einiges von Rangnick abgeschaut. Dazu gehört die RB-Pressingschule: das mutige Auftreten der Mannschaft und das extrem frühe Gegenpressing.“
Wie ist die Karriere von Struber bisher verlaufen?
Nister: „Als Spieler war er bei Austria Salzburg aktiv, dem Vorgängerteam von RB Salzburg. Nach der Spielerkarriere arbeitete er zunächst bei einer Versicherung. Dann kam das Angebot, als Nachwuchstrainer bei RB Salzburg anzufangen. Struber entschied sich, voll auf die Trainerkarriere zu setzen.“
Mit wachsendem Erfolg, oder?
Nister: „Ja, er war Co-Trainer bei RB Salzburg, ging dann zum Farmteam FC Liefering. Was die Kölner besonders freuen dürfte: Als Trainer des Wolfsberger AC gewann er 2019 in der Europa League mit 4:0 bei Borussia Mönchengladbach. Beinahe wäre er auch Co-Trainer von Ralf Rangnick bei Manchester United geworden, doch er lehnte damals ab. Beim FC Barnsley übernahm er eine tote Mannschaft nach 16 Spielen ohne Erfolg in der 2. englischen Liga. Am Ende der Saison 2020 stand der Klassenerhalt, er hat die Truppe zum Leben erweckt. Danach kehrte er zurück in die RB-Familie, war in New York und zuletzt wieder in Salzburg Trainer.“
Was können Sie zu Struber als Privatmensch noch erzählen?
Nister: „Er ist ein absoluter Familienmensch. Mit Frau Lisa hat er zwei Kinder, Simona (21) und Bastian (15). Der Sohn spielt in der Nachwuchsabteilung von RB Salzburg Fußball. Struber pflegt auch einen guten Freundeskreis, zu den engsten Freunden zählt der heutige Bayern-Sportchef Christoph Freund.“