Mit einem Sieg gegen Bayern München würde Bayer Leverkusen der Deutschen Meisterschaft einen großen Schritt näherkommen. Doch „Meisterkusen“-Shirts wären nicht so einfach machbar ...
Rächt sich diese Entscheidung?Bayer Leverkusen ließ seine „Meisterkusen“-Marke löschen
Bayer Leverkusen gegen FC Bayern München: Es ist der Liga-Gipfel. Das Spitzenspiel zwischen dem Tabellenführer und dem Verfolger. Aber auch das Duell zwischen dem Rekordmeister und „Vizekusen“.
Fünfmal wurde Bayer 04 Zweiter, zuletzt in der Saison 2010/11, und ist dem Rekordvizemeister Schalke 04 (siebenmal) auf den Fersen.
„Meisterkusen“-Wortmarke neu angemeldet – aber nicht von Bayer 04
Der mit dem legendär verspielten Titel 2000 durch das Eigentor von Michael Ballack (47) bei der finalen 0:2-Schlappe bei Aufsteiger SpVgg Unterhaching erworbene Titel „Vizekusen“ wurde vom Werksklub mit dem Vize-Triple 2002 in Meisterschaft, Pokal und Champions League eindrucksvoll bestätigt.
Aber unterm Bayer-Kreuz nahmen sie das Dauer-Versagen in der entscheidenden Phase mit Humor. Wie EXPRESS.de 2010 enthüllte, sicherte der damalige Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser (74) Bayer die Wortmarke „Vizekusen“ beim Deutschen Patent- und Markenamt. „Wir haben uns die Frage gestellt, was können wir mit dem Begriff tun? Und wir wollten verhindern, dass von anderen Schindluder damit getrieben wird“, erklärte Mediendirektor Meinolf Sprink (65).
Der damalige Trainer Jupp Heynckes (78) fand das Saisonziel „Vizekusen“ sogar gut: „Andere würden sich die Finger danach ablecken, überhaupt so weit gekommen zu sein.“ Aber Sprink meinte schmunzelnd: „Unser Saisonziel ist es nicht, immer Zweiter zu werden.“
Auch Holzhäuser war Optimist und meldete damals ebenfalls die Wortmarke „Meisterkusen“ an. Die könnte nun im Sommer bei Gewinn des ersten Meistertitels gewinnbringend vermarktet werden. Oder doch nicht? EXPRESS.de recherchierte beim Patent- und Markenamt nach und siehe da: Die seit dem 25. Februar 2010 geschützte Wortmarke „Meisterkusen“ (Registernummer 302010011571) ließ Bayer schon am 1. März 2020 löschen.
Damals war Leverkusen am 19. Spieltag unter Trainer Peter Bosz (60) mit 13 Punkten Rückstand auf die Bayern nur Tabellenfünfter und hatte den Glauben an einen Titelgewinn offensichtlich verloren. Der Bayer-Glauben an das Vize-Gen blieb dagegen ungebrochen, denn die seit dem 23. April 2010 geschützte Wortmarke „Vizekusen“ (Registernummer 302010011572) wurde am 14. Dezember 2019 bis 28. Februar 2030 verlängert.
Wenn sich das mal nicht rächt. Denn der findige Alexander Hamma aus Tuttlingen hat nach Leverkusens Wintermeisterschaft unter Erfolgstrainer Xabi Alonso (42) am 21. Januar die Wortmarke „Meisterkusen“ neu angemeldet (Aktenzeichen 3020242028696). Nicht, dass Bayer am 18. Mai endlich doch erstmals Meister wird und für die Nutzung des Titels „Meisterkusen“ plötzlich bezahlen muss.