Die 2. Fußball-Bundesliga ist mit einigem Spektakel in die neue Spielzeit gestartet. In der Konferenz am Samstag hatten es die vier Spiele ordentlich in sich.
Spektakel am SamstagsKuriose Rote Karte für Forte bei Bielefeld-Debüt – Tor-Spektakel auf St. Pauli
Bereits am Freitagabend (15. Juli 2022) ist der Auftakt zur Saison 2022/23 in der 2. Bundesliga mit einem 2:1-Sieg des Aufsteigers 1. FC Kaiserslautern gegen Hannover 96 über die Bühne gegangen. Am Samstagmittag (16. Juli 2022) brachten dann gleich vier Begegnungen genau das, was allen Fußball-Fans gefehlt hat: pure Unterhaltung!
Unter anderem hielt der Samstag in der 2. Bundesliga ein Fünf-Tore-Spektakel zwischen dem FC St. Pauli und dem 1. FC Nürnberg am Millerntor bereit. Das Trainer-Debüt von Uli Forte (48) für Arminia Bielefeld misslang derweil komplett. Kurz vor der Halbzeit wurde der Italiener des Feldes verwiesen. Außerdem spielte Absteiger Greuther Fürth gegen Holstein Kiel und der SSV Jahn Regensburg gegen Fast-Aufsteiger SV Darmstadt 98.
St. Pauli – Nürnberg: Unterhaltsames Top-Spiel mit fünf Toren
Der umformierte FC St. Pauli hat zum Start der neuen Saison der 2. Bundesliga einen erfolgreichen Einstand hingelegt. Gegen den ebenso ambitionierten 1. FC Nürnberg feierte das verjüngte Team von Trainer Timo Schultz (44) am Samstag einen knappen 3:2-Erfolg und orientierte sich gleich Richtung Tabellenspitze.
Vor knapp 29.000 Zuschauern im Millerntor-Stadion erzielten am Samstag Jackson Irvine (24. Minute) sowie die überragenden Leart Paqarada (37./Foulelfmeter) und Lukas Daschner (39.) die Tore für den starken Kiezclub. Neuzugang Kwadwo Duah (46.) und Enrico Valentini (90.+3) trafen für den keineswegs enttäuschenden FCN, der aber den ersten Rückschlag nicht mehr abwenden konnte.
Dabei hatten die Gäste zunächst mehr vom Spiel und durch Christoph Daferner (7./14.) und Asger Sörensen (20.) auch gute Chancen. Die Tore erzielten aber die Hausherren, die bis zur Pause dreimal eiskalt zuschlugen gegen die bei Standards anfälligen Franken. Als Duah gut 30 Sekunden nach Wiederanpfiff einschob, kam neue Hoffnung bei den Nürnbergern auf. Doch Valentinis Anschlusstreffer, den St. Paulis Abwehrchef Medic verschuldete, kam zu spät.
Arminia Bielefeld: Uli Forte fliegt beim Debüt vom Platz
Mindestens ähnlich unglücklich wie der Nürnberger Auftakt verlief das Trainer-Debüt von Uli Forte. Der Italiener verlor mit Arminia Bielefeld am ersten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga mit 1:2 beim SV Sandhausen und sah dabei die Rote Karte. Der 48-Jährige hatte zwei Minuten vor der Pause den aus dem Spielfeld geflogenen Ball zurück auf den Platz geschmissen – genau in dem Moment, als die Gastgeber mit einem anderen Ball einen Einwurf ausführen wollten.
Im Anschluss an die Partie sagt Forte im Interview mit Sky: „Hätte ich das gewusst, dann hätte ich den Ball einfach über mich springen lassen. Das ist natürlich sehr schade“. Bereits in der Halbzeit habe er mit Schiedsrichter Michael Bacher (31) gesprochen, der ihn über die Regel aufgeklärt habe.
In der 47. Minute sah außerdem auch noch Bielefelds Mittelfeldmann Silvan Sidler Gelb-Rot wegen Foulspiels. Beide Tore für Sandhausen erzielte vor knapp 5.000 Zuschauern am Samstag Neuzugang David Kinsombi (11., 63.). Für den Bundesliga-Absteiger traf der Japaner Masaya Okugawa (59.).
Regensburg mit Blitzstart – Fürth nur mit Unentschieden
Der SV Darmstadt 98 hat den Saisonauftakt in der 2. Bundesliga verpatzt. Die Hessen unterlagen am Samstag in Unterzahl bei Jahn Regensburg mit 0:2. Mit den eigenen Fans im Rücken erzielten Joshua Mees (erste Minute) mit einem Blitztor nach 17 Sekunden und Andreas Albers (67.) die Tore für Regensburg. Die Lilien verloren neben dem Spiel auch Abwehrspieler Patric Pfeiffer, der in der 36. Minute die Gelb-Rote Karte sah.
Die SpVgg Greuther Fürth hat unterdessen bei ihrer Rückkehr in der 2. Bundesliga den ersehnten Auftaktsieg verpasst. Die spielfreudigen und zielstrebigen Franken mussten sich am Samstag mit einem 2:2 gegen Holstein Kiel begnügen.
Dabei verwandelte Ex-Schaker Timo Becker mit einem Volleyschuss in der 29. Minute die erste echte Torchance für die Gäste. Nach einer Slalomeinlage durch den Strafraum von Kapitän Branimir Hrgota traf Julian Green (48.) krachend ins Netz zum 1:1-Ausgleich. Timothy Tillman (76.) brachte zwischenzeitlich die Führung für das Kleeblatt. Nach einem Foul von Simon Asta an Oscar Pichler war Alexander Mühling (80.) vom Punkt für die Kieler erfolgreich.
Der Ausgleich war ein Stimmungsdämpfer für die Fürther. Kurz vor dem Ende vergaben Ache mit einem Pfostenschuss und Hrgota frei vor Keeper Thomas Dähne die Möglichkeiten zum 3:2. (dpa/sto)