Neues Format in drei TeilenNach teils heftiger Kritik: FC-Bosse um Wolf und Keller reden jetzt Tacheles

1. FC Köln, MMC-Studios, Mitgliederstammtisch, von links: Christian Keller, Werner Wolf, Philipp Türoff

Geschäftsführer Christian Keller, Präsident Werner Wolf und Geschäftsführer Philipp Türoff (alle 1. FC Köln) am 10. Januar 2024 beim Mitgliederstammtisch.

Der Vorstand des 1. FC Köln ist weiter unter Druck und bei vielen Themen auch in Erklärungsnot. Jetzt soll ein neues Format für Offenheit und Transparenz sorgen.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Es ist ein Vorwurf, der beim sportlichen Absturz immer wieder mitschwingt: Der 1. FC Köln kommuniziert schlecht!

Noch immer ist das Drama um die Verpflichtung von Jaka Cuber Potocnik (18) und die daraus resultierende Transfersperre der Fifa nicht gänzlich aufgeklärt. Bisher haben die Bosse um Präsident Dr. Werner Wolf (67) zwar immer Transparenz versprochen, sich dann aber gewunden, konkrete Antworten zu liefern.

FC-Bosse bringen Podcast „FC Inside“ heraus

Oppositionsführer Dieter Prestin (63) sagte zuletzt im Gespräch mit EXPRESS.de: „Letztendlich hat der FC nicht unbedingt immer den Fans und den Mitgliedern die Wahrheit gesagt hat. Das werden wir definitiv ändern.“

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Doch auch der Vorstand und die Geschäftsführung des FC will die Kommunikation schnellstmöglich verbessern. Dafür ist nun ein neues Format geplant. Präsident Wolf, Vizepräsident Dr. Carsten Wettich (44) sowie die Geschäftsführer Christian Keller (45) und Philipp Türoff (47) haben einen Podcast aufgenommen. Unter dem Motto „FC Inside“ werden die FC-Bosse jetzt Tacheles reden.

Nach EXPRESS.de-Informationen sind vorerst drei Podcast-Ausgaben vorgesehen. Am Sonntag (2. Juni 2024) soll die erste Folge um 12 Uhr erscheinen. Knapp eine Stunde reden die Bosse dann über das Cas-Urteil, die Ursachen der Transfersperre und die Auswirkungen. In Teil 2 soll später die aktuelle sportliche Situation beleuchtet werden. Bei Teil 3 werfen die Bosse einen übergeordneten Blick auf die Gesamtsituation des 1. FC Köln.

Aber erstmal geht es um die Transfersperre. Türoff sagte zuletzt: „Wenn ich sehe, welche Konsequenzen die Transfersperre für die Organisation 1. FC Köln hat, dann ist dies ein Vorgang mit einem erschütternden Ergebnis. Natürlich hinterfrage ich mich vollständig, wie ich daran beteiligt war.“

Die Umstände sind ihm mehr als unangenehm: „Die Verpflichtung des Spielers ist am 31. Januar 2022 getätigt worden. Ich bin am 2. Januar 2022 erstmals beim 1. FC Köln zur Arbeit gegangen. Das bedeutet, ich war zu dem Zeitpunkt bereits da und in die Geschäftsführung berufen. Und damit bin ich mitverantwortlich für alles, was beim FC passiert. Daran gibt es überhaupt keinen Zweifel. Ich bedauere zutiefst, dass ich als Teil der Geschäftsführung an der Verpflichtung des Spielers mit all seinen Folgen beteiligt war.“

Ob es nach dem Transferdesaster personelle Konsequenzen gibt und wie der Klub in die Zukunft blickt, bleibt spannend. Im Podcast der FC-Bosse soll aufgeklärt werden. Am 12. Juni veranstaltet der FC dann erneut einen großen Mitgliederstammtisch in den MMC-Studios. Dann sollen weitere Fragen geklärt werden.