Heiße Debatte um die Bayer-Kreuz-Choreo! Dass die Leverkusen-Fans vor dem Halbfinale des DFB-Pokals eines der Wahrzeichen der Stadt feierten, wurde bei Social Media hitzig diskutiert.
Diskussionen im DFB-PokalLeverkusen feiert Final-Einzug – Fans ätzen gegen Bayer-Choreo
von Béla Csányi (bc)
Partystimmung unter dem Bayer-Kreuz! Nicht nur in der Bundesliga ist der Titel für die Werkself zum Greifen nahe, auch im DFB-Pokal fehlt nur noch ein Schritt zum Pott. Dazu hat auch Erfolgstrainer Xabi Alonso (42) seinen Verbleib bei Bayer Leverkusen über die Saison hinaus verkündet.
Während Fußball-Deutschland voller Neid auf die sportliche Dominanz der Leverkusener blickt, gibt es zumindest abseits des Rasens den einen oder anderen Kritikpunkt, der etwa bei Social Media heiß diskutiert wird. Da war das Pokal-Halbfinale gegen Fortuna Düsseldorf (4:0) am Mittwoch (3. April 2024) keine Ausnahme.
Bayer-Choreo in Leverkusen bei Social Media heiß diskutiert
Beim Einlaufen beider Mannschaften auf den Rasen der BayArena präsentierte die aktive Fanszene der Gastgeber in ihrer Heimkurve auf der Nordtribüne eine große Choreo, die sich vom Unter- auf den Oberrang erstreckte. Optisch durchaus ansprechend, inhaltlich lud die Einlage allerdings zu Diskussionen ein.
Schließlich wurden weder sportliche Erfolge gerühmt noch von künftigen Titeln geträumt – gefeiert wurden stattdessen 90 Jahre Bayer-Kreuz in Leverkusen.
Zum einen ist das gigantische Wahrzeichen logischerweise Teil des Stadtbilds und prägend für den Klub. Ohne den sentimentalen Wert aus Fan-Sicht aber eben auch nur das Logo eines milliardenschweren Pharma-Konzerns. Entsprechend wurde in den sozialen Netzwerken über die Choreo diskutiert.
„Hell in der Nacht über meinem Dach“ prangte es auf einem langen Banner in der Nordkurve, dazu die Zahl 90 sowie eine Miniatur-Nachbildung des in den Abend- und Nachtstunden erleuchteten Kreuzes mit dem Firmennamen – das auch im Klub-Wappen zentraler Bestandteil zwischen den zwei Löwen ist.
Bayer-Choreo gegen Düsseldorf kostet über 10.000 Euro
Auf seinen Kanälen postete der Werksklub stolz ein Foto der Choreo, fügte sogar einen QR-Code an, über den Fans den Organisatoren vom Kreativ Schwarz-Rot e.V. per PayPal Spenden zur Finanzierung ihrer Choreografien zukommen lassen konnten. Kostenpunkt laut Verein für die Bayer-Kreuz-Choreo: 10.696,82 Euro.
Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:
„Geile Choreo“, „Eine Liebe, die niemals endet, das ist mein Leverkusen“ oder „Ja, das ist Heimat“, kommentierten Leverkusen-Fans das Bild anerkennend. Der Anhang anderer Klubs bewertete die Szenen aus der BayArena allerdings deutlich kritischer.
Hier mehr lesen: Alonso-Coup lässt Profi kalt: Leverkusen-Star vermeidet Zukunfts-Bekenntnis
„Leverkusen mit 90 Jahre Bayer-Kreuz-Choreo, Wolfsburg dann bald mit 30 Jahren Golf GTI Choreo?!“, fragte ein User spöttisch. Ein anderer Nutzer zeigte sein Unverständnis darüber, „nen Firmenlogo so abzufeiern“. Und auch in einem weiteren Kommentar steckte die kritische Nachfrage: „Seit wann machen Fußballfans Werbung für Konzerne????“
Die Debatte rund um die finanzielle Unterstützung für Bayer Leverkusen tobt zwischen Fans nicht erst seit der Bayer-Kreuz-Choreo. Ebenso wie der VfL Wolfsburg genießt der Werksverein eine Ausnahme-Stellung in der 50+1-Regelung der DFL, nach zwischenzeitlichen Bedenken des Bundeskartellamts wurde beiden Klubs im März 2023 der sogenannte „Bestandsschutz unter Bedingungen“ zugesichert.