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„In diesem Fall war klar ...“Verzwickte Torwart-Situation: FC-Coach Struber appelliert an Urbig

1. FC Köln, Training, von links: Marvin Schwäbe, Jonas Urbig

Marvin Schwäbe und Jonas Urbig (1. FC Köln) am 24. Juni 2024 im Training.

Der 1. FC Köln hatte einen klaren Plan mit seinen Torhütern, doch der ist nicht aufgegangen. Jetzt steckt man in einer schwierigen Situation.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Beim 1. FC Köln hat Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45) versucht, mit Weitsicht zu arbeiten. Sein Plan mit Torwart-Talent Jonas Urbig (21) war eigentlich gut, doch er ging nicht auf. Und jetzt steckt man in einer verzwickten Situation.

Urbig wurde von Keller systematisch aufgebaut. Damit er sich entwickeln konnte, wurde er zunächst nach Regenburg verliehen, wo er ebenso zum Stammkeeper wurde wie bei seiner zweiten Leihstation bei Greuther Fürth.

Struber über Urbig: „Er soll es trotzdem als Chance sehen“

Im Sommer 2024 kam Urbig dann zurück nach Köln, sollte als Nummer eins zum absoluten Top-Keeper wachsen. Etliche Eliteklubs wie Bayer Leverkusen, Bayern München oder Manchester United haben den deutschen U21-Nationalkeeper längst auf dem Zettel.

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Gestört wurde der Plan allerdings von der Personalie Marvin Schwäbe. Der 29-Jährige wollte eigentlich nach der Abstiegssaison den FC verlassen, doch Angebote, bei denen es für alle Parteien passte, blieben aus. So ging der FC notgedrungen mit zwei Top-Torhütern in die Saison.

Auch wenn Urbig keine großartigen Fehler gemacht hat, kassierte der FC in elf Pflichtspielen mit ihm 22 Gegentreffer. Als FC-Trainer Gerhard Struber (47) in die Bredouille geriet, setzte er auf Schwäbe im Tor. Erfahrung statt Jugend – das Projekt Urbig wurde geopfert. Seitdem hat Schwäbe in drei Spielen keinen Gegentreffer kassiert.

Nun gibt es sogar erste Gerüchte, dass Urbig den FC schon im Winter verlassen könnte. Beim FC will man abwarten, welche konkreten Angebote reinflattern.

Am Samstag (16. November 2024) sprach Trainer Struber rückblickend über seine schwierige Entscheidung. „In diesem Fall war klar, dass es eine bestimmte Reaktion geben wird. Und die galt es, vorher mit allen Beteiligten zu besprechen“, so der Österreicher im Interview mit der „Kölnischen Rundschau“.

Struber holte aus: „Bei allen Entscheidungen steht die Verantwortung gegenüber dem Klub und der Mannschaft im Vordergrund. Was ist das Beste in dieser Situation? Diese Entscheidung fiel mir natürlich nicht leicht, aber dann geht es darum, sie sauber zu kommunizieren.“

Hier seht ihr die Vertragslaufzeiten des FC-Profis:

Der Coach weiß, was die Degradierung auch menschlich mit einem Spieler macht. Er appelliert an Urbig: „Ich tausche mich gut mit Jonas aus und klar war es eine riesige Enttäuschung für ihn. Er soll es trotzdem als Chance sehen. Es geht nicht immer um das reine Torwart-Handwerk, sondern auch um Dinge wie Führung. Das kann man von Jonas in diesem jungen Alter noch nicht in vollem Ausmaß verlangen. Es gibt einfach in jeder Karriere Lernmomente. Jonas ist ein fantastischer Keeper und sehr reflektiert.“

Wie es weitergeht, werden die kommenden Wochen zeigen. Dass Schwäbe erstmal die Nummer eins im Kölner Kasten bleibt, scheint klar. Nach der Länderspielpause (Urbig ist der mit der deutschen U21 unterwegs) geht es am Freitagabend (25. November, 18.30 Uhr) für den FC bei Preußen Münster weiter in der 2. Liga.