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Absturz wie beim 1. FC KölnVfL Wolfsburg vertagt Entscheidung über Schmadtkes Zukunft

Geschäftsführer Jörg Schmadtke vor einem Champions-League-Spiel des VfL Wolfsburg.

Zukunftsentscheidung vertagt: Jörg Schmadtke, hier vor dem Champions-League-Spiel am 22. November 2021 gegen Sevilla.

Entscheidung vertagt: Ob Jörg Schmadtke seine Tätigkeit beim VfL Wolfsburg weiterführen darf, ist angesichts der sportlichen Krise fraglich. Der Aufsichtsrat hat derzeit andere Prioritäten.

Darf Jörg Schmadtke (57) beim VfL Wolfsburg auch über den Sommer hinaus die Geschicke leiten? Oder scheitert er wieder nur kurz nach seinem größten Erfolg bei seiner wahrscheinlich letzten Station als Sportchef eines Bundesliga-Klubs?

Der Aufsichtsrat des VfL Wolfsburg hat eine Entscheidung über die Zukunft des Geschäftsführer jedenfalls erst einmal vertagt. Nach der Qualifikation für die Champions League unter Trainer Oliver Glasner (47) will es in dieser Saison gar nicht laufen. Mark van Bommel (44) erwies sich als teurer Trainer-Fehlgriff, Nachfolger Florian Kohfeldt (39) kassierte acht Pflichtspielniederlagen in Serie, das Remis gegen die Hertha am vergangenen Wochenende (15. Januar 2022) war auch nicht der erhoffte Befreiungsschlag.

VfL Wolfsburg steckt nach Europa-Traum im Abstiegskampf

Die Wölfe stecken im Abstiegskampf – und das lässt die Bosse des mit den VW-Millionen gefütterten Klubs zögern. Grundsätzlich haben Aufsichtsrat und Sportchef ihr Interesse an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit über den Sommer hinaus Ende 2021 mehrfach signalisiert.

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Der Aufsichtsratsvorsitzende des VfL Wolfsburg, Frank Witter, sagte jedoch am Donnerstag (20. Januar 2022) in einer Medienrunde mit Wolfsburger Journalisten: „Die Krise hat die Frage der Prioritäten und des zeitlichen Angangs massiv beeinflusst.“ Er könne die Frage nach Schmadtkes Zukunft noch „nicht final beantworten. Unsere Priorität liegt jetzt ganz klar auf dem Sportlichen, das beschäftigt uns alle Tag und Nacht.“

Der 57 Jahre alte Schmadtke war 2018 als Geschäftsführer Sport nach Wolfsburg gewechselt. Sein Vertrag mit dem VfL läuft nach dem Ende dieser Saison aus. „Natürlich müssen wir die aktuelle Situation berücksichtigen. Man kann nicht ewig in der Vergangenheit leben und sich nur am vierten Platz der Vorsaison erfreuen“, sagte Witter. „Wir müssen uns fragen, warum die Mannschaft bisher nicht in der Lage war, das umzusetzen, was wir und viele andere ihr zugetraut haben. Auch das gehört zu einer vernünftigen Analyse.“ Auf der anderen Seite „kann man die Erfolge nicht ausblenden. Wir werden in den nächsten Wochen sicher einen Knopf dran machen. In die eine oder in die andere Richtung.“

Jörg Schmadtke: Seine Karriere folgt einem Muster

Doch schaut man auf Schmadtkes Karriere, ergibt sich ein Muster. Höhenflügen bis nach Europa folgten in Aachen, Hannover und beim 1. FC Köln teilweise groteske Abstürze.

Beim VfL dürfte angesichts der wirtschaftlichen Möglichkeiten und der schwachen Konkurrenz ein Abstieg immer noch unwahrscheinlich sein. Ob man Schmadtke zutraut, die Erfolge der letzten Jahre allerdings zu wiederholen, daran könnten auch die Wolfsburger Bosse inzwischen zweifeln.