„Destruktiver Gegner“Düsseldorf-Trainer rollt nach Strubers Knallhart-Analyse mit den Augen

Gerhard Struber und Daniel Thioune begrüßen sich vor der Partie.

Vor dem Derby war noch alles harmonisch: Gerhard Struber und Daniel Thioune klatschen vor der Partie des 1. FC Köln gegen Fortuna Düsseldorf ab (23. Februar 2025).

Der 1. FC Köln musste sich wie im Hinspiel mit einem Unentschieden gegen Fortuna Düsseldorf zufrieden geben. Gerhard Struber ließ seinem Frust hinterher freien Lauf, was für Irritationen bei seinem Gegenüber sorgte.

von Jürgen Kemper  (kem)

Es fühlte sich an wie ein bitteres Déjà-vu für den 1. FC Köln. Die Mannschaft von Gerhard Struber (48) war in beiden Derbys gegen Fortuna Düsseldorf klar besser, steht unter dem Strich allerdings nur mit zwei Punkten da.

Im Hinspiel rettete die Fortuna eine Bogenlampen-Flanke, die höchstens alle Jahre mal so reinfällt, und im Rückspiel schenkte FC-Verteidiger Joel Schmied (26) dem Rhein-Rivalen mit seinem Blackout einen unverdienten Punkt.

Gerhard Struber spricht Klartext auf der Pressekonferenz

Während Düsseldorf beide Male einen Pakt mit der Glücksgöttin Fortuna schloss, konnte die Kölner Seite die Enttäuschung nicht verhehlen. „Es war keine Magic auf uns zugekommen, das war sehr wenig“, sagte Struber am Sky-Mikro deutlich.

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Der Ärger über die verschenkten Punkte führte auch auf der anschließenden Pressekonferenz mit den beiden Trainern zu einer skurrilen Szene. Denn Struber wählte auch dort klare Worte für das Spiel.

Ein Beispiel für seine Knallhart-Analyse: „Wenn man sich den Spielverlauf und die Punkteverteilung anschaut, steht das in keiner Relation.“ Und weiter: „Es ist bitter. Wir haben zwei Punkte verschenkt. Wir haben das Spiel kontrolliert und dem Gegner nichts gegeben. Wir haben gewusst, dass der Gegner eher destruktiv sein wird.“

Während sich der Österreicher seinen Frust von der Seele redete, war sein Gegenüber sichtlich irritiert. Daniel Thioune (50) rollte bei Strubers Monolog gleich mehrfach mit den Augen, schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht.

Die Reaktionen des Düsseldorfers überraschten insofern, weil Thioune ebenfalls klare Worte für den Auftritt seiner Mannschaft fand. Er sagte unter anderem: „Im eigenen Ballbesitz hatten wir leider wenig Spielkontrolle, mussten viel lang schlagen. Wir haben nicht den Schlüssel gefunden, offensiv stattzufinden.“

Das war schon ein hartes Zeugnis und eigentlich nicht weit weg von Strubers Einschätzung. Die Meinungen gingen lediglich auseinander, ob der Punkt am Ende verdient war oder nicht.

Thioune meinte: „In dieser Schlussviertelstunde haben wir uns den Punkt erarbeitet, auch wenn er in der letzten Minute durch den Elfmeter glücklich zustande gekommen ist.“ Dies wiederum wäre für Struber ein Grund gewesen, mit den Augen zu rollen, das tat der FC-Trainer aber nicht.