+++ FC-NEWS +++ Geheimnis gelüftet FC präsentiert neues Heim-Trikot – erster Einsatz schon am Freitag

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Damals zu klein für den FCEx-Kölner mischt jetzt Österreich auf: Topscorer der Bundesliga

SK Austria Klagenfurt: Sinan Karweina reagiert auf dem Platz.

Sinan Karweina (Austria Klagenfurt) am 8. Oktober 2023 in Aktion beim Spiel gegen RB Salzburg.

Ein Blick nach Österreich: In der dortigen Bundesliga rangiert Austria Klagenfurt auf Rang fünf. Ein Spieler, der dort aktuell für Furore sorgt, konnte sich beim 1. FC Köln nicht durchsetzen.

von Uwe Bödeker (ubo)

Leidenschaftliche FC-Fans kennen seinen Namen sicherlich noch: Sinan Karweina (24), geboren in Gummersbach.

Einen Großteil seiner Jugend verbrachte er beim 1. FC Köln. Karweina spielte von 2014 bis 2018 für die Junioren des FC und hatte dabei so einige Highlights, erzielte unter anderem 29 Tore in 53 Spielen der A-Junioren-Bundesliga. 

Sinan Karweina: In der Jugend beim 1. FC Köln, jetzt Topscorer in Österreich

Den Sprung zu den Profis schaffte er nicht in Köln. Er dreht mittlerweile woanders auf. Zwar gab es am 12. November 2023 ein 0:3 daheim gegen den Tabellenzweiten Sturm Graz, doch Karweina spielt bislang eine tolle Saison. Der eher klein gewachsene Stürmer (1,73 Meter) führt mit sieben Toren und sieben Vorlagen nach 14 Spielen die Scorerliste in Österreich an.

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Im Gespräch mit „Laola1“ erinnert er sich an seinen steinigen Aufstieg zum Profi. Karweina begann beim FV Wiehl mit dem Kicken. Als er acht Jahre alt war, klopften schon Schalke 04 und Bayer Leverkusen an. Doch ein Wechsel kam damals nicht infrage: „Meine Eltern – vor allem meine Mutter – wollten mich in dem Alter auf gar keinen Fall gehen lassen.“

Mit 14 Jahren bekundeten auch der VfL Wolfsburg und der FC Bayern München ihr Interesse. „Das habe ich aber alles erst im Nachhinein erfahren, meine Eltern wollten mich davor schützen“, erzählt der quirlige Stürmer. Die Eltern wollten nicht, dass ihr Sohn in die große Fußball-Welt zieht – das Gute lag ja auch nah.

So kam er zum 1. FC Köln, nur 40 Kilometer von daheim entfernt. Gerhard Elfert (erster Bundesliga-Torschütze für Borussia Mönchengladbach, starb im Alter von 81 Jahren im Juli 2023) war damals einer seiner Jugendtrainer – und er war FC-Scout.

Weil er die Mutter nervte und immer wieder anrief, landete Karweina in der U16 des FC: „Er musste meine Mutter fast überreden.“

Sinan Karweina (1. FC Köln/links) in Aktion.

Sinan Karweina 2018 im Trikot des 1. FC Köln beim Spaxcup, dem internationalen Jugendturnier in Ennepetal gegen Atletico Paranaense

Als es 2017/2018 bei den Kölner Profis unter Peter Stöger nicht mehr so gut lief, übernahm Karweinas U-19-Trainer Stefan Ruthenbeck. Doch der setzte nicht auf den jungen Angreifer. Er sei zu klein und zu schmächtig für die Profis hieß es im Klub. Karweina sagt rückblickend: „Ich muss zugeben, zu dem Zeitpunkt war ich athletisch noch nicht auf der Höhe.“

Dass er unter Stöger oder Ruthenbeck keine Chance bei den Profis bekam, findet er mehr als schade: „Am Ende ist es ja ein bisschen drunter und drüber gegangen. Trotzdem, muss ich sagen, hat’s da nicht einmal den Zeitpunkt gegeben, dass ein Mensch gesagt hätte: 'Mensch, ziehen wir doch den Karweina hoch', obwohl ich mir’s von den Statistiken her wirklich verdient hätte. Aber da hieß es immer nur zu klein, zu schmächtig, zu unathletisch.“

Der 1. FC Köln stieg ab und für Karweina begann eine wilde Reise, er suchte sein Glück woanders: Sportfreunde Lotte, erster Profi-Vertrag beim MSV Duisburg und dann der Wechsel zu Türkgücü München. Im Januar 2022 meldete Türkgücü Insolvenz an, der Spielbetrieb wurde im März komplett eingestellt. Karweina war plötzlich arbeitslos und stand ohne Verein da.

Was ihn und „Poldi“ verbindet

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Er ging zurück zu den Eltern ins Bergische Land und betreute die U17 des FV Wiehl als Trainer. Dann öffnete sich die Tür nach Klagenfurt. Über ein Probetraining kämpfte er sich zu einem Vertrag in Klagenfurt. Dort hat er bis 2024 unterschrieben – und weil es aktuell immer besser läuft, wird hinter den Kulissen schon über eine Verlängerung gesprochen.

Aber wer weiß, vielleicht landet Karweina ja auch nochmal beim FC. Für die Kölner hat er schließlich immer „super gerne“ gespielt.