Steffen Baumgart trat nach dem 0:5 des 1. FC Köln bei der TSG Hoffenheim im ZDF-„Sportstudio“ auf und nahm viel Lob von Borussia Mönchengladbachs Max Eberl mit nach Hause.
FC-Coach im „Sportstudio“Erzrivale schwärmt von Baumgart – Kabelsalat an der Torwand
Mainz. Er ist der wohl gefragteste Trainer der Liga! Nach seinem Auftritt im „Kölner Treff“ war FC-Coach Steffen Baumgart (49) am Samstagabend (16. Oktober 2021) auch im „Aktuellen Sportstudio“ zu Gast. Hat sich gelohnt – denn wann bekommt man schon mal so viele schöne Worte vom Erzrivalen…
Max Eberl: „Steffen Baumgart macht sensationellen Job“
Gladbach-Manager Max Eberl (48) geriet im ZDF-Interview, angesprochen auf Baumgart, geradezu ins Schwärmen: „Ich mag Steffen sehr, er macht einen sensationellen Job in Köln. Ob sie vorm Derby vor uns stehen, ist mir egal. Das Spiel an sich zählt und das würden wir gerne gewinnen.“
Eberl weiter: „Steffen ist ein Markenzeichen der Bundesliga geworden. Er macht die Liga reizvoll und lebt diesen Sport. Bei aller Kommerzialisierung des Fußballs ist Steffen Baumgart ein sehr, sehr sympathischer Vertreter des Sports. Ich finde auch seine neue Mützenwahl sehr spannend und schön.“ Auch was für Eberl? „Ich glaube, ich hab noch mehr Haare, Steffen sieh es mir nach.“
Der grinste nur über das Lob vom Niederrhein und sagte: „Klar freut einen das. Aber das Spiel möchte ich auch gerne gewinnen.“
Steffen Baumgart kann sein Rasen-Ritual selbst nicht erklären
Moderatorin Dunja Hayali (47) fragte Baumgart anschließend nicht nur nach seiner Schiebermütze, sondern auch nach einem anderen Markenzeichen: Der FC-Coach geht vor jeder Partie in die Hocke, streichelt dann liebevoll den Rasen. Was hat es damit auf sich?
Baumgart kann es selbst kaum erklären: „Es gibt Sachen, auf die es keine Antwort gibt. Das gibt mir einfach ein gutes Gefühl. Es gehört dazu, den Rasen zu spüren. Ich liebe den Job, in so ein Stadion gehen zu dürfen, ist für mich das Größte.“ Der Streichler solle zeigen: „Schön, dass ich hier sein darf.“ Nicht mehr und nicht weniger.
Auf dem Studiotisch standen passend dazu zwei Stück Rasen – eins aus Sinsheim, eins aus dem Rhein-Energie-Stadion. Baumgart: „Unserer ist länger.“ Also doch ein Erfolg gegen die TSG...
Was für Steffen Baumgart unverhandelbar ist
Baumgarts Blick ging trotz der 0:5-Abreibung schon wieder nach vorne: „Uns war klar, dass es Mannschaften gibt, die individuell besser sind als wir. Wir haben gesagt, dass wir an diesen Sachen wachsen wollen. Jetzt müssen wir wieder aufstehen und den Kopf hoch nehmen. Darum geht’s, trotz alledem an dem Plan festzuhalten und besser Fußball zu spielen.“
Er will sich mit dem FC Schritt für Schritt weiterentwickeln. „So eine Niederlage sollte uns nicht umwerfen, sondern weiterbringen. Schlussfolgerungen ziehen, und dann geht’s weiter!“ Denn: „Über die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, wird nicht diskutiert. Es geht darum, den Weg nach vorne zu finden und mutig zu sein. Da haben wir einen langen Weg vor uns.“ Hat man gegen Hoffenheim erstmals so richtig gesehen.
In der Tabelle rutschte der FC trotz der Packung nur einen Platz ab, ist nun Siebter. Baumgarts Ziel bleibt Rang 12 – und damit nicht nur der Klassenerhalt. „Das ist mir zu wenig. Du kannst nicht in so ein Stadion einlaufen und sagen, du willst irgendwas erreichen. Man muss Ziele haben, dementsprechend muss der Fußball auch aussehen. Platz 12 ist ein realistisches und gutes Ziel.“
Steffen Baumgart gewinnt an der Torwand
Klare Kante gab's beim Thema Investoren: „Wir sollten gucken, dass der Fußball einfach und klar bleibt – für diejenigen, für die wir das machen. Das sind keine Konsortien, sondern die Zuschauer draußen. Der Fußball ist für die Menschen, die in die Stadien gehen, und nicht für diejenigen, die damit Geld verdienen.“
Deutlich wurde auch, was für Baumgart bislang noch das Hauptmanko beim FC ist: „Wir schaffen es immer noch nicht, die Chancen, die wir haben, in der Kiste unterzubringen.“
Anders als der FC-Coach an der Torwand! Baumgart versenkte gleich die ersten beiden Versuche unten, ließ sich auch vom Kabelsalat in seinem Sakko nicht aus der Ruhe bringen – Moderatorin Hayali musste ihn von der Ton-Technik befreien.
Auf das obere Loch gelang dem Kölner Trainer zwar kein Treffer mehr, es reichte aber dennoch zum 2:1 gegen Amateur-Kicker Moritz Fäßler. Zumindest ein Sieg an diesem Wochenende.