Viertteuerster FC-TransferVereinsloser Ex-Kölner träumt von emotionaler Rückkehr

Jorge Meré verstaut Gepäck im Kofferraum seines Autos am Trainingsgelände des 1. FC Köln.

Jorge Meré, hier am 20. November 2021 am Geißbockheim, verließ den 1. FC Köln im Januar 2022.

Jorge Meré ist bis heute der viertteuerste Neuzugang der Klub-Geschichte des 1. FC Köln, blieb aber letztlich als Missverständnis in Erinnerung. Aktuell kämpft der Spanier für die Rückkehr auf den Platz.

von Béla Csányi  (bc)

Für keinen Verein spielte Innenverteidiger Jorge Meré (27) als Profi öfter als für den 1. FC Köln. Doch trotz der insgesamt 96 Einsätze mit dem Geißbock auf der Brust bleibt der spanische Ex-Nationalspieler letztlich als Transfer-Missverständnis in Erinnerung.

Die sieben Millionen Euro Ablöse, die Sport-Boss Jörg Schmadtke (60) im Sommer 2017 hinblätterte, war der viertteuerste Transfer der Klub-Geschichte letztlich nicht wert. Das machte auch der Abgang nach viereinhalb Jahren deutlich, als der FC froh war, noch 900.000 Euro Ablöse einzustreichen und das verbleibende Gehalt einzusparen. Doch abseits von Köln erging es Meré nicht besser.

Jorge Meré optimistisch für Trendwende im Jahr 2025

Das Mexiko-Abenteuer erwies sich für den Spanier nicht als Erfolg. Bei Spitzenklub América wurde er schon nach einem halben Jahr aussortiert, eine Leihe zu Ligakonkurrent Mazatlán verlief ebenfalls überschaubar. So ging es Anfang 2023 zurück in die Heimat.

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Der FC Cádiz lieh Meré sogar zweimal aus. Zunächst beim geglückten Klassenerhalt in der Rückrunde, dann für die komplette Spielzeit 2023/2024, an deren Ende wie beim FC der Erstliga-Abstieg stand. Für den Ex-Kölner lief es aber noch bitterer, er riss sich in der Endphase der Saison das Kreuzband, stand seitdem nicht mehr auf dem Rasen.

Bei Cádiz war er kurz zuvor schon zum Ersatzspieler degradiert worden, bestritt sein letztes Fußballspiel damit am 2. März 2024. Seither läuft die Schufterei für die Rückkehr auf den Rasen – und um sich bei einem neuen Arbeitgeber zu empfehlen.

Der noch bis Sommer 2025 laufende Mexiko-Vertrag bei América wurde zu Beginn des Jahres aufgelöst, in Spanien arbeitet Meré daher auf eigene Faust am Comeback. Einen großen Traum hat er dabei schon ausgemacht: die Rückkehr zu Heimatverein Sporting Gijón.

An der Nordküste der Iberischen Halbinsel schaffte er den Sprung zum Profi und später gar in die Nationalmannschaft (Ersatzspieler bei einem Länderspiel), sein lukrativer Köln-Wechsel füllte damals die Kassen des chronisch klammen Klubs.

Mit dem könnte Meré unter den gegebenen Umständen im Sommer aber wohl wieder zusammenfinden – zumal ein finanzielles Entgegenkommen nicht aus der Luft gegriffen scheint.

Ende Januar sagte Meré beim lokalen Sportsender Vinx: „Ich habe immer gesagt, dass ich gerne in diesem Stadion noch mal das Trikot von Sporting tragen würde. Wer weiß, ob es sich eines Tages ergibt, aber mir würde es wie gesagt gefallen.“ Nachdem andere Vereine zuletzt schon nicht gerade Schlange gestanden hatten, träumen neben Meré auch viele Fans des Zweitligisten von einer Wiedervereinigung zur neuen Saison.

Seinem optimistischen Neujahrsvorsatz würde die emotionale Rückkehr jedenfalls gerecht werden. Bei Instagram hatte Meré vorfreudig geschrieben: „Das härteste Jahr meiner Karriere ist Geschichte und ich bin sicher, dass 2025 für all den Schmerz entschädigen wird, den ich hinter mir lasse.“