Pyro-Kosten explodiertAngeführt von FC-Boss Keller: Klubs wollen Strafen-Revolution

Laut einem Medienbericht fordern 13 Klubs aus dem deutschen Profifußball ein Umdenken bei Strafen für Pyrotechnik-Vorfällen in den Stadien. Es ist Teil eines Positionspapiers der Vereine.

von Jürgen Kemper  (kem)Tobias Schrader  (tsc)

Insgesamt 13 Klubs aus dem deutschen Profifußball haben einem Medienbericht zufolge ein Positionspapier entwickelt, in dem die Strafen für Pyrotechnik-Vergehen kritisiert werden.

Wie die „Sport Bild“ berichtete, würden Strafen aus Sicht der Vereine beispielsweise nicht zu weniger Pyro-Vorfällen führen.

13 Klubs haben Pyro-Revolution ausgearbeitet

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) wollte sich zu dem Positionspapier auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht äußern. Die Vereine fordern den Angaben zufolge eine Reform des Strafenkatalogs des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

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Ob die Vorschläge der Vereine Thema beim Sicherheitsgipfel zwischen Politik und Profifußball am Freitag in München sein werden, dürfte offen sein. Bei dem Treffen soll es um Gewalt und Sicherheit in den deutschen Stadien gehen.

Die 13 Klubs haben sich Ende 2022, angeführt vom Hamburger SV, zusammengefunden und bilden seitdem den „Arbeitskreis Verbandsstrafen“, bei dem FC-Sportboss Christian Keller (45) Wortführer ist.

„Ziel des Arbeitskreises war bzw. ist es, alternative Ansätze für Verbandssanktionen im Zuge von pyrotechnischen Vergehen zu erarbeiten“, wird Keller zitiert. Man wolle den Strafenkatalog reformieren, da die Pyro-Strafen nach der Corona-Pandemie stark zugenommen haben.

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Der 1. FC Köln hat beispielsweise im letzten Jahr 750.000 Euro an Strafen zahlen müssen. Gut für den Klub: Etwa durch Täterermittlungen musste er am Ende deutlich weniger selbst zahlen.

Grund für den Vorstoß war laut den Klubs, dass der aktuelle Katalog weit über das Ziel hinaus schießt und dringend einer Reform bedarf. Am 25. September hatten sich die 13 Vereine erneut getroffen und sich ausgetauscht. Dabei nahm Keller das Heft in die Hand und wollte wissen, ob alle 13 Klubs hinter dem ausgearbeiteten Papier stehen.

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Da dies der Fall war, wurde dieses Schriftstück dann den verbleibenden 23 Profiklubs vorgestellt, die um Feedback und weitere Vorschläge gebeten worden sind.

Sobald das mit den weiteren Ideen überarbeitete Papier fertiggestellt ist, wird es der DFL vorgestellt, die es anschließend wiederum dem DFB vorlegen muss.

Zu den 13 Klubs gehören den Angaben zufolge die Bundesligisten Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach, Werder Bremen, FC St. Pauli sowie die Zweitligisten Hamburger SV, FC Schalke 04, 1. FC Köln, Hannover 96, Eintracht Braunschweig, SV Darmstadt 98, SpVgg Greuther Fürth und Drittligist Hansa Rostock. (mit dpa)