Mut vorm Bayern-SpielWird nun der 1. FC Köln zum Meistermacher für Leverkusen?

Timo Schultz beantwortet Fragen.

FC-Trainer Timo Schultz auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen den VfL Bochum am Samstag (6. April 2024).

Der 1. FC Köln tritt am 29. Spieltag beim FC Bayern München an. Dabei kann die Schultz-Truppe dem Nachbarn Schützenhilfe auf dem Weg zur vorzeitigen Meisterschaft geben.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Nie wieder „Vizekusen“ – der große Traum von Bayer Leverkusen rückt immer näher. Gewinnt die Mannschaft von Xabi Alonso am kommenden Sonntag (14. April 2024, 17.30 Uhr/Dazn) gegen Werder Bremen, ist sie auf jeden Fall zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Deutscher Meister.

Doch bei aktuell 16 Punkten Vorsprung könnte noch eine Konstellation greifen. Verlieren die Bayern am Samstag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln und der VfB Stuttgart um 18.30 Uhr gegen Frankfurt, kann Leverkusen schon vor dem Fernseher die Titel-Shirts anziehen.

Christian Keller: „Jedes Spiel muss gespielt werden“

Nach dem 1:0 bei Union Berlin, dem 41. Pflichtspiel in Serie ohne Niederlage, ist für Bayer die erste Trophäe schon ganz nah. Und der FC ist bei der Meisterfrage mal wieder mittendrin.

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In der vergangenen Saison schoss Jamal Musiala den Rekordmeister im Rhein-Energie-Stadion in der 89. Minute zum Titel, nachdem zuvor noch Borussia Dortmund von der Schale geträumt hatte. Nun spielt Köln wieder gegen Bayern Meister-Schicksal.

„Wir wissen schon, wo wir Samstag hinfahren und wie die Kräfteverhältnisse sind. Doch: Jedes Spiel muss gespielt werden. Uns ist es schon mal gelungen, dort 1:1 zu spielen“, erinnert FC-Geschäftsführer Christian Keller an das Unentschieden Anfang 2023, als Joshua Kimmich in letzter Sekunde die Bayern-Niederlage verhinderte. „Warum sollten wir nicht die Chance haben, wenn das Spiel ein bisschen für uns läuft, dort was mitzunehmen?“, sagt Keller.

Im Leverkusener Lager hatten die Verantwortlichen noch nicht mit einem solch frühen Meister-Matchball gerechnet. „In meinem Plan“, gab Erfolgstrainer Xabi Alonso zu, „war das ein bisschen später. Die Situation ist super, aber wir wollen nicht zu früh feiern. Wir warten ein bisschen, können vielleicht nächsten Sonntag etwas feiern. Wir müssen Geduld haben“.

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Im Kölner Lager interessierte die Konstellation, dass der FC dem Nachbarn in einer Woche Schützenhilfe leisten kann, niemanden. Vielmehr wittern einige nach dem blamablen 2:3 der Tuchel-Truppe in Heidenheim selbst in der Allianz-Arena eine Chance.

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„Ich hoffe, dass wir an unsere Schlussphase aus dem Bochum-Spiel anknüpfen können. Jetzt warten die Bayern, die in Heidenheim verloren haben. Idealerweise machen wir da weiter, wo wir in den letzten fünf Minuten aufgehört haben“, sagte Timo Hübers.

„Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, sangen die Kölner Fans bereits mit Blick auf die kommende Partie in München selbstbewusst. Die enormen fußballerischen Defizite waren da schon vergessen. „Dass wir nicht immer die richtigen Mittel wählen, darüber brauchen wir nicht diskutieren“, sagte Trainer Timo Schultz. „Wenn du etwas der Mannschaft nicht nehmen kannst, dann ist es ihr Charakter.“