Nach dem Becherwurf und Abbruch der Partie des VfL Bochum gegen Gladbach ist Anklage gegen einen Tatverdächtigen erhoben worden. Opfer Christian Gittelmann spricht derweil von seiner Rückkehr.
Becher-Skandal in BochumAnklage gegen Tatverdächtigen – Opfer Gittelmann spricht über Rückkehr
Der Skandal-Wurf in Bochum ist mittlerweile drei Wochen her. Der Becherwerfer wurde identifiziert, gegen ihn wurde Anklage erhoben.
Während der Bundesliga-Partie zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach am 18. März 2022 war Linienrichter Christian Gittelmann (39) von einem Bierbecher am Kopf getroffen worden. Die Partie wurde nach rund 70 Minuten beim Stand von 2:0 für Gladbach abgebrochen und anschließend auch für die Fohlen gewertet. Gittelmann erlitt bei der Wurf-Attacke eine Schädelprellung und ein Schleudertrauma.
VfL Bochum und Polizei mit gemeinsamer Mitteilung
Am Mittwoch (30. März) wurde daraufhin gegen einen 38-jährigen Bochumer Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben, das teilten die Bochumer Polizei und der VfL Bochum gemeinsam mit.
„Der Tatverdacht beruht im Wesentlichen auf Zeugenaussagen, den gesichteten und ausgewerteten TV-Bildern sowie auf molekulargenetischen Untersuchungen des sichergestellten Tatwerkzeuges“, hieß es.
Derweil meldete sich auch Opfer Gittelmann zu Wort – und kündigte an, gern wieder bei einem Spiel in Bochum an der Seitenlinie zu stehen. „Ich habe keine Vorbehalte und würde mich freuen, dort bald wieder im Einsatz zu sein“, erklärte der Referee am Sonntagabend (3. April) bei der Sendung „SWR Sport“. Angst habe er nicht vor einer Rückkehr, allerdings seien die Tage unmittelbar nach dem Vorfall sehr belastend gewesen. „Ich habe es bewusst sehr nah an mich herangelassen. Aber ich habe viel Unterstützung und Zuspruch erhalten“, sagte Gittelmann.
Thomas Reis: „Wir sind hellwach“
VfL-Coach Thomas Reis (48) ist guter Dinge, dass der Vorfall keinen negativen Einfluss auf seine Mannschaft im Kampf um den Klassenverbleib haben wird. „Ich schätze unsere Chancen weiterhin als sehr gut ein. Wir sind hellwach, haben genug Selbstbewusstsein, unser Polster auf die Abstiegsplätze zu halten oder auch wieder weiter auszubauen“, sagte der Trainer, der mit seinem Team am vergangenen Samstag (2. April) 2:1 bei der TSG Hoffenheim triumphierte.
Sechs Spieltage vor dem Saisonende beträgt der Vorsprung des Aufsteigers auf Relegationsplatz 16 bereits neun Zähler, der VfL ist derzeit Tabellenelfter.
Am kommenden Sonntag (10. April, 15.30 Uhr) empfängt der VfL Bochum Bundesliga-Spitzenteam Bayer Leverkusen, eine Woche darauf gastiert dann der FC Augsburg im Ruhrstadion. (dpa/kos)