Banner-Wirbel beim FCUltras lassen gegen Bremen Muskeln spielen, eine Frage bleibt
Köln – Es war ein in den vergangenen Jahren selten gesehenes Bild beim 1. FC Köln: Auf der Hans-Schäfer-Südtribüne wurde beim Heimspiel gegen Werder Bremen beinahe über den kompletten Stehblock eine Choreo enthüllt.
Auf der gab es aber keine Anfeuerung für die Mannschaft im Abstiegskampf, gefeiert wurden die „Diffidati Colonia“, die Verbannten Kölns. Dazu war der Schriftzug zu lesen: „Ehre unseren Brüdern vor den Stadiontoren.“
Wen die Ultras damit meinten, war klar: Jene „Mitstreiter“, die wegen des Einsatzes von Pyrotechnik oder schlimmeren Vergehen ein bundesweites Stadionverbot erhalten haben.
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1. FC Köln: War die Choreo von Klubseite genehmigt?
Allerdings warf die Choreographie die Frage auf, ob beim 1. FC Köln solche Aufführungen inzwischen wieder genehmigt sind. Denn seit den Vorkommnissen um die Choreo zum 20. Jubiläum der Wilden Horde, in deren Folge die Klubspitze sogar vor die Staatsanwaltschaft geladen wurde, gibt es Streit. Der Klub fordert vor Genehmigung einer Choreographie die Unterschrift unter eine Haftungsklausel. Die Ultras lehnen das kategorisch ab.
Vor der Wahl zum neuen Vorstand hatte insbesondere Jürgen Sieger (67) die rechtliche Notwendigkeit der Klausel bezweifelt. Sein vom Mitgliederrat entsendeter Ersatz Carsten Wettich (40) brachte im Auftrag des FC eine externe juristische Prüfung auf den Weg, deren Ergebnis allerdings noch nicht vorliegt.
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Ultras des 1. FC Köln lassen die Muskeln spielen
Es wird auch Zeit. Doch bis dahin lassen die Ultras offenbar die Muskeln spielen. Auswärts haben sie durch den Einsatz von Pyrotechnik schon Strafen im sechsstelligen Bereich verursacht. Nun beim Heimspiel gegen Bremen die wohl nicht genehmigte Fahne.
Dabei rückt eins aus dem Fokus: An sich wünschen sich die meisten Fans, dass die Ultras wieder die farbenfrohen und kreativen Choreographien aufführen, die früher das Stadionerlebnis noch bunter gestaltet haben. Ob nun mit Klausel oder ohne.